vorneweg, ich fahre seit 1994 Motorrad, bis auf eine R1100RS von 2006 bis 2009 (wegen finanziellen Engpass leider verkauft) alles japanische Maschinen. In der Werkstatt waren sie Alle nicht, ich bin Dreher und mache schon immer alles selber. Was ja auch nur normale Wartungsarbeiten waren. Auch weil ich mich motorradmäßig eher im Low-Budget-Bereich bewege, Familie, Hausbau und und und.
Ich habe seit Mai wieder eine R1100RS, laut Fahrgestellnummer Baujahr 5/1995, mit derzeit 35.000 Kilometern. Ich habe die Maschine mit 28.000 Kilometern echt sehr günstig von einem 78jährigen gekauft der das Fahren aufgeben will. Die Maschine war scheckheft-gepflegt, jedes Jahr zum Einwintern bei BMW-Händler (jährlich 199 Euro). Top-Zustand mit allem extras. Nach dem Kauf habe ich die Drosselklappen synchronisiert und die Ventile eingestellt. Öl war erst im April vor der TÜV-Abnahme gewechselt worden. Die letzten 10 Jahre wurden nur 3000 Kilometer gefahren, deshalb hatte ich anfangs etwas Bauchweh wegen Standschäden. Stichwort ABS...
Aber sie läuft seither wie eine Eins und ich bin (wieder) total verliebt in die RS. Nach dem ich sie synchronisiert habe sogar völlig ohne Konstantfahrruckeln.
Heute war ich 320 Kilometer unterwegs, alles prima und total schön. 10 Kilometer vor meinem Zuhause ist eine sehr breite, übersichtliche und leicht abschüssige Waldstrecke mit einer langen Geraden. (Falls es jemand kennt: Mudau nach Kirchzell im Odenwald). Ich habe drei Autos überholt, da waren 160 km/h auf der Uhr. Dann dachte ich ich probiere mal aus was die RS läuft, die Strecke gibt das ja her. Aber so fahre ich normalerweise überhaupt nicht

Jedenfalls war sie bei 200 Sachen laut Tacho, plötzlich setzte der Begrenzer ein. DACHTE ich und habe mich noch gewundert, weil der Motor noch gar nicht im erröteten Bereich war. Soll laut Fahrzeugschein ja 220 laufen. Und so hoch hatte ich sie auch noch nie gedreht. Okay ich musste eh vom Gas weil dann die Kurven beginnen. Auf einer letzten Geraden habe ich wieder auf 120 beschleunigt und gemerkt dass sie anfängt zu ruckeln. Bei Drehzahl 4000 war das.
Dann war alles wieder gut. Im Heimatort getankt und da fällt mir auf dass mein linker Stiefel mit Öl beschmiert ist.
Also bin ich um die RS gekrochen und es waren Öltropfen unter dem linken Zylinder, zu sehen auf den Bildern. Auch rechts an der gleichen Stelle, allerdings nicht so stark. Ich habe die Tropfen abgewischt und bin noch einmal los gefahren. Da hat sie über 4000 oder 4500 Umdrehungen starke Vibrationen gehabt (wie ein Sack Kartoffeln, sagt man so schön) und sehr unwillig hochgedreht. Dabei hab ich es belassen und bin nach Hause gefahren. Unter 4000 Umdrehungen alles ganz normal, Standgas, Durchzug......vibrationsfrei und kräftig.
Zuhause war wieder Öl da, nur links und deutlich mehr als vorher.
Nach meinem Ermessen ist wohl die linke Kopfdichtung durch und lässt Öl raus, rechts wahrscheinlich auch ein bisschen. Und entstanden ist das wohl als der Motor über 6000 gedreht wurde, denke ich. Der Luftfilter ist sauber, da hat es also kein Öl rausgedrückt.
Bauchweh machen mir die Vibrationen und der ruckelnde Lauf über 4000 Umdrehungen. Offensichtlich haut es da dann auch das meiste Öl raus. Kann das auch der Grund für den schlechten Lauf sein, weil ja quasi die Kompression am linken Zylinder flöten geht? Meine Rote lief vorher echt total "smooth" einfach sahnemäßig, ohne ruckeln, vibrieren oder sonst etwas.
Ich musste bisher noch nie etwas am Ventiltrieb eines Motorrads machen, ich weiß nicht ob ich es mir zutraue. Da muss ich ja auch die Ventile ausbauen und so weiter. Oder bleiben die beim Abbauen im Kopf und es muss nur das Nockenwellenrad abgeschraubt und gesichert werden?
Eventuell würde ich also die Maschine in diese Werkstatt bringen:
http://www.zweirad-norton.de/
Ein ehemaliger BMW-Händler der einen sehr guten Ruf hat und aus Erfahrung meiner "nichtselberschraubenden" BMW-Kollegen bei weitem nicht so teuer ist wie der BMW-Händler mit Autohaus-Werkstatt in meiner Region.
Allerdings habe ich keine Ahnung was die Arbeit kostet und keine Ahnung was der Grund für das Geruckel und Gebocke ist. Das wird mir auch keine Werkstatt per Ferndiagnose sagen können. Und wenn Die mal angefangen haben zu suchen wird´s teuer und übersteigt schon mein Budget ohne das überhaupt etwas repariert wurde. Außerdem sind beide Werkstätten über 35 Kilometer weit weg.....da fängt das Problem schon an. Ich glaube meine Saison 2017 ist gelaufen

....Deshalb dachte ich mehr an Euch, liebe Forumsmitglieder


Was sagt ihr zu meinem Problem? Ist das nur die Kopfdichtung? Oder doch etwas anderes? Oder die Kopfdichtung UND etwas Anderes?
Mittlerweile habe ich 2 Frustbier getrunken und weiß schon gar nicht mehr was hinten und vorne ist. Deshalb verzeiht mir diesen vielleicht etwas konfusen und umschweifenden Text.
Danke im Voraus und Grüße an Alle,
Martin



