Nachmachen auf eigene Gefahr!
Dauer ca. 10h wenn man's noch nie gemacht hat und nichts falsch machen will.
Beim 2.Mal geht es sicher auch in der Hälfte der Zeit.
Wenn ich meine Bilder so ansehe, würde ich sagen
1. Motorrad putzen

hab ich natürlich vergessen...
Die Bilder sind auch sicher nicht ganz vollständig, weil ich die eigentlich nur für
mich zur Erinnerung gemacht habe, falls ich beim Zusammenbauen nicht mehr weiß
wie's mal ausgesehen hat.
Also nicht böse sein, wenn bei euch noch irgendwo ein Kabelbinder mehr ist, oder eine Schraube nicht
erwähnt wurde.
Entsprechendes Werkzeug sollte natürlich vorhanden sein,
wie Drehmomentschlüssel,
Inbus und Torx Nüsse
Spanngurte, Draht, Möbelroller, Hilfspersonal...
Die vorgeschriebene Bremsflüssigkeit
Genügend Lappen und Auffangbehälter
usw.
Angefertigt habe ich mir als Fügehilfe:
2 Maschinenschrauben (kurzes Gewinde dann glatt, Kopf egal) M8, 160mm lang
Diesen hab ich den Kopf abgesägt und sie mit einem Sägeschnitt zu einer Schlitzschraube gemacht.
Die Länge ist jedoch sehr üppig, es würden auch 100mm locker reichen.
Also sagen wir M8, ca. 80-120mm lang.

Grundsätzliches:
Die Erfahrung hat gezeigt, dass bei größeren Schraubereien mal ein Werkzeug fehlt
oder noch eine Dichtung benötigt wird, die dann Lieferzeit hat oder man wird durch andere
Termine abgehalten, so dass man nach 2 Wochen manchmal überlegen muss, wohin gehört denn diese Schraube nochmal?
Deswegen:
Schrauben, die bei der weiteren Arbeit nicht im Wege sind oder dabei beschädigt werden könnten,
drehe ich von Hand wieder an der Stelle ein, wo sie vorher waren.
Steigt die Zahl der Schrauben an einem Teil und wurden auch noch verschiedene Längen verwendet,
mache ich mir eine Montagehilfe.
Den groben Umriss auf eine Pappe/Karton zeichnen, Oben und/oder Vorne, sowie rechts oder Links
bezeichen und dann die Schrauben an ihren jeweiligen Positionen eindrücken evtl. mit dem Schraubendreher vorstechen.
Sie fallen nicht heraus und sind beim Einbau leicht zu wieder zu identifizieren.
Natürlich kann man auch verschiedene Tütchen und Schachteln nehmen.
Oder Teile in Gruppen lagern, z.B. ein Karton mit alles vom Zylinderkopf usw.


Digicams erleichtern natürlich auch die Wiederherstellung.
Benötigte Teile:
21 52 2 335 061 Nehmerzylinder Kupplung € 105,48
23 12 7 705 085 Wellendichtring Kupplung € 10,71
23 21 1 230 440 Filzring Druckstange € 2,92
Dichtung Nehmerzylinder € 3,59
13 54 1 341 797 O-Ring 2x an den Drosselklappen je € 3,52
Schlauchschelle ca. 20mm zum schrauben für Kurbelgehäuseentlüftungsschlauch
Leider habe ich von der Kupplung gerade keine Nummern zur Hand.
nice to have:
13 54 7 694 924 Schutzkappe je € 0,83
34 21 2 330 310 Entlüfterschraube M10 € 6,41
Fangen wir an:
Hauptständer mit Spanngurt am Vorderrad gegen Einklappen fixieren.
Den Stecker der Lambdasonde lösen (ist etwas kniffelig) und die
Auspuffanlage bis auf die Krümmer abbauen.
Dann Sitzbank runter und beim Lagern darauf achten,
dass die unteren Kanten des Bezugs nicht beschädigt werden..
Seitendeckel abziehen und den Tank abbauen, (Befestigungsschraube, Schnellverschlüsse, Stecker)
Hier sieht man unter dem Rahmenrohr eine der Befestigungsschrauben des Luftflterkastens, jeweils
rechts und links, die müssen später auch raus.

Diese Schläuche (Entwässerung Tankdeckel und Überlauf) trennen oder am Besten ganz herausziehen, dann sind sie später nicht im Weg.
Wie man sie später wieder zusammensteckt ist egal.

Batterie abklemmen (immer die Masse zuerst abklemmen und die Masse immer zuletzt wieder anklemmen)
Diagnosestecker ausklipsen und Luftsensor abziehen (dabei auf den Metallsicherungsbügel drücken)

Ansaugschnorchel abschrauben und die Batterie herausnehmen.

Unter der Batterie die beiden Muttern des Batteriehalters abschrauben und nicht verlieren.
Damit ist der Batteriekasten über zwei Schwingmetalle (die uns später noch viel Freude bereiten werden)
mit dem Getriebegehäuse verschraubt.
Leider sitzt an dem Kasten auch das ABS, darum läßt er sich nicht einfach entfernen,
ich hab ihn an Ort und Stelle gelassen. Man kann ihn aber etwas nach oben ziehen, damit die zwei unteren
"Schrauben" sich lösen.

Die zwei Schrauben des Luftfilterdeckels lösen, (sie bleiben am Deckel). Filter entnehmen.

Auf der linken Seite die Kunststoffabdeckung entfernen (1), dabei den Anschluß der Bordsteckdose
abziehen und die Anschlüsse des Anlassers trennen (2;3;4)
Den Anlasser abschrauben.
Die hintere Schraube, hier ohne den Anlasser gut zu sehen,
ist über eine lange Verlängerung und ein Kreuzgelenk (evtl. + kurze Verlängerung) mit einer 1/2" Ratsche
aus Richtung Hinterrad blind gut zu erreichen.
Stecker des Seitenständers abziehen.
Gang einlegen und den Schalthebel von Getriebe trennen.
Achtung:
Dabei aber nicht einfach die Kugelverbindung herausdrücken, dort ist eine kleine Haarnadelfeder
als Sicherung eingeschoben, diese vorher herausziehen, dann gehts auch ganz leicht.

Hintere Federbeinverstellung abschrauben, Federbein lösen.

Ohne Bild.
Bremsleitungshalter, hinteren Bremssattel und ABS Sensor lösen und abnehmen.
Wichtig! Dabei darauf achten, dass die Bremsleitung
keiner Zugbelastung ausgesetzt ist! Also mit einem stabilen Draht aufhängen oder hochbinden!
Hinterrad abnehmen, vorher den Antriebsstrang am Winkelgetriebe abstützen.
Hier scheiden sich die Geister, manche bauen das Getriebe aus und lassen das Hinterrad dabei dran.
Wie mans letztendlich besser jonglieren kann bleibt jedem selbst überlassen. Ich habs abgenommen.
Auf der rechten Seite die Steckverbindungen zum Rücklicht usw. trennen und die Kabelbinder aufschneiden.
Unter dem Rahmenrohr ist auch die Entlüftungsschraube der Kupplung versteckt,
(in diese kommt später die Entlüfterschraube) diese auch aus dem Kabelbinder ziehen.
Über der rechten Fussraste ist noch ein Halter angeschraubt, die die Bremsleitungen fixiert, diesen auch lösen.

Innen im Luftfiltergehäuse ist auch noch eine Schraube, die entfernt werden muss.

An der rechten vorderen Ecke des Luftfiltergehäuses ist ein dicker Schlauch zu sehen, der mit
einer Metallschlauchklemme befestigt ist, das ist die Kurbelgehäuseentlüftung, diese lösen
und den Schlauch abziehen.
Diese Schlauchklemme läßt sich nicht wiederverwenden und muss ersetzt werden.
Dabei tut man sich mit einer Schraubklemme (Durchmesser ca. 20mm) deutlich leichter.
Unterhalb der Rahmenrohre jeweils rechts und links die Schrauben des Luftfiltergehäuses entfernen.
(Falls nicht schon geschehen)

Die beiden Ansaugrohre am Luftfilterkasten und an den Drosselklappen lösen und in den Luftfilterkasten
schieben.
Anmerkung: Die Rohre gehen noch ziemlich weit in den Kasten und sind gebogen. Um hinterher keinen
Leistungsverlust zu haben kann man die (Dreh-)Lage der Rohre zu den Drosselklappen markieren.
(mit Bleistiftstrich oder Klebeband)
Die Dichtringe an den Drosselklappen lassen sich hinterher nicht mehr ordentlich draufbringen,
diese müssen ersetzt werden.
(13 54 1 341 797 O-Ring je € 3,52)
Dabei kann man die Kappen des Unterdruckanschlusses auch gleich mit erneuern.
(13 54 7 694 924 Schutzkappe je € 0,83)

Hier noch eine Ergänzung von Boxerkeule zur Orientierung:
In den beiden nachfolgenden Bildern zeige ich die Markierung auf dem Ansaugrohr auf der Oberseite das im Ansaugstutzen oben hin kommt. Dadurch hab ich die korrekte Stellung zwischen Ansaugrohr und Ansaugstutzen wieder gefunden.


Man kann sich evtl. auch etwas an der Gussnaht orientieren, falls die Markierung fehlt.
Die Drosselklappen an den Zylindern lösen und herausziehen.

An der linken Drosselklappe den Stecker des Potis abziehen (Sicherungsbügel drücken)

Den Ausgleichsbehälter der Fussbremse aus der Halterung lösen.

Die Schrauben (rechts und links) hinter dem Telelever am Motor herausschrauben.
Dann die Muttern (Roter Pfeil) leicht lösen. Eine Umdrehung reicht, evtl. auf der anderen Seite gegenhalten.
Das ist der Drehpunkt, um den Heckrahmen zu schwenken.


Den Heckrahmen mit einem Spanngurt fixieren (!noch nicht hochziehen!) entweder am Lenker und oder an
der Decke.
Ich hatte 2 Spanngurte, was ganz praktisch war, weil Einer allein sich nicht soweit aufwickeln ließ und
beim Ablassen hinterher, rauscht das Heck auch nicht unkontrolliert gen Boden, sondern schön
abwechselnd, Stück für Stück.
Dann die beiden Fussrasten abschrauben. Dabei die rechte Raste mit einem Draht fixieren,
damit die Bremsleitungen nicht verbogen werden!
Beim Hochziehen des Heckrahmens später darauf achten, dass die Raste nicht mit hochgezogen wird
sondern unbewegt bleibt!


Jetzt kann man den Heckrahmen mal mit der Hand leicht anheben und dabei schauen,
ob's wo klemmt oder spannt.
Wenn alles frei ist, mit dem Spanngurt langsam hochziehen.
Dabei ständig kontrollieren, ob's irgendwo eng wird.
Soll heißen, 1-2mal Spannen, dann Kabelbaum, Schläuche und Leitungen mit der Hand kontrollieren ob noch
alles locker ist.
Rechte Fussraste mit Bremsleitungen im Auge behalten und gegebenenfalls korrigieren.
Wie beim Schreiner, 3mal Denken 1mal Sägen.
Denn irgendeinen Kabelbinder hat man immer vergessen...
Das Rücklicht muss nicht an der Frontscheibe aufschlagen!
Ein Winkel von 30-45° sollte reichen um den Luftfilterkasten zu entnehmen und
später mit dem Getriebe durchzukommen, der Kabelbaum wirds danken!


Jetzt kann man den Nehmerzylinder und die Ganganzeige entfernen (hinten am Getriebe),
sowie die Druckstange etwas nach hinten ziehen,
damit sie beim weiteren Ausbau nicht beschädigt wird.
Die Aufnahmebohrung des Nehmerzylinders im Getriebe sollte innen trocken sein!
Wie auf dem Bild schön zu sehen ist, wußte meiner nichts davon und hat fleißig Bremsflüssigkeit
mit Hilfe der Druckstange zur Kupplungsscheibe befördert...


Das Getriebe und der Antriebsstrang sind jetzt relativ frei zugänglich.
Man kann jetzt die Schrauben die Getriebe und Motor verbinden entfernen,
keine Angst, das Getriebe fällt nicht gleich auf den Boden,
sondern es wird noch von 2 Führungshülsen gehalten.
Ich würde aber trotzdem Fügehilfen einschrauben und unterbauen...



Jetzt könnte man das Getriebe etwas nach hinten ziehen und ablassen,
um die Gewinde der Schwingmetalle aus dem Batteriehalter frei zu bekommen,
sowie unter den Massekabeln durch zu kommen. Aber...


Da man aber um das Getriebe zu Halten und zu Ziehen mindesten beide Hände braucht,
wäre es ideal, wenn einen zweite Person dabei den Batteriehalter nach oben zieht
und sich um die Kabel kümmert.
Sehr schwer ist das Getriebe nicht, aber ich würde trotztdem einen Karton oder ein altes Kissen
darunter legen, falls es doch fällt.
Wenn keine Person zur Hand ist,
kann man das Getriebe auch unterbauen, z.B. mit einem Möbelroller, ein paar Hölzern,
einem kleinen Brett und etwas Verpackungsschaumstoff.
So kann man das Getriebe absetzen, wenns irgendwo klemmt.
Wer will, macht noch einen Spanngurt drumherum.
Selbstgebaute Fügehilfen sind auch hilfreich.

So kann man das Getriebe etwas nach hinten wackeln und sich dann
wieder um Batteriekasten und Kabel kümmern.
Das Ganze auf einem Rangierwagenheber zu jonglieren wäre mir zu unstabil.
Beim Ablegen des Antriebsstrangs, darauf achten,
dass der in der Waagerechten bleibt und nicht zu sehr gekippt oder geneigt wird.
Denn sonst läuft das Öl des Hinterachsgetriebes aus ABS-Sensorbohrung
oder Entlüftung. Wie an der glänzenden Gummimanschette zu sehen, selbst getestet...




Dichtungen/Simmerringe die resistent gegen (Getriebe-)Öl sind, mögen
keine Bremsflüssigkeit und das gilt auch umgekehrt.
Da mein Nehmerzylinder undicht war und damit Bremsflüssigkeit ausgetreten ist,
musste nicht nur der erneuert werden, sondern ebenfalls der Wellendichtring/Simmerring zum Getriebe.
Mit Hilfe zweier Spaxschrauben und einer Zange, läßt sich dieser mehr oder weniger mühsam herausziehen.
Der Neue wird mit einer großen Nuss vorsichtig eingetrieben (die Lippe innen vorher leicht
mit Öl benetzen).

Zum Lösen (und wieder Befestigen) der Kupplungsschrauben muss die Schwungscheibe blockiert werden.
Dazu gibt es von BMW ein Blockierwerkzeug.
Nun wage ich mal zu behaupten, dass die wenigsten Hobbyschrauber für die paarmal die
sie eine Kupplung tauschen, sich ein originales Blockierwerkzeug zulegen.
Bei mir tat es ein großer Schraubendreher...
Und wenn man die Hebelgesetze ausnutzt, wird der Zahnkranz der Schwungscheibe
auch relativ wenig belastet, siehe Bild:
(Drehrichtung gegen den Uhrzeigersinn)
-> hohe Drehwirkung (und große Belastung)

(Drehrichtung gegen den Uhrzeigersinn)
-> kleinere Drehwirkung / kleinere Belastung

Wird die alte Kupplung weiterverwendet, weil vielleicht nur der motorseitige Wellendichtring oder die
Schwungscheibe erneuert wurde, kann man vorher mit Bleistifft eine Markierung ringsherum
entlang der Druckplatte anbringen, die beim Zentrieren etwas hilft.
Vorraussetzung allerdings, dass nicht durch Gewalt beim Ausbau die Kupplungsscheibe verschoben wurde.


Von einem mir bekannten Tuner weiß ich, dass sie ab ca. 20tkm Laufleistung bei der Kupplung
auch die Andruckplatten und Feder erneuern.
Also hab ich komplett getauscht.
Die Feder habe ich an den scharfen Kanten mit der Feile etwas entgratet und
alle anliegenden Flächen und die Verzahnung mit einer hochtemperaturfesten Keramikpaste dünn gefettet.

Die (Sinter-)Kupplungsscheibe selber ließ sich recht einfach zentrieren, da die Beläge fast identisch
mit dem inneren Rand der Druckplatte sind.
Hilfreich ist auch ein Zentrierdorn, wie ihn Gerd hier beschreibt:
http://www.powerboxer.de/werkzeuge/290- ... g-der-11x0
Man kann sich aber auch mit einer 1/2" Inbus oder Torx Nuss behelfen.
Oder mit etwas Fantasie irgend etwas zweckentfremden, wie auf diesem Link zu sehen:
http://www.s-boxer.de/threads/10838-kup ... -fuer-arme
Die Zentrierung der Scheibe ist wichtig, da diese nachher auf die Getriebeverzahnung geschoben wird.
Durch den Druck der Tellerfeder läßt sich die Kupplungsscheibe nicht mehr verschieben.

Bei dem eigentlichen Zusammenbau der Kupplungsscheibe mit den Druckplatten und Feder,
kann man nichts falschmachen, man muss bei der Sinterkupplung nur noch die entsprechenden
Scheiben gemäß der Anleitung mit einbauen.
So, die Druckstange (mit neuem Filz) ist drin, die Kupplung ist sauber zentriert und mit dem richtigen
Drehmoment angezogen, dann kann jetzt der eigentliche Spass beginnen!
Der Getriebeeinbau!



Wenn ich gemein wäre, würde hier stehen,
jetzt in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen! Alles ganz easy!
Nun die Aufgabe:
Die Verzahnung der Getriebeeingangswelle in die Verzahnung der Kupplungsscheibe zu schieben.
Natürlich stehen die Zähne nie identisch zueinander und
leider hängt an dieser besagten Welle noch ein Getriebe, Kardan, Hinterradantrieb...
Nebenbei müssen die zwei Schwingmetalle, wir erinnern uns, wieder unter den Massekabeln
in den Batteriekasten gezirkelt werden.
Wer jetzt denkt, das pack ich kurz mit beiden Händen und wackel solange bis die Welle sitzt,
sollte vorher einmal probieren, wie lange er im ausgebauten Zustand braucht,
um die neue Kupplungsscheibe auf die Getriebewelle zu bekommen.
So, dass man quasi, in noch ungebückter Haltung ein Gefühl für die Passgenauigkeit bekommt...
Da das schon zu zweit eine Schinderei ist, hab ich mir gedacht,
da pack ich meinen in der Bucht geschossenen Quadheber einfach auf
den Möbelroller, noch meinen duktiler Kunststoffklotz darunter, dann klappts auch alleine.
Leider, wars nicht ganz so einfach...




Erstens, viel zu hoch, dann muss das Getriebe mit der flachen Unterseite über die Ölwanne,
also ziemich weit nach vorne überstehen,
dann gibts da noch einen Hauptständer...
Nach vielen Probieren und einigen Fast-Abstürzen, habe ich aber eine Konfiguration gefunden.
Das Getriebe musste mit zwei Spanngurten auf der Schwinge fixiert werden, dabei geht die Strebe
seitlich daran vorbei, damit es waagerecht liegt.
So steht das gesamte Getriebe vorne über und läßt sich so überhaupt erst bis zum Motor fahren.
Zum Glück brachte der Quadheber das nötige Gegengewicht mit, damit hatte ich eine satte Strassenlage.

Jetzt wars einfach, den Heber ablassen, bis zur Ölwanne fahren,
etwas hochpumpen bis über diese, weiter vor auf die beiden Fügehilfen schieben, bis zur Verzahnung.
Dezent zwischen Getriebe und Motor durchpeilen und dabei mit einer Hand hochpumpen
auf gleiche Höhe.
Etwas an den Schrauben des Hinterradantriebs drehen bis es reinflutscht.
Massekabel und Batteriekasten sind dann keine Gegner mehr.


Durch das Hochpumpen in den Fügehilfen kann man, dass das Getriebegehäuse parallel zum Motorgehäuse ausrichten.
Wenn man zu zweit ist, kann man das Getriebe manuell auf die Fügehilfen hängen und mit einem
kleinen (Rangierwagen-)Heber in der Höhe ausrichten.
Die Parallelität vom Zweiten Mann über Heben oder Senken des Hinterradantriebs, bei gleichzeitigem Drehen
und Schieben...
Je nach Position der Fügehilfen läßt sich das Ausrichten evtl. auch beeinflussen (roter/gelber Kreis).

Es müssen die Höhe, die Längs- und Querwinkel und die Verzahnung genau stimmen, dann gehts.
Wenn zum Ausrichten und Peilen auch noch das Festhalten des Getriebes dazu kommt, ist das
eigentlich zuviel.


Darum sich vorher Gedanken machen, wie man sich irgendwie entlasten kann.



Mit Dank an Boxerkeule, hier noch seine Ergänzung:
Boxerkeule war so nett, mir seine Version vom "fahrbaren Getriebeheber" zu zeigen.
Die ist deutlich weniger kompliziert und deswegen will ich sie euch nicht vorenthalten!
Hier also seine Beschreibung und die Bilder:
Auf den Bilder zeige ich meinen „Getriebewagen“.
Auf dem einen Bild ist ein Pfeil zu sehen der auf einen kleinen Holzkeil zeigt.
Das andere zeigt den Keil nochmal in groß.
Damit, und mit der Spannung die ich durch den Spanngurt auf Getriebe und Kardan brachte, konnte ich fein säuberlich und stabil den horizontalen Winkel des Getriebes zum Motor passend einstellen.
So konnte ich die Getriebeeingangswelle exakt im rechten Winkel zum Motor justieren und mit dem Motorradheber, auf dem das ganze Getriebe ruht, die richtig Höhe einstellen um das Getriebe an den Motor ran zu rollen.
In meinem Fall saß ich neben dem Motorrad auf dem Boden, peilte zwischen Motor und Getriebe hindurch wegen richtiger Höhe und richtigen, horizontalem Winkel und schob das Getriebe ganz gemütlich ohne nennenswerten Kraftaufwand Stück für Stück mit ein klein wenig hin und her drehen am Kardan (6. Gang am Getriebe eingelegt) an den Motor / in die Verzahnung der Kupplungsreibscheibe.
Danach die beiden oberen Schrauben am Getriebe in den Motor handfest rein gedreht, den Nehmerzylinder montiert, die Kupplung gezogen und mit einem Kabelbinder am Kupplungshebel fixiert, den Motorradheber entfernt und dann in aller Ruhe alle anderen Schrauben eingedreht und über Kreuz auf NM angezogen.
So ist ganz sicher, dass es keinerlei Spannung zwischen Getriebehauptwelle und Kupplungsreibscheibe beim Zusammenbau gibt.



Alle Schrauben am Getriebe mit dem richtigen Drehmoment angezogen,
dabei den Zündkabelhalter richtig ausrichten (zum Gehäuse hin, hier auf dem Bild ist er noch falsch).
Sonst behindert er den Gaszug an der rechten Drosselklappe!
Persönlich getestet!

Dann den neuen Nehmerzylinder eingebaut (links noch der Alte).
Zum Neubefüllen habe ich bei BMW eine Entlüfterschraube gekauft.
( 34 21 2 330 310 Entlüfterschraube M10 € 6,41 )
Diese wird in das Entlüfterstück eingeschraubt und durch eine 1/4 oder 1/2 Drehung geöffnet bzw.
geschlossen.
Siehe auch:
http://www.powerboxer.de/getriebe-kuppl ... lung-entln


Darauf habe ich einen Schlauch gesteckt und mit einer Einmalspritze quasi von unten her befüllt.
So hats die Luft auch leichter nach oben.
Aber aufpassen!
Ich hatte den Vorratsbehälter leergesaugt und dachte eine Spritzenfüllung passt da schon rein.
Also kräftig gedrückt, muss ja durch die ganzen Zylinder.
Dann oben nachgeschaut.
Doch oh Wunder, da war noch leer.

Ok, nächste Spritze, immer noch nichts zu sehen... und eine Dritte
Dabei habe ich dann mal nach oben Richtung Lenker geschaut und gesehen,
wie ein dünner Strahl Bremsflüssigkeit
ohne die Behälterwand auch nur zu streifen, in hohem Bogen im Dunkel der Garage verschwand!


Dann war erstmal Boden putzen angesagt.
Anschließend noch Schaumreiniger drauf so sieht man fast nichts mehr.
Was lernen wir daraus?
Vorsichtig Drücken und den Deckel auflegen.
Die Ganganzeige ist befestigt,
dann den Luftfilterkasten wieder rein. Hier kann man evtl. gleich
den dicken Kurbelgehäuseentlüftungsschlauch aufschieben und befestigen.
Darauf achten, dass die Benzinleitungen des Spritverteilers genug Platz haben.
Die ans Getriebegehäuse angeklipsten Leitungen wieder dran machen, den Seitenständerstecker wieder drauf.
Dann kann man mit dem Absenken des Hecks beginnen.
Auch hier wieder langsam (abwechselnd mit 2 Spanngurten) und vorsichtig.
Darauf achten, dass alle Kabel und (Gas-)Züge freigängig sind.
Die hinteren Bremsleitungen und die rechte Fussraste sind weiter unter Beobachtung.
Vor dem Festschrauben des Hecks, evtl. die Überlaufschläuche des Tanks durchziehen.
Die Drehmomente beachten muss hier nicht extra erwähnt werden.
Die Reihenfolge beim Zusammenbauen ist nicht so wichtig.
Die Gummis der Drosselklappen an den Zylindern nicht beschädigen
Lambdasonde nicht vergessen anzuschließen...
Die letzten Handlungen sollten sein,
Massekabel an der Batterie anschließen,
Tank befestigen und anschließen,
Sitzbank
Uhr einstellen
Das Entlüften bzw. Befüllen der Kupplung kann auch erst jetzt im zusammengebauten Zustand erfolgen.
Ich wünsche viel Vergnügen!



PS. hier der Link zu den Bildern in groß:
http://flickr.com/gp/98759413@N04/v43UBa/