Drosselklappen - beide Anschlagsschrauben ändern?

Alles zur Technik der 1150er Boxermodelle.
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geejay101
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Drosselklappen - beide Anschlagsschrauben ändern?

Beitrag von geejay101 »

Hallo, in der Anleitung ist die Rede davon, dass nur die rechte Anschlagsschraube verändert wird.

Nach Einlegen der Distanzstücke (Geldstücke) und Zudrehen der Bypassschraiben, musste ich feststellen, dass der Motor abstirbt, da er zu niedrig dreht. Deshalb habe ich beide Distansschrauben soweit reingedrecht, dass der Motor stabil läuf - die Bypassschrauben sind ca. 1,5 Umdrehungen offen, ein runder Motorlauf liegt bei ca. 1100, Der Unterschied der Bypassschrauben ist weniger als eine Viertel Umdrehung. Das sieht mir schlüssig aus.

Vorher waren die Bypasschrauben um ein Vielfaches weiter offen.

Was mich etwas irritiert ist, dass irgendwo behauptet wurde, es gäbe eine Grundeinstellung der Distanzschrauben, die die Motorelektronik erwartet.

Habe ich die nun verdödelt, dadurch dass ich beide Distanzschrauben verändert habe?
Larsi
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Re: Drosselklappen - beide Anschlagsschrauben ändern?

Beitrag von Larsi »

Bei der 1150 dürfte das kein Drama mit der Grundstellung sein, denn das Potentiometer wird automatisch angelernt. Es wundert mich allerdings, dass das Mopped trotz der Geldstücke noch abgestorben ist.

Zu den Geldstücken:
Kannst du gewährleisten, dass die exakt gleich dick sind?
Stelle ich mir schwierig vor wegen der Prägung.
geejay101
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Re: Drosselklappen - beide Anschlagsschrauben ändern?

Beitrag von geejay101 »

Hallo Lars,

ich habe mir eine Ecke vom Geldstück ausgesucht, die glatt ist. Andere Distanzstücke waren alle zu dünn.

Ich denke, die kleine Differenz bei der Einstellung der Bypass-Schrauben ohne Münzen zeigt, dass die Münzen gut funktioniert haben.

Guter Punkt mit dem Poti . Ich denke ich sollte mal die Motronic neu anlernen, Sicherung ziehen.

Was mich bei der ganzen Einstellerei am meisten fasziniert ist, wie gut der Motor trotz erheblicher Druckdifferenz vor der Einstellung funktionierte.
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gerd_
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Re: Drosselklappen - beide Anschlagsschrauben ändern?

Beitrag von gerd_ »

Hi
Was erwartest Du von der "Anlernerei" und dem Ziehen der Sicherung?
Das Anlernen dient lediglich dazu der Motronik die Endstellung des Potis "bekanntzugeben".
Nachdem der Motronik die generellen Werte bekannt sind dient das Anlernen nur der "Verfeinerung".- Sie weiss dann z.B., dass die Werte nicht zwischen 0 und 5k Ohm variieren sondern nur zwischen 30 Ohm und 4,980 kOhm.
Das weiss sie allerdimgs auch, wenn man einfach fährt und nie ein höherer Wert als 4,98 erreicht wird. Nur dauert es eben bis zum ersten Vollgaseinsatz.
Und sorry, wer Münzen verwendet, hat den Sinn nicht verstanden.
Es gibt keine erwartete Einstellung der Bypasschrauben. Bei den 1200 gibt es eine erwartete Leerlaufdrehzahl. Die Motronik versucht diese mit Hilfe der Leerlaufstepper zu erreichen. Bei den 11x0 kann das gar nicht funktionieren.
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
Antoine de Saint=Exupéry
geejay101
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Re: Drosselklappen - beide Anschlagsschrauben ändern?

Beitrag von geejay101 »

gerd_ hat geschrieben: Mi 23. Jul 2025, 11:11 Was erwartest Du von der "Anlernerei" und dem Ziehen der Sicherung?
Das Anlernen dient lediglich dazu der Motronik die Endstellung des Potis "bekanntzugeben".
Die Motronic lernt ebenfalls die Lambda Control Factors (Kurzzeit-Trims / Short Term Fuel Trims, STFT):

Die Lambdasonde misst den Restsauerstoff im Abgas → die Motronic regelt das Kraftstoff-Luft-Gemisch so, dass ein stöchiometrisches Verhältnis (Lambda = 1) erreicht wird. Wenn das Gemisch zu fett oder zu mager ist, passt die Steuerung die Einspritzmenge an → dieser Korrekturwert ist der Lambda Control Factor (auch als STFT bekannt).

Wenn die kurzfristige Regelung (STFT) über längere Zeit eine systematische Abweichung feststellt, speichert das Steuergerät langfristige Korrekturwerte. Diese LTFTs werden im EEPROM der Motronic gespeichert und bleiben auch nach dem Ausschalten des Motors erhalten. Sie dienen dazu, systematische Abweichungen wie z. B. alternde Einspritzdüsen, veränderte Kompression, verstopfte Filter usw. langfristig auszugleichen. Dadurch wird das Fahrzeug selbstadaptiv und bleibt über Jahre hinweg einigermaßen im optimalen Betriebsbereich.

Hier hat jemand experimentell die Motronic Lambda Regelung getestet:
https://forums.bmwmoa.org/threads/long- ... rim.57649/
gerd_ hat geschrieben: Mi 23. Jul 2025, 11:11 Und sorry, wer Münzen verwendet, hat den Sinn nicht verstanden.
Es gibt keine erwartete Einstellung der Bypasschrauben. Bei den 1200 gibt es eine erwartete Leerlaufdrehzahl. Die Motronik versucht diese mit Hilfe der Leerlaufstepper zu erreichen. Bei den 11x0 kann das gar nicht funktionieren.
gerd
Das Ergebnis zählt - Keine Druckdifferenz beim Leerlauf und Hochdrehen bei minimaler Abweichung der Bypassschrauben.
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gerd_
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Re: Drosselklappen - beide Anschlagsschrauben ändern?

Beitrag von gerd_ »

Hi
Chic, dann wiess er mehr als BOSCH. Das ist immerhin der Hersteller.
gerd
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Antoine de Saint=Exupéry
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