Gasbowdenzüge wechseln

Alles zur Technik der 1150er Boxermodelle.
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tanniman
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Gasbowdenzüge wechseln

Beitrag von tanniman »

Hallo zusammen,

ich habe gerade im Haynes Reparatur und Wartungsbuch gelesen, dass alle 30t km die Gasbowdenzüge gewechselt werden sollen.
Nachdem ich meine Q, 1150 RS, Bj 02, letztes Jahr ohne ein dazugehöriges Scheckheft gekauft habe werde ich das wohl auch tun, hat jetzt 60t km runter. Aber wenn ich mir dann so meine letztjährige Fahrleistung anschaue, müsste ich ja fast alle 2 - 3 Jahre neue Bowdenzüge verbauen?
Mich würde interessieren, wie mach ihr das bei euren Mopeds? ich denke dass sich nach so kurzer Zeit an den Bowdenzügen nix fehlen dürfte. Wahrscheinlich ist hier ein gesundes Augenmaß erforderlich.
Vielen Dank für eure Meinung
Robert,
redskin
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Re: Gasbowdenzüge wechseln

Beitrag von redskin »

Hi,

im Rep Handbuch von BMW steht nur ggfs. Ersetzen. Es wird alle 10 tkm geprüft, aber nicht per se ersetzt, sofern ich da nix übersehen habe.
Woher Haynes seine Weißheit nimmt, und das doch kurze Intervall, tät mich interessieren.
Und selbst wenn es Vorschrift wäre, was bitte soll an einem stinkordinären Bowdenzug hinüber werden, wenn er kein Stachelschwein hat, oder in Rost läuft?

Greetz
Dirk
der niederrheiner
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Re: Gasbowdenzüge wechseln

Beitrag von der niederrheiner »

Naja, der Bereich wo der Nippel sich bewegt und die flexiblen Adern versteift werden (irgendwie muss man die halt im Nippel befestigen), können diese Drähtchen brechen. Gleiches Thema wie bei den Kabelschuhen.

Wirklich gesehen hab ich es aber nur einmal. Beim Chokezug meiner alten R100RS. Da war mehr als die Hälfte der Drähte gebrochen. Ansonsten kann ich mich tatsächlich kein einziges Mal in den letzten 41 Jahren an einen technischen Stop wg. gerissenem Kupplungs- oder Gaszug, erinnern.

Gebrochene Drähte an elektrischen Bauteilen dagegen, seh ich öfter. Aber auch nicht alle 3 Jahre oder so. . .


Stephan
tanniman
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Re: Gasbowdenzüge wechseln

Beitrag von tanniman »

Eure Meinung bestätigt meine eigene. Ich hab halt bisher nur Japaner gehabt und da war das nie ein Thema.

Nachdem ich zur RS nix dazu bekommen habe, hatte ich mir dieses Buch zugelegt. Einmal komplett durchgeschraubt, zumindest was fällig war und gut. Aber den Zügen fehlt ja nix. Sind alle leichtgängig. Vielleicht hamm`s ja auch ein Schmarrn geschrieben...alles anderen Wartungsintervallangaben machen Sinn.

Schon mal Vielen Dank für eure Meinung!
Klausmong
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Re: Gasbowdenzüge wechseln

Beitrag von Klausmong »

Ich habe meine Bowdenzüge bei 139.000km einmal vorsorglich gewechselt.

Weil ich eine gute Doku vom Vorgänger hatte, bin ich sicher, das die nicht gewechselt wurden ( zumindest nicht nach 40.000km, da hatte er sie gekauft )

Die waren bei 139.000km immer noch voll in Ordnung, und ich habe die als Ersatzteile aufgehoben.
Franz Gans
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Re: Gasbowdenzüge wechseln

Beitrag von Franz Gans »

tanniman hat geschrieben: So 31. Jan 2021, 13:58 ich habe gerade im Haynes Reparatur und Wartungsbuch gelesen, dass alle 30t km die Gasbowdenzüge gewechselt werden sollen.
Also, das 30 Mm-Wechselintervall entstammt wohl einer BMW-internen Empfehlung, die vornehmlich dann zum Tragen kommt, wenn ein Kunde im Rahmen einer Reisevorbereitung oder dergleichen ein hohes Mass an Ausfallsicherheit erwartet, soweit das durch vorbeugende Massnahmen eben realisierbar ist. Wurde mir so in etwa von einer Servicemitarbeiterin (mit Praxishintergrund, keine Sekretaerin) in einer BMW NL berichtet und Haynes hat halt die Ohren gespitzt und es auf- oder abgeschrieben.

Ich habe den Wechsel an meiner R1100GS ein oder zwei Mal - aber in Verbindung mit anderen Gruenden - so vorgenommen und fuehre die gebrauchten Zuege nun bei Urlaubsreisen im Gepaeck mit, weil denen einfach nichts fehlt. Billig sind sie obendrein nicht, und man steht unterwegs im Ausland ohne sie relativ dumm da. Vom nicht gerade kleinen Wechselaufwand sogar noch abgesehen, ist der Urlaubstag dann sicher komplett gelaufen.
tanniman hat geschrieben: So 31. Jan 2021, 13:58 fehlen dürfte. Wahrscheinlich ist hier ein gesundes Augenmaß erforderlich.
So isses. Die Nippel der sauber verlegten Zuege in ihren Aufnahmen immer leicht drehfaehig halten, damit das Seil nicht auf Knickung beansprucht wird, dann braucht's auch lange nichts. Mein Gasgriff ist mittlerweile allerdings relativ schwergaengig geworden, jedoch scheint das nicht an den Zuegen zu liegen, sondern wohl am Griff selber. Derzeitiger km-Stand knapp 180 Mm.

Viele Gruesse
Karl-Heinz
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gerd_
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Re: Gasbowdenzüge wechseln

Beitrag von gerd_ »

Hi
Alle 30Tkm? Hat da jemand etwas am Kopf? Meine habe ich nach 110 Tkm gewechselt (eigentlich grundlos), die eines Spezls bei 120Tkm weil sie tief in die Gleitfläche eingeschnitten hatten und der Gasgriff nur noch mit Gewalt drehbar war.
https://powerboxer.de/gemischaufbereitu ... g-erneuern
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
Antoine de Saint=Exupéry
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TOM der Badner
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Re: Gasbowdenzüge wechseln

Beitrag von TOM der Badner »

Bei mr mussten Sie nach 55000 gewechselt werden. Da ging dann nix mehr.

Siehe auch:

https://www.powerboxer-forum.de/viewtop ... lit=Gaszug
Mögen die Götter uns die Freiheit schenken
allzeit einen kraftvollen Bogen zu tragen
Mögen sie uns die Kraft geben,
die Sehne bis zum Anker zu spannen,
den Pfeil bis zur Spitze auszuziehen und den Schuss zu lösen,
solange noch Leben in uns ist.
S.Pope
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huckes
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Re: Gasbowdenzüge wechseln

Beitrag von huckes »

der niederrheiner hat geschrieben: So 31. Jan 2021, 14:55 Naja, der Bereich wo der Nippel sich bewegt und die flexiblen Adern versteift werden (irgendwie muss man die halt im Nippel befestigen), können diese Drähtchen brechen.
...
Da wird an der Gasgriffarmatur schon konstruktiv verhindert, dass sich der Bowdenzug an dieser Stelle biegt.
An anderen Stellen kann das schon mal passieren, z.B. wenn die Stelle an den Drosselklappen, an der der Gaszug eingehängt ist, verdreckt und ungefettet ist.
Oder wenn die Nippelaufnahme bei den älteren Kupplungsarmaturen eingelaufen ist.

Grüße,
Hans
der niederrheiner
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Re: Gasbowdenzüge wechseln

Beitrag von der niederrheiner »

Ich weiß nicht, wo sich der Bowdenzug da Oben biegt. Aber um so näher diese Biegung am festen Ende, sprich Nippel, stattfindet, um so eher wird er dort brechen. Allerdings scheinen die ja sehr widerstandsfähig zu sein. Passiert wohl selten. . .


Stephan
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