Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

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R1100_R
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Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von R1100_R »

Wie es das Leben manchmal so mit einem meint, hat es mir kürzlich eine 98er R1100R in die Garage gestellt. Ich konnte mich nicht dagegen "wehren", weil sie seit Jahren ein stiefmütterliches Dasein im Schuppen eines Freundes zubrachte. Als bekennender und lebenslanger K100RS-Treiber mochte er die R so gar nicht fahren und war froh, ihr die stehende Verrottung zu ersparen. Er selbst hatte sie auch von einem Freund zur Adoption erhalten. Bei diesem spielte die Gesundheit nicht mehr mit und das Motorradfahren wurde ablegt.

So, nun habe ich also ein Findelkind und überlege, was damit anzufangen. Ich fahre keine K und erfreue mich bester Gesundheit, also gute Voraussetzungen für einen längerfristig angelegten Versuch. Bis dato war ich mit Moto Guzzi und Ducati bewegt, dann kann ich auch mal einen Propeller wagen! Also werde ich die R nach meinem Gusto etwas verändern und auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Und dann sehen wir mal, ob der Motorradurlaub 2022 mit der R der Start einer langen Freundschaft wird.

Als allererstes war ein neuer Anlasser fällig, um überhaupt ein Fahrsituation herstellen zu können. Der Anlasser war nicht nur dramatisch preiswert, sondern auch blitzschnell gewechselt :thumb: Sehr guter Anfang auf dem Weg zur beidseitigen Annäherung. Die erste Runde war dann doch etwas schüchtern und brachte eine klare Erkenntnis: die Sitzposition ist nicht meine. Also die weiteren Sofortmaßnahmem festgelegt: für die Pfoten einen Superbike Lenker und für das Hinterteil einen Termin bei H. Jungbluth.

Der Allgemeinzustand der 1100er liegt etwas unter dem, was ein Tachostand von 15000 Km erwarten ließe. Die suboptimale Haltung der letzten Zeit hat die Patinabildung stark beschleunigt, aber nichts wildes. Jetzt steht das kleine Service-Programm mit Flüssigkeiten und Verbau von Stahlflex Bremsleitungen auf dem Programm. Sehr hilfreich für das Eintauchen in die R-Welt wäre ein WHB, die scheint es aber nur gegen harte Währung in der freien Wirtschaft zu geben. Evtl mag mir da jemand weiter helfen, mir kostspieliges Kaputtschrauben zu ersparen und bestückt mich mit einem PDF? Dafür wäre ich sehr dankbar.
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Wäller Bub
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von Wäller Bub »

Ein herzliches Guude aus dem Westerwald in Richtung Süden!

Ich lese einen Freund des gepflegten Wortes und ebenso potentieller Freund der 1100R.

Daher sei dir allzeit reichlich Grip und Sprit gewünscht.
... es grüßt mit einem "Hui-Wäller" (*)

Der Wäller Bub

_ _ _ _ _ _ _ _ _
(*) http://www.wwv-hg.de/wagruss.htm
_ _ _ _ _ _ _ _ _
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GSA1
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von GSA1 »

Willkommen im Forum aus Österreich!




Wünsche viele SCHÖNE und UNFALLFREIE Kilometer! :thumb:




LG
Bertl
Der Weg ist das ZIEL :thumb: Gelände-Straße-Abenteuer
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von R1100_R »

Es kommt zusammen, was zusammen gehört, der Karton mit den Serviceutensilien ist vorbereitet.

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Ach ja, die Bereifung werde ich dem Bridgestone Museum überlassen, denn die sind von Mitter der 2000er Jahre. Aus den Pool der aktuell frei gegebene Reifen: welcher funktioniert nicht aus eurer Erfahrung und sollte vermieden werden?
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von R1100_R »

Das steht im Wesentlichen auf dem Programm
- Öle tauschen
- neue Reifen
- Gabelsimmerring ersetzen
- Stahlflex Bremsleitungen von Spiegler

Beim letzten Besuch auf dem Dachboden fiel mir ein Karton aus der Vergangenheit in die Hände. Drinnen lag was ich mir erhoffte: einen Satz Blinkleuchten aus dem Guzzi-Programm. Zur Probe mal dran gesteckt und gebe der Resteverwertung grünes Licht: das wird dauerhaft dran gehängt. :thumb:

Bild
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von R1100_R »

Wie immer eskalieren bei mir solche Garagenprojekte. Angelegt als überschaubares "schaun wir mal was zu machen ist" endet das gerne in der Großen Hafenrundfahrt mit vielen Dingen und Veränderungen aus der Abteilung "nice to have". Nicht unbedingt die Notwendigkeiten, aber die will ich so haben Dinge.

So auch bei Tills.de. Ursprünglich standen nur Kleinteile für Tank und Gabel auf dem Speiseplan. Dabei stolperte ich über seine YSS Aktion und schwupps war der Warenkorb im Dreistelligen. Dann fielen mir die Stahlbus-Entlüfter auf, die ich schon länger probieren wollte und und schwarze Hohlschrauben. Die sind zusammen mit den schwarzen Fittings der Bremsleitungen auch viel schöner als verblichens Gelbchromat. Dann brachen die Dämme und vieles weitere landete im Korb, das auf der perspektivschen "kann man mal machen Liste" stand. Jetzt ist das Projektbudget aber mal bis Jahresende ausgeschöpft. Und damit ist nicht 2022 gemeint :mrgreen:
Zuletzt geändert von R1100_R am Mo 25. Jul 2022, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.
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MartinV
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von MartinV »

Herzlich Willkommen und Grüß Gott aus Unterfranken zurück ins Ländle :flower:

Danke für Deine interessante Vorstellung, ich wünsche Dir viel Spaß beim Schrauben und noch mehr Freude am Fahren :thumb:

Ich bin öfters im Hohenloheschen oder in der schwäbischen Toscana unterwegs, velleicht sieht man sich ja mal irgendwo.

Viele Grüße aus Würzburg
MartinV
R1100_R
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von R1100_R »

Es geht voran. Wenn auch langsam. Sehr langsam, aber das darf auch sein. Ich trete in der Wertungsklasse "Laien und Anfänger" an und dort ist das nun mal so. Ständiges Nachsehen und Nachlesen, wie das geht und nachprüfen, ob man auf dem richtig Weg ist, nimmt viel Zeit in Anspruch. Dabei bleiben die Fehlleistungen natürlich nicht aus, so zum Beispiel bei diesem Kameraden:
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Den verranzten alten Plastikring wollte ich "mal eben" erneuern. Er ist im ständigen Sichtfeld und muss damit gut aussehen. Und für 2 EUR ist das preiswert zu machen. Schloss rausgeholt und gleich mit sauber gemacht. Ring rausgeholt... oder auch nicht. Denn das geht nur von hinten, d.h. Lenkradschloss raus. Da vorne eh alles frei ist, nur die feste Mutter der Gabelbrücke los und dann die beiden Sicherheitsschrauben aufbohren. Jetzt der Tipp für alle Nachwuchsfahrer, die das auch machen wollen: der Schraubenkopf ist ziemlich flach, man muss max 3 mm in die Tiefe bohren. Gerne auch mit 10 mm Bohrer statt dem im WHB angebenen 8er. Warum ich das schreibe? Weil sich in meinem Fall der Kopf nicht löste und ich immer weiter in die Tiefe bohrte. Viel Zeit und Aufwand mit dem Ergebnis, dass keine Schraubenreste mehr vorhanden waru, um eine Gripzange zum rausdrehen ansetzen zu können. Also komplett rausbohren. Und weil ich einmal nicht 100% zentriert angesetzt habe, war das ehemals runde Gewinde anschliessend oval und nur unter Einsatz von Nachbarschaftshilfe, Tischbohrer und Fräse rettbar. Der zweite Rest ging mit dem Gerät dann easy. Das bei der Zünschlossaktion auch der Stift zur Arretierung des Zylinders abhanden kommen ist, sei nur noch als Randnotiz vermerkt. In der Rückschau war diese Aktion grand merde und hat 48 Std Nullmotivation erzeugt.

Was mich immer wieder am Krad überzeugt, dass die Konstruktionen einfach aber durchdacht sind. Ok, das technische Grundkonzept ist aus den 1960 oder 70er Jahren? Egal, der geringe Komplexitätsgrad ist ja auch der Grund, warum ich micht der 1100er annähere. Es macht Spass an ihr zu arbeiten, weil ihre Technik es einem leicht macht und viele Infos im Netz bereit stehen. :thumb:
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von R1100_R »

Die Bereifung ist erledigt, es sind BT 16 vorne und BT 31 hinten geworden. Im Fzg. Schein steht leider der Hinweis auf die Fabrikatsbindung gem. Betriebserlaubnis, aber das Riskio der Mischbereifung ich gehe ein. Gleicher Hersteller und die das Profil sieht ziemlich ähnlich aus -wenn es einer wissen will, dann wird er sowieso fündig.

Leider konnte der Reifenmensch kein Winkelventil montieren. Laut seiner Angabe ist die Gussfelge innen so gestaltet, dass das Ventil nicht abdichtet (probiert und so war es auch). Ist ein Hersteller bekannt, dessen Reifenventil passt?

Der ABM Superbike Lenker Adapter ist montiert und das sogar problemlos; der Lenker ist die Stahlausführung (wegen Griffheizung) von LSL und auch der passt zumindest optisch. Im Nachgang habe ich gelesen, dass die obere Brücke der GS 1100 ja auch 1:1 passt, da hätte ich evtl. ein paar Taler sparen können.

Der Lenkungsdämpfer liegt bei Klaus, der mir dann das vorzeitige Ableben des Dämpfers mitgeteilt hat. Die Kolbenstange ist verrostet und würde damit jeden neuen Simmering gleich wieder zerstören. Er macht mir Ersatz rein und dann ist auch diese Baustelle bald geschlossen. So langsam wird's und der Plan ist, Ende nächste Woche alles fertig zu haben, um dann erstmals das modifzierte Moped anzugasen.
Zuletzt geändert von R1100_R am Mo 25. Jul 2022, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von R1100_R »

Moin Miteinander, es ist ja nicht so, wie es aussehen mag: drei Monate dabei und in der Versenkung verschwunden. Der Fortgang im Projekt war geprägt von 1,243244455 Schrittchen voran und 1,2432444 Schrittchen zurück. Aber die Transformation der R1100R in einen Relax-Sessel hat jetzt doch einen Fertigstellungsgrad von was 80%. Daher mal Zeit, hier davon zu berichten und zu zeigen.

Es gab einige Erfolge. Und einige weniger erfolgreiche Erfolge... Am Beispiel des Tanks wurden mir z.B. die Grenzen meiner Folierfähigkeiten deutlich aufgezeigt. Nach drei Versuchen sollte es der Foliermeister machen. Der hat aber auch abgewinkt ("hält nicht"). Also musste der Lackierer es richten. Das war teuer und hat gedauert. So ein M*ist!

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Die Sitzbank war auch eine sehr, sehr zähe Auftragsarbeit, die aber irgendwann auch ihren Weg zurück zu mir fand. Wesentlichste Veränderung war die Erhöhung um 5 cm. Eine GS Strebe hat auch Einzug gehalten, hier ging es via Ebay-Kleinanzeigen und einem super netten Kontakt auch super schnell. Etwas Silber drübergesprüht und fertig (das war eine der preiswertesten Veränderungen...)

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Die erste Runde nach Zusammenbau verlief sogar problemlos. Einzig die Reserveleuchte brennt dauerhaft. Da habe ich wohl beim Einbau der Pumpeinheit irgendetwas versemmelt haben :?

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Im direkte Vergleich zur Ausgangsbasis kann ich wenig zu Veränderungen im Fahrverhalten sagen. Das YSS Federbein vorne, neues Gabelöl, neue Reifen und kurze Strebe und geänderte Sitzposition sind ja doch einige Stellhebel, an denen gedreht wurde. Auf jeden Fall ist ein Ziel erreicht: das Moped ist megabequem. Genau so wie gewünscht :thumb: Das Feintunning kommt noch, wenn das hintere Federbein überarbeitet ist (ein Teil der fehlenden 20%), dann mit Zug- und Druckstufe sowie der Hart/Softeinstellung spielen und die Abstimmung auf den Punkt bringen. Positiv sind mir die Bremsen aufgefallen. Die Empfehlung von Tills für die Beläge zusammen mit den Stahlflexleitungen funktioniert besser als zuvor. Beste Sache von Welt ist aber der automatisch ausschaltende Blinker hier aus dem Forum - endlich hat das getüddel mit den Knöpfchen beim Abbiegen ein Ende :mrgreen:

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Noch überlege ich, die Halskrause wieder am Tank zu befestigen. Aber ich mag's wenn die Technik sichtbar ist. Eine Lösung mit dem fetten Instrumententräger will auch noch gefunden werden. Die liegt entweder in einem Acewell Tacho oder einem Mini Windabweiser. Aber meine Motivation liegt an der Nulllinie, daher bleibt es vorerst so wie es ist. Einzig die vordere Dreieckslenker liegt bereits zum Tausch hier: die Ausführung der R1150R ist frisch im schwarzen Kleid. Mehr mache ich aber nicht, denn die R1100R ist und bleibt das Drittmoped fürs lange Reisen. Da muss die Kirche halt mal im Dorf bleiben. In diesem Sinne: happy holidays und bonne voyage für die Motorradreisenden unter euch!
BMW-Hoschi

Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von BMW-Hoschi »

:flower:
Zuletzt geändert von BMW-Hoschi am So 21. Aug 2022, 17:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von R1100_R »

Tja, da wollte ich einfach mal nichts mehr am Moped machen und die Unvollendung nur fahren. Aber Pustekuchen. Ein erster ausführlicher Ritt durch das Umland brachte einen fatalen Fehler ans Licht: zu hause angekommen quickte und kreischte es aus dem Tank. Der Benzinpumpentod hatte sein Messer gewetzt und der Pumpe an den Hals gelegt. Tills.de Lieferung wie immer schnell und zuverlässig brachte Ersatz. Um auch wirklich die nächsten 100 Jahre den Tank nicht mehr anfassen zu müssen, ist der U-förmige Goldschlauch auch gleich mit erneuert. Bei der Gelegenheit den Schwimmer für die Tankuhr scharf angeguckt und ihn dazu ermuntert, seinen Dienst wieder aufzunehmen. Tat er dann auch, die R startete sogar wieder (man hat ja so seine Erfahrung mit den Eigenreparaturen...) und das Lämpchen ging nach der ordnungsgemäßen Befüllung des Tankes aus :thumb:

Eine weitere Erkenntnis der Fahrt war, dass die um 5 m erhöhte Sitzposition einen sportliche Druckbelastung der Hände auf dem Lenker mit sich brachte. Die Aufgabenstellung ist aber, ein unfassbar bequemes Rad zu erhalten. Daher kam noch eine Lenkererhöhung mit Versatz auf die Gabelbrücke. Positiver Nebeneffekt: nun ist auch Raum zwischen Schalter und Lenker, um einen TomTom Turm draufzusetzen. Das ging zuvor an der Stelle mangels Platz für die Befestigungsklemme.

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(steinigt mich nicht wegen dem Schlüsselanhänger, ein Augenzwinkern muss immer mitfahren)

Und wenn ich schon wider dem Vorsatz am basteln bin, habe ich auch die Tankkrause für einen Optik-Check monitert. Nach umfänglicher Betrachtung darf sie bleiben. Der Tank sieht einfach weniger verloren auf den Moped aus. Auf der Welle der Arbeitswut surfte ich noch weiter und habe mich der Fragestellung Tachoumbau oder Schwesternhäubchen für den Vorbau gestellt. Klares Ergebnis: Tacho teuer und Einbau aufwendig. Damit fiel die Wahl auf das chinesische Plastikformteil zum low-cost Tarif. Leicht hat es das Häubchen, denn es muss keine schwere KBA/ABE Nummer tragen... Sei es drum, es sitz, passt, wackelt und hat Luft.

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Irgendwann werde ich noch die beiden letzten Teile verbauen, die hier auf ihren Einsatz warten: einen Satz 12er Düsen von Tills und einen schwarzen Längslenker der R1150R. Aber das wird erst nach der anstehenden Tour in den Balkan erfolgen. Jetzt heisst es fahren und das geht überraschend wendig mir dem Roadster! Damit schließe ich meine Neuvorstellung inkl. Umbaubeschreibung ab und verabschiede mich von dieser Stelle - eine gute und unfallfreie Fahrt euch allen.
BMW-Hoschi

Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von BMW-Hoschi »

:flower:
Zuletzt geändert von BMW-Hoschi am So 21. Aug 2022, 17:58, insgesamt 1-mal geändert.
R1100_R
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von R1100_R »

Ich bin Helmträger und hab' vor Brücken keine Angst :mrgreen: Und so aufrecht wie jetzt auf der BMW bin ich noch nie durchs Leben gekommen...
R1100_R
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von R1100_R »

Keine 11.000 km und eine defekte linke Griffheizung später machte ich mal einen Ölwechsel. Weil es ansonsten nichts an der Mopete zu tun gibt. Ach, wäre ich doch beim mineralischen Öl geblieben, dann hätte ich jetzt einen ölfreien rechten Stiefel und keine dumme Frage. Beim abziehen des rechten Ventildeckels (oder im Amtsdeutsch "Zylinderkopfhaube" - da muss ich aber immer an die Trockenhauben beim Friseur denken :mrgreen: ) kam mir dieses schwarze Gummiteil entgegen.

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Ich könnte es einfach zurückwerfen und den Deckel drauf schrauben. Mache ich aber nicht. Leider gibt mir auch der Rep. Leitfaden keinen Hinweis, wo das wie eingesetzt wird. Auf der anderen Seite fehlt er, also spickeln fällt aus.
Taurus1
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von Taurus1 »

Vielleicht fragst du da in einem extra Thread im entsprechenden Unterforum.
Viele gucken bei den Neuvorstellungen nur sporadisch, wenn überhaupt, rein.
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Buetti
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von Buetti »

R1100_R hat geschrieben: Mi 20. Dez 2023, 12:28 Keine 11.000 km und eine defekte linke Griffheizung später machte ich mal einen Ölwechsel. Weil es ansonsten nichts an der Mopete zu tun gibt. Ach, wäre ich doch beim mineralischen Öl geblieben, dann hätte ich jetzt einen ölfreien rechten Stiefel und keine dumme Frage. Beim abziehen des rechten Ventildeckels (oder im Amtsdeutsch "Zylinderkopfhaube" - da muss ich aber immer an die Trockenhauben beim Friseur denken :mrgreen: ) kam mir dieses schwarze Gummiteil entgegen.

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Ich könnte es einfach zurückwerfen und den Deckel drauf schrauben. Mache ich aber nicht. Leider gibt mir auch der Rep. Leitfaden keinen Hinweis, wo das wie eingesetzt wird. Auf der anderen Seite fehlt er, also spickeln fällt aus.
Sollte hier https://www.leebmann24.de/bmw-ersatztei ... bt=11_1847 die Nr. 11 sein :idea:
Das Niveau mancher Menschen ist so tief,das man
da noch eine Kellerwohnung drüber bauen könnte...



Grüße aus Ffm-Sachsenhausen
Stefan
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von R1100_R »

Buetti hat geschrieben: Mi 20. Dez 2023, 21:28
Sollte hier https://www.leebmann24.de/bmw-ersatztei ... bt=11_1847 die Nr. 11 sein :idea:
ja, ja, das ist schon das Teil. Aber das online ETK ist an der Stelle nicht zielführend, weil es aufzeigt, wohin das gehört. Im WHB ist es mal nirgendwo aufgeführt.
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Buetti
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von Buetti »

https://www.powerboxer.de/images/storie ... opf09t.jpg

Dank Gerd_ siehst Du es am linken Zylinder links unten :flower:
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da noch eine Kellerwohnung drüber bauen könnte...



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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von R1100_R »

Perfekt, Danke. Über die W-Tage den Auftrag erledigt. Inkl. Kontrolle des Ventilspiels. Da war aber nichts aus dem Ruder gelaufen, sondern alle exakt gleich viel (oder halt wenig) Spiel. Aus therapheutischen Gründen die Ventile minimal lockerer eingestellt als zuvor. Kurze Probefahrt mit neuer Dichtung und positves Ergebnis: nichts mehr mit Ölfuss rechts. Das ist immer wieder begeisternd, wie wartungsfreundlich dieses Motorrad ist. Wenig zu erledigen und das wenige war bisher sehr einfach abzuarbeiten. :thumb:
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von R1100_R »

Die letzten 1,5 Jahre waren aus technischer Perspektive so spannend wie ein Schneckenrennen. Doch vor einigen Wochen hat mich eine kleine Schlamperei aus dem Umbau 2022 eingeholt. Bei der Umrüstung auf Super-Bike Lenker habe ich wohl ein Kabel eingequetscht. Das ging gut, bis ich neulich beim Einbiegen auf die Tankstelle ein untypisches Flackern der Kontrollleuchten bemerkte. Ich schob es auf den Regen, Mann und Motorrad waren durchnässt bis in die letzte Ecke. Beim Abfahren kam schon der Qualm von vorne und damit sofortiges Zündungsaus mit Fußmarsch nach Hause. So ist die R – bringt einen bis vor die Tür und streckt dann erst alle viere von sich.

Mit dem Fahrverhalten der R bin ich von jeher unglücklich. Kurvenunwillig und kippelig. Anfahren beim Abbiegen, eine hohe Kunst, das Motorrad nicht umzuschmeissen. Der Lenkungsdämpfer wird jetzt mal pausieren, vielleicht gibt das Linderung. Aber heuer tat sich etwas anderes auf. Der Vorderreifen – ein Bridgestone T31 – hat nach 6.000 km rundum Risse und Auswaschungen. So etwas habe ich noch nie gesehen. Der Vorgänger – müsste der BT 39 gewesen sein – als Sportreifen hatte das nicht. Produktionsfehler, passt der Reifen nicht oder hat die R ein Problem mit der Federung (YSS 15.000 km jung)? Die Radlager sind ok. Wie ist eure Einschätzung?
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Zuletzt geändert von R1100_R am Mo 10. Mär 2025, 18:13, insgesamt 1-mal geändert.
reinglas
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von reinglas »

Hallo @R1100_R ,
du stelltest dich hier im Forum im Mai 2022 vor. Ich bemerkte es damals nicht und begrüße dich deshalb erst nach fast 3 Jahren nachträglich. :)
Nun schilderst du in der Rubrik "Neue Mitglieder" deine aktullen Probleme/Eindrücke.
Mit der Wahl dieser Rubrik engst du die Anzahl verwertbare Aussagen ein.
______________________________________
Du bautest deine Maschinchen auf Super-Bike um und tauschtest auch den Lenker aus.
Damit hast du ungewollt deine Maschine zum "Raucher" gemacht.
Du bist unzufrieden mit der Kurvenwilligkeit. Die Maschine ist kipplig und die langsame Kurvenfahrt soll ein Kunststück sein.
Ich bin mit meiner Maschine diesbezüglich sehr zufrieden. Unzufrieden macht mich anderes (z.B. Zuverlässigkeit).
Die Ergonomie und die Fahreigenschaften stimmen. Ich ließ allerdings meine Maschine unverändert (BMW R850R Mod. 259)
Vielleicht ist es dein neuer Lenker, der dir das Lenken erschwert.
Der Lenkungsdämpfer wird sicherlich nicht die Ursache sein. Wenn du nicht vollbeladen (Koffer+Sozia) fährst,
kannst du ihn ersatzlos ausbauen.

Radlager
Durch das Wackeln an der Felge kann ein Lagerschaden diagnostiziert werden. Es gibt aber Lagerschäden, die nur hörbar sind.
Lässt du das Rad unbelastet drehen, musst du genau zu hören. . . . . Aber manche Lagerschäden hört man erst, wenn die Räder unter Last drehen müssen.
Diese Erfahrung machte ich selbst.
Ich glaube aber nicht, dass die ungleichmäßige Profilabnutzung auf einen Lagerschaden zurück zuführen ist.

Gummimischung:
Es wird vielmehr die Eigenschaft der Gummimischung sein (Zähigkeit/Weichheit)
Ein sehr schneller Wechsel zwischen Haft- und Gleitreibung (s.g. Schlupf bei Bremsung bzw. Beschleunigung)
führt zu einer solchen ungleichmäßigen Abnutzung (z.B. Sägezahnprofil)
Diese Erscheinung tritt relativ häufig auf. Natürlich kann auch ein altgewordener Stoßdämpfer die Ursache sein.
Zwischen einem werksneuem und defektem Stoßdämper gibt es ein großes graues Feld.
Eine Einschätzung durch die Fotos ist sehr schwer möglich.
Die leichten Risse auf der Lauffläche können verschieden Ursachen haben (z.B. Fremdkörper auf dem Straßenbelag).
Die Risse in den Profilrillen deuten darauf hin, dass die Reifenproduktion "sehr stark optimiert" wurde.
Die Vulkanisation von Gummi ist im Detail recht kompliziert. Eine ganz bestimmte Temperaturverlaufskurve,
Temperaturhöhe und eine bestimmte Verweilzeit müssen eingehalten werden.
Erhöht man die Temperatur kann die Verweilzeit verkürzt werden und somit der Durchsatz erhöht werden.
Dadurch wird aber die Homogenität der Gummimischung vermindert.
Ich unterhielt mich mehrmals mit Vukansierern. (Transportbänder, Spurstangenköpfe für Trabbi, Innengummierung von Rohren für das Medium Chlor)
R1100_R
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von R1100_R »

Ein neuer Bridgestone T31 hat seinen Weg auf die Felge gefunden. Schlanke 135 Euro und der Gewissheit, dass die eingereichte Reklamation beim Hersteller auf ähnliche taube Ohren stößt wie beim Händler.

In Verbundarbeitarbeit habe ich gleich mal der Lenkungsdämpfer demontiert. Und was soll ich sagen? Ein völlig neues Motorrad! Nahe zu ein Wunder der Agilität und Handlichkeit. Soweit man das bei der Masse und Metall sagen kann. Hätte ich den Schritt doch schon vor 15.000 KM gemacht, viel an Unmut über die dicke Wurst hätte ich ihr und mir erspart.
Als kleine Entschuldigung meinerseits dafür, darf sie sich der echten R-Fangemeinde präsentieren :flower:
Bild
Zuletzt geändert von R1100_R am So 23. Mär 2025, 19:40, insgesamt 1-mal geändert.
Larsi
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Re: Ein württembergisches R1100Rer Grüß Gottle

Beitrag von Larsi »

R1100_R hat geschrieben: So 23. Mär 2025, 18:09 ... gleich mal der Lenkungsdämpfer demontiert. Und was soll ich sagen? Ein völlig neues Motorrad! Nahe zu ein Wunder der Agilität und Handlichkeit. ...
Ich verstehe bis heute nicht, warum BMW der R850/1100R seinerzeit den Lenkungsdämpfer verpasst hat.
Es gibt keinen einfacheren Weg das Handling zu verbessern, als das überflüssige Ding ins Regal zu verbannen.
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