Dichtringe Getriebe? Kupplung neu? Ich kann das nicht einschätzen...

[obeuk]

Hallo Zusammen,

Meine GS ist Baujahr 2000 mit knapp 65000 km, ich habe sie letzten Herbst mit 62000 km gekauft. In den 4 Jahren davor ist sie ganze 200 km bewegt worden, in 10 Jahren insgesamt 7000. Die Pflegehistorie ist nicht ganz nachvollziehbar, Bremsbeläge waren wohl neu, ich habe als erstes mal alle Flüssigkeiten gewechselt, aus dem ABS-Modulator kam schwarze Bremsflüssigkeit. Das ist aber nicht meine Frage.

Sondern: Ich habe eine Undichtigkeit zwischen Motor und Getriebe, auf dem ersten der beigefügten Bilder, hoffentlich funktioniert das mit dem Link, ist der Zustand nach putzen und 50 km fahren zu sehen, schwarzer Rand. Der Schmodder riecht nach Getriebeöl. Ich habe den Anlasser ausgebaut, dahinter ist Rost und feucht, zweites Bild, und wohl ein kleiner Ausbruch im Gehäuse unten an der Öffnung . Kupplung und Getriebe funktionieren einwandfrei, die Kupplung trennt gut und rutscht nicht durch bei Gas in hohem Gang, das Getriebe schaltet besser als bei meiner 1100er RT (falls das ein Indiz ist ).

Weil mir die Scheibe aber ziemlich dünn aussieht, unter 5 mm, überlege ich: Kupplung neu machen? Aber ich habe keine Erfahrung mit der Messung, ich habe zur Verdeutlichung einen Meterstab mit ins Bild gelegt... Und dann: Welche Simmerringe neu machen? Soll ich das Getriebe mit Schwinge und HAG in einem ausbauen und die hinteren Simmerringe am Getriebe nicht tauschen oder alles einzeln ausbauen? Kupplungsnehmerzylinder bietet sich auf jeden Fall auch an, oder?
In den Kardan habe ich nicht reingeschaut, er ist aber außen völlig trocken. Öl aus dem HAG war ohne Späne beim Ölwechsel. Getriebeöl übrigens auch.

Ich habe eine so große Operation noch nicht gemacht bisher, habe aber einen guten Freund, bei dem ich schrauben kann; er schraubt sehr viel (nur nicht an "so modernen wie die 1150er" ), da bin ich recht zuversichtlich, auch mit euern tollen Anleitungen hier auf der Seite.
Reichen die Überlegungen, dass mir jemand von euch bei der Einschätzung, was zu tun ist, ein Stück weiterhelfen kann?

https://magentacloud.de/s/gwYPpkqEpKigkmm

Ich danke euch im Voraus! Viele Grüße
Olav

[Klausmong]

Also wo es genau herkommt läßt sich schwer sagen, das kann der Simmerring vom Getriebe sein, aber auch der von dem Kupplungsnehmer.

Man muss das Getriebe ausbauen um den wirklichen Schaden zu sehen.

Muss man aber sowieso, wenn man die Kupplung macht.
Dann kann man gleich feststellen was es war und das mitmachen

[Klausmong]

Was ich auswendig weiß ist das Mindestmaß Kupplung knapp 4,8mm

Also schon am Verschleiß wenn das stimmt

Verschleißmaß mm 4,8
(Mit Meßspitzen der Schieblehre, mit der Hand
zusammengedrückt, an den Nieten der Kupplungsscheibe
gemessen)

[Franz Gans]

Weil mir die Scheibe aber ziemlich dünn aussieht, unter 5 mm, überlege ich: Kupplung neu machen? Aber ich habe keine Erfahrung mit der Messung, ich habe zur Verdeutlichung einen Meterstab mit ins Bild gelegt... Und dann: Welche Simmerringe neu machen? Soll ich das Getriebe mit Schwinge und HAG in einem ausbauen und die hinteren Simmerringe am Getriebe nicht tauschen oder alles einzeln ausbauen? Kupplungsnehmerzylinder bietet sich auf jeden Fall auch an, oder?

Wie man die Dicke der Reibscheibe korrekt ermittelt, findet sich in Powerboxer:
https://www.powerboxer.de/getriebe-kupp ... bmessungen
Mehr kann ich dazu aber nicht beitragen, da mir entsprechende
Schrauberfahrungen (noch) fehlen.

Viele Grüße
Karl-Heinz

[Honigpeter]

Hier schon mal was zur moralischen Vorbereitung...

https://www.powerboxer-forum.de/viewtop ... f=3&t=1736

[obeuk]

Vielen Dank erstmal für die Reaktionen!
Die links kenne ich und ich habe sie "eingehend studiert"
Ich überlege weiter, ob ich die OP selbst durchführe, ist gerade ein bisschen eine Zeitfrage.
Viele Grüße
Olav

[Klausmong]

Ich überlege weiter, ob ich die OP selbst durchführe, ist gerade ein bisschen eine Zeitfrage.
Viele Grüße
Olav

Auch eine Geldfrage.
Selbermachen spart

Wenn man sich nicht sicher ist würde ich das dem Bonner geben

[gerd_]

Hi
Meine Überlegungsfolge ist immer:
KANN ich die Arbeit selbst machen?
Wie lange muss ich arbeiten um netto(!) das zu verdienen, was die Werkstatt für die Arbeit verlangt?
Die Kalkulation ging bisher 99%-ig zu meinen Ungunsten aus und ich musste selbst ran.
Dazu kommt natürlich die Befriedigung, dass man es selbst kann.

Wenn ich allerdings weiss, dass einer der es kann und über das Werkzeug verfügt, ein 1150-Getriebe in 2,5h zerlegt, ein aufgeschrumptes Zahnrad von der Welle löst, ein anderes aufschrumpft, das Gegen-Losrad wechselt, alles distanziert und wieder zusammensetzt (sprich ein Endurogetriebe mit kurzem Ersten mit einem langen Sechsten versieht), dann nehme ich 2x1,5 h Autobahn gerne in Kauf und bringe einen- nicht geforderten - Kasten Bier und einen Schein für die Kaffeekasse mit.
gerd