Batterie komplett leer

Alles zur Technik der 1100er & 850er Boxermodelle.
breid
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Batterie komplett leer

Beitrag von breid »

Hallo Boxergemeinde,

Ich habe vor Kurzem den Motorradführerschein nachgeholt und fahre während des Studiums die '99er R850R meines Vaters.
Das Motorrad hat seit April eine neue Batterie (kein Gel). Ende August hing sie dann nochmal am Ladegerät und lief einwandfrei.
Sie sprang schnell an, kein ABS-Leuchten. Ich bin dann 3-4 mal gefahren und heute brachte sie keinen Mucks mehr heraus.
Die Batterie ist komplett leer. Es gibt kein Systemcheck-Geräusch, Licht kann ich auch nicht anschalten, sogar die Uhr steht.
Mein Vater meinte, er hätte die Lichtmaschine im Verdacht, da er mal unterwegs mit leerer Batterie liegengeblieben ist. Ihm wurde vom Händler eine neue Batterie empfohlen und auch verkauft, da die alte wohl hin war.

Kann es sein, dass die Batterie während der Fahrt wirklich nicht geladen wird? Wo kann ich das prüfen/nachmessen?
Welche möglichen Fehlerquellen außer der Batterie gibt es für diese Problematik?
Ein Multimeter steht bereit.

Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir helfen könntet. Ich wollte das gute Wetter eher auf dem Mopped als danebenstehend in der Garage verbringen :D

Gruß
Patrick
teileklaus
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von teileklaus »

hallo also erst mal mit nem Lader wieder vollmachen oder gleich ne neue rein zum Testen.
Spannung Soll 12,4-12,8V ohne Verbraucher.
Starten, dann Soll über 13 Volt max 14,5 Volt beim länger Laden bei Motorlauf auf 3000 U / Min.
Brennt beim Motorlauf die rote Ladekontrolle weiter?
Poly V Riemen gespannt? Rutscht er macht Geräusche, ist eine Navihalterung verbaut, die Strom ziehen kann?
Zuletzt geändert von teileklaus am Mi 9. Sep 2015, 14:35, insgesamt 1-mal geändert.
viel Grüße, Klaus
Larsi
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von Larsi »

wenn gar nix passiert, würde ich zuerst die spannung checken.
im normalfall glimmen bei defekter batterie die kontrollleuchten noch.

wenn da noch spannung vorhanden ist:
kabel zum zündschloß prüfen (kabelbruch unter der kabelhülle).

generatorschäden sind eher ungewöhnlich.

gib laut, wenn es weitere erkenntnisse gibt.
Ich bin vorerst nur per PN zu erreichen.
didithekid
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von didithekid »

Hallo Patrik,

stand der Wechsel der Batterie im Frühjahr im Zusammenhang mit dem Liegenbleiben von deinem Vater?
Dann wäre natürlich auch ein Fehler am Motorrad, denkbar. Das könnte auch ein Kurzschluss irgendwo am Kabelbaum sein,
oder eben auch eine defekte Ladekontrolle/Lichtmaschine bzw. deren Riemen.
Mit der Batterieladung ist dann alles in Ordnung, wenn die Betriebsspannung (laufender Motor mit etwas Gas bei 2-3.000 U/min)
um die schon genannten 14 Volt liegt. Das kannst Du aber nur messen, wenn die Batterie wieder zum Leben zu bringen und nicht mausetot ist.
(oder natürlich mit Ersatzbatterie)

Ich hatte es aber auch schon, dass eine (ältere!) Batterie mir beim Start plötzlich komplett ausgefallen ist (mausetot).
Wohl weil einer der letzten Fäden Blei, in einer zu Sulfid zerfressenen Batteriezelle mit Kurzschluss durchgebrannt war.Das sollte nach wenigen
Monaten aber noch nicht der Fall sein (zumindest nicht bei Batterieen die Werkstätten verwenden).

Wenn die Maschine sich auch nicht mehr fremdstarten lässt, könnte ein Batteriekurzschluss oder einer im Kabelbaum, die Ursache sein

Viele Grüße

Didi
breid
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von breid »

Danke für die Antworten. Ich habe die Batterie am Ladegerät und schaue morgen dort vorbei. Dann messe ich mal die Spannung. Ich hoffe, sie springt an.

@Didi: Ja, der Wechsel der Batterie war ziemlich direkt nach den Liegenbleiben der Maschine.

Ich habe auch schon in einem anderen Thread etwas über einen "Regler" gelesen. Wo sitzt dieser und was wird da geregelt? Kann man da auch die Funktion mittels messen prüfen?

Ich melde mich morgen wieder nachdem ich in der Garage war (Motorrad steht nicht bei mir Zuhause).

Gruß,
Patrick
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gerd_
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von gerd_ »

Hi
Der Regler ist heutzutage (wechselbarer) Bestandteil der Lichtmaschine. Er regelt die Bordspannung die bei heutigen KFZ ca 14,25 V beträgt. Die Angabe "12V" hat also wenig mit der Realität zu tun.
Im Gegensatz zu den Vermutungen Mancher hat der Regler nichts mit dem Ladestrom der Batterie zu tun. Der ergibt sich rein physikalisch aus der Differenz von Bord- und Batteriespannung ( Ladezustand!!) und dem Innenwiderstand. Der Ladestrom ist ungeregelt und -das schafft die LiMa- die Batterie zieht sich schon mal 40A rein (es wird nichts "geschoben" sondern die Batterie "zieht"!!).

Grund der Differenz zwischen Nennspannung (12V), Batteriespannung (10,x ....12,8V; je nach Ladezustand) und Bordnetz (14,xV) ist, dass man die Batterie nach einem Startvorgang möglichst schnell wieder "füllen" möchte.
Dafür nimmt man in Kauf die Batterie ständig mit Überspannung zu quälen.
Es ist eine einfache Rechnung: Speziell im Kurzstreckenverkehr, wenn Mutti morgens zwischen Kindergarten, Bäcker, Post und Friseur kreist und dabei LIcht, Radio Sitzheizung, Heckscheiben und Spiegelheizung, Nebelscheinwerfer (sie weiss nicht was das grüne Lichtchen "im Tacho" bedeutet, aber "grün" ist OK), Nebelrückleuchte (das gelbe Lichtlein kennt sie auch nicht) und jeden sonstigen Unsinn der Statusbombe in Betrieb hat, kommt die Batterie eben etwas schlecht weg (wahlweise steht Papi im Stau. Die 7-te U-Bahn brettert bereits vorbei und braucht nicht mal einen Parkplatz).

Also legt man die Bordspannung (zu) hoch fest damit die arme Batterie auch etwas abbekommt.
Bis sie voll ist macht das nichts Wesentliches aus. Nach "voll" kommt "überladen". Das ist dann so wie bei Schrauben: Nach "fest" kommt "ab". Nur ist es bei der Batterie nicht so digital.

Die Bestrebung geht also dahin den Kunden zufrieden zu stellen. Dafür muss er in Kauf zu nehmen, dass er eben ab und an eine neue Batterie braucht.
gerd
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von BayernCrouser »

Also auf jeden Fall wie schon oben beschrieben wurde, wenn die Batterie geladen ist, die Mühle anwerfen und die Spannung bei laufenden Motor, so bei 3000 Touren eine Zeit lang beobachten. Die Spannung müßte stetig etwas steigen. 13,.. Volt sollten rel. schnell ereicht sein, wenn die Batterie vorher voll geladen wurde. Wenn es deutlich über 13 Volt geht, so gegen 14 Volt, dann ist die Ladung schon mal grundsätzlich vorhanden. Aber so wie du das beschreibst, wirst du da Erfolgserlebnis wohl eher nicht haben, denn von irgend was muss die Batterie ja trotz fahren leer werden. Acht darauf, wenn du zum Starten die Zündung einschaltest, ob da auch die rote Lampe leuchtet mit dem Batteriesymbol. Das ist die Ladekontroll Lampe. Wenn die bei Zündung an, ohne laufenden Motor nicht leuchtet, dann wird die Batterie auch bei laufenden Motor nicht geladen, was du ja dann beim Messen mit laufenden Motor bestätigt bekommst, wenn da die Spannung der Batterie nicht ansteigt.

Diese Ladekontrolllampe ist nicht nur eine "Kontrolllampe" sondern der Strom den diese Lampe zieht wirft bei Laufen des Motors auch die Ladung an. Wenn sie bei Zündung an, nicht leuchtet, ist sie der Grund dafür dass die Batterie nicht geladen wird. Dann musst du nur diese Lampe austauschen und du wirst wieder die Ladespannung an der Batterie messen können.

Franz
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von postmortal »

Ich würde an deiner Stelle nach dem Laden der Batterie damit beginnen, nach einem "stillen Verbraucher" zu suchen, das ist am Einfachsten und lässt sich mit deinem Multimeter ganz einfach feststellen.
Klassische Methode ist das Abklemmen des Minuspols bei abgeschalteter Zündung und die Reihenschaltung deines Multimeters zwischen Pol und Polklemme.
Das Multimeter steht auf 'mA'.
Der Ruhestrom sollte nicht höher als 30 mA oder 0,03 A sein.

Ist der Wert höher, hast du einen "stillen Verbraucher" und der klaut dir den Strom. Herausfinden, wo der steckt, kannst du durch das Ziehen von Sicherungen. Sinkt also bei einem auf diese Weise abgeschalteten Stromkreis die Amperezahl deutlich, so hast du den Fehler schon ein wenig eingekreist.

Klaus
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von breid »

Hallo Leute,

kleines Update: Die Batterie bringt's laut Multimeter auf etwas über 8,5V (d.h. hinüber?!).
Beim Drehen des Zündschlüssels hört man sehr träge den Systemcheck, die Warnleuchten im Cockpit leuchten wieder und die Uhr dreht sich auch.

Das Cockpit sieht dann wieder wie gewohnt aus:
https://www.dropbox.com/s/qo8fsewbnzc2n ... t.jpg?dl=0

Die kleine Leuchte mit der Batterie drauf leuchtet ebenfalls.

Ich werd die BMW später mit meinem Vater zusammen anschieben. Dann kann ich wenigstens noch messen, ob die Spannung sich erhöht, wenn ich Gas gebe. Und zur Werkstatt fahren geht dann auch wieder.

Ihr hört von mir.

Gruß
Patrick
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gerd_
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von gerd_ »

Hi
Bei 8,4 ist die Batterie bei DOD. Exitus
http://www.powerboxer.de/elektrik/266-a ... tungsdaten
gerd
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von BayernCrouser »

Hast du da nicht gehört wie die Batterie da Feieraaaaaaaaabend gesungen hat. Ja, mit einer zweiten Batterie Fremdstarten und schauen wie es mit der Ladung klappt. So gegen 14 Volt bei 3000-4000 Umdrehungen. Wenn das klappt Batterie übern Jordan und eine neue rein. Und dann mal eine seeeehr ausführliche Fahrt mit dem fest installierten Volt-Messgerät, das du siehst ob die Lima deine Batterie mit überspannung killen möchte. Wenn das so ist, dann den Ladereglerrausschmeissen, weil die Batterie leergekocht wird. Damit himmelst du eine Battrie in kürzester ZEit

Franz
teileklaus
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von teileklaus »

es ist alles gesagt.
viel Grüße, Klaus
breid
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von breid »

Danke Leute.

Ich habe gestern Abend noch die Batterie ausgebaut. Am Montag besorge ich eine neue.
Das mit der Lichtmaschine werde ich dann mit der neuen Batterie nochmal nachmessen. Nicht dass die neue Batterie dann wieder so schnell den Abflug macht. Und nach den stillen Verbrauchern wird ebenfalls geschaut, wobei ich das beinahe ausschließen kann.

Wenn wir schon dabei sind. Ich habe Gelbatterien empfohlen bekommen (ich weiß, es ist eine Glaubensfrage).
Könnt ihr mir dazu noch ein vernünftiges Ladegerät empfehlen?
Der Vater meiner Freundin schwört auf diese Geräte mit Erhaltungs-Lademodus, sprich kontrolliertes Batterie be- und entladen.

Gruß
Patrick
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gerd_
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von gerd_ »

Hi
breid hat geschrieben: Könnt ihr mir dazu noch ein vernünftiges Ladegerät empfehlen?
Der Vater meiner Freundin schwört auf diese Geräte mit Erhaltungs-Lademodus, sprich kontrolliertes Batterie be- und entladen.
Über Ladegeräte wird viel Unsinn beworben.
Ein Ladegerät welches "definiert lädt und entlädt" gehört in die Tonne und der Hersteller in den Knast. Eine Batterie verträgt nur eine begrenzte Anzahl an Ladezyklen (die Anzahl ist vom Ladestrom, Temperatur, etc. abhängig). Wenn also ein Gerät die Zyklen "verbraucht", dann ist es ein Batteriekiller!
Als Erhaltungsladespannung sind 13,7V ideal. Da kann eine Batterie jahrelang dranhängen. Alles was drüberliegt (diskutiere ich gerne mit jedem Hersteller) trägt zwar dazu bei, dass die Batterie schneller geladen wird aber höherem Stress ausgesetzt wird.
Da erzählen die Hersteller etwas von "schonender Ladung" mit niedrigem Strom und geben deshalb "Überspannung" drauf (und schmeissen je nach eigenem Vorteil Float- und zyklischen Betrieb durcheinander)?
http://www.powerboxer.de/elektrik/371-akku-laden
Bei Bedarf klemme ich ganz einfach meinen "Konstanter" (Conrad, 70 EUR), den ich normalerweise anders nutze, an die Batterie, stelle auf 13,6V und kann den dann auch mal vergessen. Da joggt nix, nix ent- und belädt und es schaltet auch nix zwischen sinnlosen Zuständen. Eine Ladekurve wird nicht vom Ladegerät "gemacht" (ebenfalls Schwachsinn), sondern ist in erster Linie ein "Ergebnis" der Batterieeigenschaften. Da wird meist Ursache und Wirkung verwechselt dargestellt. Eine Battrerie wird nicht geladen sonder sie lädt sich wenn geeignete Spannung angelegt wird. Physikalisch ist es ein Elektronenaustausch aufgrund eines Spannungspotentials.
Weshalb die LiMa im Fahrbetrieb sagen wir "robust" mit der Batterie umgeht habe ich bereits erläutert. Folglich ist es auch kein Problem wenn eine Batterie im Winter 2...4 mal bewusst geladen wird. Ob das dann mit schmeichelnden 0,1 CA (in unserem fall 1...2 A) geschieht oder mit 6A ist egal. Auch das "Gependele" zwischen 14,3 und 13,7 V ist Unsinn. Eine "volle Batterie hat etwa 12,6V (....Parameter). Also braucht's eine Lade-/Erhaltespannung von 13,7 V. Mit etwas weniger ist sie eben nicht ganz voll, mit etwas mehr versucht die physikalische Chemie das Wasser zu spalten. Bei konventionellen Batterien muss man nachfüllen, GEL/AGM rekombinieren (leider nur grossteils).
Gelbatterien sind ganz einfach Stand der Technik und es ist fast sinnlos darüber zu reden. Im Grunde genommen sind es normale Batterien bei denen die Säure mit Kieselgur eingedickt wurde.
Eine weitere Variante ist die AGM Technik. Da ist die Säure mit Glasfaserfliessen festgelegt.
Beide Batterien halten "elektromechanisch betrachtet" ein bisschen mehr aus als die schwappenden Säureteile weil es die -flapsig gesagt- dickflüssigere Säure erschwert, dass bei heftiger Belastung Partikel aus den Platten gerissen werden. Chemisch sind sie identisch. Etwas anders in der Chemie sind Reinbleibatterien. Da kenne ich als einzige die HAWKER (aber ebenfalls mit AGM-Technik).
gerd
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von breid »

Danke Gerd!

Ich habe mir den Link bezüglich Akku laden durchgelesen. Die Zusammenhänge von Spannung(sdifferenz) und Ladestrom sind mir jetzt bekannt.
Zusätzlich zu den Texten könnte man allerdings in den Fazits noch eine Kaufempfehlung aussprechen (kleine Anregung meinerseits). Den von dir genannten Konstanter würde ich mir z.B. gerne mal anschauen.

Alternativ würde ich gerne (d)eine Meinung zu den Ladegeräten von CTEK hören, vor allem zum XS 0.8 und dem MXS 5.0 .
Hier sind die verschiedenen Lademodi beschrieben:

http://www.ctek.de/Archive/ProductManua ... 0.8_DE.pdf
http://www.ctek.de/Archive/ProductManua ... rge_DE.pdf

Gerade Schritt 5 (XS 0.8) bzw. 7 (MXS 5.0) mit dem Namen "Float" deckt sich doch mit deiner Empfehlung (13,6V; 0,8A). Die Ladespannung liegt bei beiden Geräten bei 14,4V, wobei der Ladestrom auf 0,8A begrenzt ist.

Kann man die Geräte bedenkenlos kaufen? Zeig mir doch mal dein Ladegerät (Bezeichnung oder Link zu einem Shop).

Gruß
Patrick
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BayernCrouser
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von BayernCrouser »

Ich habe das ProCharger XL von Saito. Damit komme ich gut klar und es kann auch für die Ladung von Autobatterien verwendet werden. Muss man dann eben umschalten.

Was es nicht kann ist die Beurteilung der Batterie. Also eine Batterie, die die besten Zeiten schon hinter sich hat, aber beim Laden noch nicht auffällig ist, wird ganz normal geladen. Die Entsulfatierung geschieht durch kurze starke Belastungen der Batterie und nicht durch höhere Spannung, mit der man die Elektronik des Motorrades gefährden kann. Ich habe keine Lust jedesmal die Batterie abzuklemmen wenn ich das Ladegerät anhänge.

Ja, aber wie gesagt das Gerät geht auf Ladeerhaltung und meldet das die Ladung erfolgreich beendet ist, auch wenn die Batterie nicht mehr so leistungsstark ist, wie sie mit ihrer AH Zahl sein sollte. Solange die Batterie die Spannung die so haben soll erreicht, ist die Kiste zufrieden und meldet dass alles klar ist. Aber ich denke die Geräte die den Zustand der Batterie sicher erkennen spielen preislich in einer anderen Liga.
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gerd_
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von gerd_ »

Hi
Meines gibt es nicht mehr. Es ist bereits ein "paar Tage" alt.
Kommt auch darauf an für was man es "im Sommer" verwenden will :-).
Als Beispiele

http://www.conrad.de/ce/de/product/3936 ... egory&rb=1

http://www.conrad.de/ce/de/product/5138 ... x?ref=list

http://www.conrad.de/ce/de/product/5118 ... d?ref=list

nur zum12V Bleibatterie laden:
http://www.conrad.de/ce/de/product/5107 ... x?ref=list

Interessant ist eigentlich nur, dass man die Ausgangsspannung einstellen kann und/oder diese letztendlich 13,6...13,8V beträgt.
Minimal sollte das Teil wenigstens 1 A bei 13,7 V abgeben können (also ca 25W Anschlussleistung "haben"). Sonst dauert es länger als eine Nacht wenn man mal eine technisch leere Batterie laden will. Meines "kann" 3,5 A.-


So eines geht natürlich auch, fällt aber deutlichst unter "mit Kanonen auf Spatzen ballern" wenn man es nicht ohnehin für Anderes sinnvoll einsetzt.
http://www.conrad.de/ce/de/product/4304 ... x?ref=list

Wer einen Laptop hat dessen Ladegerät er nicht ununterbrochen braucht:
http://www.powerboxer.de/elektrik/355-b ... ptop-laden
http://www.powerboxer.de/elektrik/352-b ... ie-laden-2

gerd
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von didithekid »

Hallo Patrick,

nach meinen leidigen Erfahrungen mit Blei-Akkus,
habe ich jetzt schon in dritter Saison einen Lithium Akku (LiFePo) eingebaut.
und würde anhand meiner Erfahrung schon sagen, dass denen die Zukunft gehört.
Auch wenn es jetzt bei Dir vielleicht noch eine Bleibatterie werden wird (die bei Winterbetrieb ggf. noch Vorteile hat),
würde ich ein Ladegerät empfehlen, das auch Lithium kann (und da gibts nicht viele).
Mit den Laborgeräten die Gerd vorschlägt, bist Du (auf die Richtige Lithium-Spannung eingestellt) auf jeden Fall besser dran,
als mit einem Gerät nur für Blei-Akkus, das in drei/vier Jahren dann wieder veraltet ist.

Viele Grüße

Didi
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von BayernCrouser »

Ja, von den Labornetzgeräten habe ich eh zwei in der Werkstatt. Der Lithium Akku ist mein nächster fürs Moped, denn meine Batterie sollte schon noch wenigstens 3 Jahre halten. Dann sind die Lithium Akkus mit Sicherheit schon normale, alltagstaugliche Ausstattung fürs Moped.

Franz
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gerd_
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von gerd_ »

Hi
didithekid hat geschrieben: würde ich ein Ladegerät empfehlen, das auch Lithium kann (und da gibts nicht viele).
Mit den Laborgeräten die Gerd vorschlägt, bist Du (auf die Richtige Lithium-Spannung eingestellt) auf jeden Fall besser dran,
als mit einem Gerät nur für Blei-Akkus, das in drei/vier Jahren dann wieder veraltet ist.
Was ist denn für Lithium korrekt?
Im Fahrbetrieb unterscheidet die LiMa/Regler nicht zwischen irgendwelchen Typen und es funktioniert offenbar.
gerd
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von tremola »

Halleole,

das mit dem "funktionieren" würde mich detaillierter interessieren. Nach allem was ich bislang gelesen/gehört habe funktioniert

- der Lade- Entladebtrieb auf dem Motorrad sofern der Batteriepack inkl. Zubehör auf den Motorradbetrieb abgestimmt ist
- das Fahrzeug nur in den wärmeren Monaten genutzt wird

Hat den schon jemand ganzjährig Lithium Batterien im Einsatz und könnte mal Praxiserfahrungen beisteuern.
Herzliche Gruesse

Ralf - der mit dem Seitenwagen tanzt
Mein Hut, mein Stift, mein Blog: http://tremola.wordpress.com/
Ob zwei, drei oder vier Räder, Hauptsache Boxer
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von didithekid »

gerd_ hat geschrieben:Hi
Was ist denn für Lithium korrekt?
Im Fahrbetrieb unterscheidet die LiMa/Regler nicht zwischen irgendwelchen Typen und es funktioniert offenbar.
gerd
Hallo Gerd,
ein Lithium-Akku fürs Motorrad ist immer ein vierzelliger Lithium-Ionenakku (kein LiPo, wie früher im Handy)
mit Zellspannung von 3,2-3,3 V also Nennspannung 12,8 - 13,2 V.
Meist ist es ein LiFePo4-Akku mit 12,8 V Nennspannung (und damit sehr nah an Blei) und mit 1-2.000 Zyklen Lebensdauer (in der Theorie).
Optimale Ladespannung bei LiFePo4 ist 3,4 V je Zelle (also 13,6 Volt), die den Akku (langfristig) auf 90% der Kappazität aufläd und gute Lebensdauer gewährleisten soll. Ladeschlussspannung ist 3,6 V je Zelle (also 14,4 V) für maximale Füllung (100%) mit geringer Einschränkung der Lebensdauer (beim jahrelangem Lagern). Der Akku hat kaum Selbstentladung! Aufladen spätestens ab 12,3 V = kurz vor Leer.
In den Lithium-Motorrad-Akkus ist ein Batterie Mangagement System (BMS) eingebaut, das den Akku selbstständig balanciert.
Überspannungen an einzelnen Zellen werden damit verhindert, bzw über Kurzschlusswiederstände "verbraten".
Mit so einem BMS hat der Akku dann doch etwas Selbstentladung über die Monate, wegen der ständigen Überwachung.
Im Motorrad können geringe Überspannungen des Ladereglers der Lichtmschine (der liegt ja wohl so um die 14,5 V) im BMS per ohmscher Last abgebaut werden.
Mit Laornetztgerät sollte man aber wohl besser unter 14,4 V bleiben (Der dünnen SMD-Platine meines BMS würde ich jedenfalls nicht mehr als ein paar Watt dauerhafte Verlustleistung zumuten wollen) [Ich habe auch eine Warnung gelesen, keine Ladegeräte mit Spannungsimpulsen (Desulfatierungsprogramm) über 14,9 V zu verwenden].

Praxis: Keine Probleme seit Februar 2013. Ich Baue den Akku aber im Winter aus, da die 4,5 Ah wohl nicht reichen, um die Uhr und DWA meiner R1200ST für vier Monate (ohne Nachladen) zu versorgen (ausgebaut braucht man nicht Nachladen). Zwei Monate ohne Nachladen hat der Akku aber auch in der ST (trotz der geringen Kapazität) schon gut überstanden.

Viele Grüße

Didi
Zuletzt geändert von didithekid am Do 1. Okt 2015, 20:55, insgesamt 2-mal geändert.
didithekid
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von didithekid »

tremola hat geschrieben:Halleole,

das mit dem "funktionieren" würde mich detaillierter interessieren. Nach allem was ich bislang gelesen/gehört habe funktioniert

- der Lade- Entladebtrieb auf dem Motorrad sofern der Batteriepack inkl. Zubehör auf den Motorradbetrieb abgestimmt ist
- das Fahrzeug nur in den wärmeren Monaten genutzt wird

Hat den schon jemand ganzjährig Lithium Batterien im Einsatz und könnte mal Praxiserfahrungen beisteuern.
Hallo Ralf,

zum Batterie-Pack hatte ich oben schon Gerd geantwortet.
Meine unter Null Grad Erfahrung beschränkt sich auf Blei-Batterien, die mich schon an einigen frostigen Februar-Morgen-Startprozeduren erbärmlich im Stich gelassen haben. Mit Saisonkennzeichen und Garage starte ich jetzt mit Lithium erst ab knapp 10°C.
Es gibt bei Lithium aber den Trick, bei Kälte zunächst das Licht eine halbe Minute anzumachen und damit die Batterie anzuwärmen und erst dann zu Starten (würde man bei Blei sicher nie machen). Da fehlt mir jetzt aber die Praxiserfahrung, bis zu welcher Temperatur der Trick tatsächlich funktioniert.
Die Zellenhersteller verbessern aber auch den Temperaturbereich von Jahr zu Jahr:
Momentan wird ein Betriebsbereich von -20°C bis +60°C angegeben (mit dem höchsten Startstrom bei 23°C).
Bei meiner stand noch: -10°C bis +60°C. Ob Blei-Akkus da so viel besser sind?

Viele Grüße

Didi
Zuletzt geändert von didithekid am Mi 16. Sep 2015, 21:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von BayernCrouser »

Kann man nicht annähernd so viel AH bekommen wie der Normale Aku hat? Ist das nur ein Geldproblem weil teuer, oder gibt es ein Technisches Problem warum man bei 4,5 AH oder ählichen Leistungen bleibt? Ich sehe das immer das Problem beim oft anlassen, wenn man Motorprobleme hat, oder Kurzstrecken fährt. Aus 4,5 AH macht der Lithium-Ionenakku ja auch nicht nicht mehr und da habe ich große Bedenken. meine 19 AH sind ja in der RT schon nicht die Welt, was will ich da mit solchen AH Zwergen. Man muss ja vielleicht auch mal mit Beleuchtung stehen bleiben, da will ich nicht jede Minute bangen dass der Akku an die Grenzen kommt. :(
didithekid
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Re: Batterie komplett leer

Beitrag von didithekid »

BayernCrouser hat geschrieben:Kann man nicht annähernd so viel AH bekommen wie der Normale Aku hat? Ist das nur ein Geldproblem weil teuer, oder gibt es ein Technisches Problem warum man bei 4,5 AH oder ählichen Leistungen bleibt? Ich sehe das immer das Problem beim oft anlassen, wenn man Motorprobleme hat, oder Kurzstrecken fährt. Aus 4,5 AH macht der Lithium-Ionenakku ja auch nicht nicht mehr und da habe ich große Bedenken. meine 19 AH sind ja in der RT schon nicht die Welt, was will ich da mit solchen AH Zwergen. Man muss ja vielleicht auch mal mit Beleuchtung stehen bleiben, da will ich nicht jede Minute bangen dass der Akku an die Grenzen kommt. :(
Hallo BayernCrouser,

die Lithium-Batterie für die RT und GS gibt es mit 7 Ah und 450 A Kälteprüfstrom. Zum Starten reicht das vollkommen aus. Auch mit meiner kleinen Batterie gab es nie Orgelei sondern das Starten klappte immer Prima (Auch als Starthilfegeber!). Der maximale Startstrom ist ja auch eher höher als bei normalen Blei-Akkus (eher auf dem Niveau von Hawker), zumindest über Null Grad. Die nominelle Kappazität ist natürlich geringer, kann aber zu 80-90 % genutzt werden. Bei Blei wird in der Regel nur 30-40% der Kapazität genutzt, da sonst schon nach zwei Jahren der Batterietod droht. Aber natürlich kann man mit 19 Ah in der RT im Einzelfall länger das Radio und die Heizgriffe im Stand laufen lassen, als mit 7Ah. Meine frühere Bleibatterie (12 Ah) hat aber bei Standzeiten von 6-8 Wochen (ohne Nachladen) 2 Jahre alt gerade noch die Urzeit halten können und war nach einem Startversuch dann quasi schon leer. Das habe ich mit der jetzt zwei Jahre alten 4,5 Ah Lithium auch mal durchgespielt und die r1200st sprang noch normal an.
Ich bis also zufrieden.

Das es kaum Lithium mit mehr Amperestunden gibt liegt am Preis und daran, dass man mehr kaum braucht.
Für Sportler, die keine Lichtmaschine drin haben, gibts aber auch welche mit 15 Ah für über 500 €.
(Ob normale Motorräder die möglichen 1000 A Startstrom wirklich brauchen, bleibt die Frage)
Meine Batterie lag um die 110€. Die "Dicken" mit 7 oder 8Ah liegen um 200 €.

Viele Grüße

Didi
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