I-ABS III
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I-ABS III
Hallo,
ich habe mir vor zwei Wochen spontan mein erstes Motorrad, eine R850R Comfort BJ 2004 mit 26000km inkl. Koffern für 4100€ gekauft. Dazu ein Jahr Vollgarantie vom Händler, TÜV und die 30000km Inspektion. Alle Kundendienste sind abgestempelt und die Maschine sieht bis auf ein paar kleine Kratzer am Tank und Schrammen an den Koffern aus wie neu. Habe bereits 1500km ohne Probleme im Gebirge runtergefahren.
Was mir aufgefallen ist, dass das ABS gerade bei Schrittempo bzw. unter 10kmh nicht ganz einfach dosierbar ist und doch recht digital zuschlägt, was dann bei Lenkereinschlag und abschüssiger Strecke doch gefährlich werden kann, wenn man so anhalten muss. Ist aber wohl dem BKV geschuldet was man so lesen kann. Deshalb habe ich mir auch mal vorsichtshalber die Ventildeckelprotektoren aus Alu von Wunderlich an die Zylinder geschraubt.
Zwischenzeitlich habe ich nun über das I-ABS III doch recht viel negatives gelesen, was einerseits die Lebensdauer des Steuergerätes betrifft als auch die Zuverlässigkeit. Aber irgendwie werde ich daraus nicht so ganz schlau. Einerseits ist die Diskussion von einem gewissen Personenkreis von einer Art Hysterie geprägt, andererseits lässt sich aber auch kein Trend erkennen, ab welchem Alter und Kilometerleistung das Steuergerät verschlissen ist bzw. was für ein Defekt denn nun genau aufgetreten ist. Z.B. Pumpe BKV mechanisch defekt oder Steuerlektronik durch Überlastung, thermischer Verschleiß defekt? Dazu wird nichts genau geschrieben.
Wenn man aber mit dem gesunden Menschneverstand an das Thema herangeht ist es Fakt, dass das System nicht dafür ausgelegt ist mehrfach hintereinander in kurzer Zeit Vollbremsungen auszuführen, was sowieso nicht dem Alltagsbetrieb entspricht. Die Batterie ist von der Kapazität dafür zu klein und bei der Vollbremsung geht auch die Drehzahl in den Keller, so daß keine adäquate Nachladung erfolgen kann. Ebenso ist Fakt, dass sich natürlich nur diese Personen in den Foren auslassen, welche Probleme haben und nicht diejenigen bei den denen das ABS problemlos über Jahre und zehntausende Kilometer funktioniert.
Beim Blick in die technischen Daten der R850R ist mir sofort aufgefallen, dass die Lichtmaschine 700W an Leistung bringt. Doch recht viel für so ein kleines Moped und das kann wohl nur dem Stromhunger des ABS geschuldet sein. Entsprechend wird auch die Batterie bei Bedarf mit einem hohen Strom geladen werden, um die Funktion des ABS (bei niedrigen Drehzahlen) zu gewährleisten, aber hohe Ladeströme bedeuten auch eine kürzere Lebensdauer der Batterie.
Meine Schlussfolgerungen zum I-ABS III sind daher folgende:
- vorgeschriebene Wartungsintervalle einhalten
- Leistungsfähigkeit der Batterie überwachen und vorausschauend austauschen
- Leistungsfähigkeit der Lichtmaschine prüfen
- zwischen dem Kurvenbolzen den elektronischen Komponenten des ABS Zeit zum Abkühlen geben und der Batterie zum Nachladen
- Ein Sicherheitstraining muss auf die Eigenschaften des I-ABS III abgestimmt sein
- Das I-ABS III unterliegt wie jedes andere Bauteil am Motorrad ebenfalls einem "natürlichen" Verschleiß und man hat es bis zu einem bestimmten Grad durch den eigenen Fahrstil selbst in der Hand wann ein Ausfall/Defekt eintreten kann (siehe vorherige Punkte)
Kann das jemand aus der Praxis so bestätigen oder liege ich damit daneben?
Gruß
Manfred
ich habe mir vor zwei Wochen spontan mein erstes Motorrad, eine R850R Comfort BJ 2004 mit 26000km inkl. Koffern für 4100€ gekauft. Dazu ein Jahr Vollgarantie vom Händler, TÜV und die 30000km Inspektion. Alle Kundendienste sind abgestempelt und die Maschine sieht bis auf ein paar kleine Kratzer am Tank und Schrammen an den Koffern aus wie neu. Habe bereits 1500km ohne Probleme im Gebirge runtergefahren.
Was mir aufgefallen ist, dass das ABS gerade bei Schrittempo bzw. unter 10kmh nicht ganz einfach dosierbar ist und doch recht digital zuschlägt, was dann bei Lenkereinschlag und abschüssiger Strecke doch gefährlich werden kann, wenn man so anhalten muss. Ist aber wohl dem BKV geschuldet was man so lesen kann. Deshalb habe ich mir auch mal vorsichtshalber die Ventildeckelprotektoren aus Alu von Wunderlich an die Zylinder geschraubt.
Zwischenzeitlich habe ich nun über das I-ABS III doch recht viel negatives gelesen, was einerseits die Lebensdauer des Steuergerätes betrifft als auch die Zuverlässigkeit. Aber irgendwie werde ich daraus nicht so ganz schlau. Einerseits ist die Diskussion von einem gewissen Personenkreis von einer Art Hysterie geprägt, andererseits lässt sich aber auch kein Trend erkennen, ab welchem Alter und Kilometerleistung das Steuergerät verschlissen ist bzw. was für ein Defekt denn nun genau aufgetreten ist. Z.B. Pumpe BKV mechanisch defekt oder Steuerlektronik durch Überlastung, thermischer Verschleiß defekt? Dazu wird nichts genau geschrieben.
Wenn man aber mit dem gesunden Menschneverstand an das Thema herangeht ist es Fakt, dass das System nicht dafür ausgelegt ist mehrfach hintereinander in kurzer Zeit Vollbremsungen auszuführen, was sowieso nicht dem Alltagsbetrieb entspricht. Die Batterie ist von der Kapazität dafür zu klein und bei der Vollbremsung geht auch die Drehzahl in den Keller, so daß keine adäquate Nachladung erfolgen kann. Ebenso ist Fakt, dass sich natürlich nur diese Personen in den Foren auslassen, welche Probleme haben und nicht diejenigen bei den denen das ABS problemlos über Jahre und zehntausende Kilometer funktioniert.
Beim Blick in die technischen Daten der R850R ist mir sofort aufgefallen, dass die Lichtmaschine 700W an Leistung bringt. Doch recht viel für so ein kleines Moped und das kann wohl nur dem Stromhunger des ABS geschuldet sein. Entsprechend wird auch die Batterie bei Bedarf mit einem hohen Strom geladen werden, um die Funktion des ABS (bei niedrigen Drehzahlen) zu gewährleisten, aber hohe Ladeströme bedeuten auch eine kürzere Lebensdauer der Batterie.
Meine Schlussfolgerungen zum I-ABS III sind daher folgende:
- vorgeschriebene Wartungsintervalle einhalten
- Leistungsfähigkeit der Batterie überwachen und vorausschauend austauschen
- Leistungsfähigkeit der Lichtmaschine prüfen
- zwischen dem Kurvenbolzen den elektronischen Komponenten des ABS Zeit zum Abkühlen geben und der Batterie zum Nachladen
- Ein Sicherheitstraining muss auf die Eigenschaften des I-ABS III abgestimmt sein
- Das I-ABS III unterliegt wie jedes andere Bauteil am Motorrad ebenfalls einem "natürlichen" Verschleiß und man hat es bis zu einem bestimmten Grad durch den eigenen Fahrstil selbst in der Hand wann ein Ausfall/Defekt eintreten kann (siehe vorherige Punkte)
Kann das jemand aus der Praxis so bestätigen oder liege ich damit daneben?
Gruß
Manfred
Re: AW: I-ABS III
Du machst dir sehr viele Gedanken, was nicht schlecht ist, aber auch nicht unbedingt sein muss.
Deine Schlussfolgerungen sind soweit ok, allerdings würde ich die abgesehen von der Wartung nicht sooo wichtig nehmen, aber dafür noch aufnehmen, das ABS regelmäßig in seinen Regelbereich zu bringen.
Bei Schritttempo nutze bitte nur die Fußbremse, besonders bei Lenkeinschlag, das gilt für jedes Mopped. Dann kippt das Gerät nicht so schnell um.
Deine Schlussfolgerungen sind soweit ok, allerdings würde ich die abgesehen von der Wartung nicht sooo wichtig nehmen, aber dafür noch aufnehmen, das ABS regelmäßig in seinen Regelbereich zu bringen.
Bei Schritttempo nutze bitte nur die Fußbremse, besonders bei Lenkeinschlag, das gilt für jedes Mopped. Dann kippt das Gerät nicht so schnell um.
Re: AW: I-ABS III
Ich muß mich da mal reinhängen: Ich mache diese besagten "Regelbremsungen" auch. Bei etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit in vorzugsweise nassen Grass.Larsi hat geschrieben:Du machst dir sehr viele Gedanken, was nicht schlecht ist, aber auch nicht unbedingt sein muss.
Deine Schlussfolgerungen sind soweit ok, allerdings würde ich die abgesehen von der Wartung nicht sooo wichtig nehmen, aber dafür noch aufnehmen, das ABS regelmäßig in seinen Regelbereich zu bringen.
Bei Schritttempo nutze bitte nur die Fußbremse, besonders bei Lenkeinschlag, das gilt für jedes Mopped. Dann kippt das Gerät nicht so schnell um.
Meine Frage: Muß ich Vorder- und Hinterbremse ABSregeln lassen oder reicht nur vorne oder nur hinten? Kenne die Technik halt (noch-) nicht so gut. Habe eine 1997er R1100RT, imho hat die noch kein I-ABS III sondern....?
Re: I-ABS III
Hi
. Manch einer glaubt mit "sportlich" eingestelltem Fahrwerk (bockelhart), möglichst bergab, auf "Waschbrettbelag" voll "anrauschen" zu können um dann einen Anker zu werfen und klagt dann, dass das "sch...-ABS" aufmacht. Dabei tut es nur das was es soll: Das Rad blockiert und das ABS öffnet! Liegt aber nicht am ABS sondern am knallharten Fahrwerk und an der Strasse.
Nachdem die ABS-Modulatoren nur getauscht aber eigentlich nicht repariert werden, gibt es auch keine Statistik. Die beiden Firmen die inzwischen Reparaturen durchführen schweigen bzw. erzählen "Irgendwas"
.
gerd
Genau genommen ist Deine 850 gar nicht zu dieser Rubrik gehörig sondern eine derjenigen Maschinen die in DE praktisch nicht verkauft wurden. Es ist eine "heruntergebüchste" 1150, gehört also technisch zu den 1150. Also nicht wundern wenn Du ab und an seltsame Antworten bekommst.Spock hat geschrieben: R850R Comfort BJ 2004
Steht eindeutig in der Betriebsanleitung: ABei geschwindigkeiten unter ca. 8 km/h regelt es nicht mehrSpock hat geschrieben:
Was mir aufgefallen ist, dass das ABS gerade bei Schrittempo bzw. unter 10kmh nicht ganz einfach dosierbar
Das mit der Hysterie beurteilst Du m.E. richtigSpock hat geschrieben:
Zwischenzeitlich habe ich nun über das I-ABS III doch recht viel negatives gelesen, was einerseits die Lebensdauer des Steuergerätes betrifft als auch die Zuverlässigkeit. Aber irgendwie werde ich daraus nicht so ganz schlau.

Beim I-ABS ist es meist ein defekter Kondensator in der Elektronik oder ein defekter Servomotor. Angeblich auch ab und an ein defekter drucksensor.Spock hat geschrieben: Z.B. Pumpe BKV mechanisch defekt oder Steuerlektronik durch Überlastung, thermischer Verschleiß defekt? Dazu wird nichts genau geschrieben.
Nachdem die ABS-Modulatoren nur getauscht aber eigentlich nicht repariert werden, gibt es auch keine Statistik. Die beiden Firmen die inzwischen Reparaturen durchführen schweigen bzw. erzählen "Irgendwas"
Das tritt eigentlich nur bei Sicherheitstrainings auf bei denen "den ganzen Tag" nur gebremst wirdSpock hat geschrieben: Wenn man aber mit dem gesunden Menschneverstand an das Thema herangeht ist es Fakt, dass das System nicht dafür ausgelegt ist mehrfach hintereinander in kurzer Zeit Vollbremsungen auszuführen, was sowieso nicht dem Alltagsbetrieb entspricht. Die Batterie ist von der Kapazität dafür zu klein und bei der Vollbremsung geht auch die Drehzahl in den Keller, so daß keine adäquate Nachladung erfolgen kann.
So issesSpock hat geschrieben: Ebenso ist Fakt, dass sich natürlich nur diese Personen in den Foren auslassen, welche Probleme haben und nicht diejenigen bei den denen das ABS problemlos über Jahre und zehntausende Kilometer funktioniert.
Das hat ausser Dir noch kaum jemand begriffen. Aber das ABS ist da weniger schuld. Mehr Einfluss hat dauernder "Eisdielenbetrieb", denn wer bremst schon ständig in den Regelbereich?Spock hat geschrieben: Entsprechend wird auch die Batterie bei Bedarf mit einem hohen Strom geladen werden, um die Funktion des ABS (bei niedrigen Drehzahlen) zu gewährleisten, aber hohe Ladeströme bedeuten auch eine kürzere Lebensdauer der Batterie.
Ich kenne nicht nur ein System das 10 Jahre lang nicht gewartet wurde (aber der Wassergehalt kontrolliert)Spock hat geschrieben: - vorgeschriebene Wartungsintervalle einhalten
Nö, die meldet sich irgendwann beim Start und dann blinkt ein Lichtchen. Macht man den Motor nach vielleicht 1 km aus und dann wieder an ist Ruhe. Das deutet auf eine sterbende Batterie.Spock hat geschrieben: - Leistungsfähigkeit der Batterie überwachen und vorausschauend austauschen
unnötigSpock hat geschrieben: - Leistungsfähigkeit der Lichtmaschine prüfen
UnnötigSpock hat geschrieben: - zwischen dem Kurvenbolzen den elektronischen Komponenten des ABS Zeit zum Abkühlen geben und der Batterie zum Nachladen
Nö, man sollte nur wissen weshalb das ABS spinnt und dann mal ein paar km nur fahrenSpock hat geschrieben: - Ein Sicherheitstraining muss auf die Eigenschaften des I-ABS III abgestimmt sein
Vo u. hi. Gilt für beide ABS-Typen. Du hast ABS-II. Die Frage passt zu meiner ersten Bemerkung über die Zugehörigkeit dieser "850"eichy hat geschrieben: Ich muß mich da mal reinhängen: Ich mache diese besagten "Regelbremsungen" auch. Bei etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit in vorzugsweise nassen Grass.
Meine Frage: Muß ich Vorder- und Hinterbremse ABSregeln lassen oder reicht nur vorne oder nur hinten? Habe eine 1997er R1100RT, imho hat die noch kein I-ABS III sondern....?

gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
Antoine de Saint=Exupéry
Antoine de Saint=Exupéry
Re: AW: I-ABS III
Um sicher zu gehen solltest du das mit beiden Bremsen machen.
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Re: I-ABS III
Hallo Lars und Gerd,
danke für eure Antworten!
Aber gerade bei dem Punkt das ABS absichtlich regelmäßig in den Regelbereich zu bringen möchte ich widersprechen. Einerseits bedeutet das einen erhöhten unnötigen Verschleiß und andererseits bringt es nichts, da die Gängigkeit der Steuerkolben eine Grundvoraussetzung ist, dass die Bremsen überhaupt funktionieren. Der Steuerkolben nimmt ja den Druck der Bremshebel auf und ändert so die Öffnung des Kugelventils. D.h. wäre der Steuerkolben nicht gängig würde auch das ABS des entsprechenden Radkreislauf nicht funktionieren, da die entgegenwirkende elektromagnetische Kraft auf den Steuerkolben nichts bewirken würde. Der erzeugte Druck der Hydraulikpumpe im Radkreislauf wird ja über das Kugelventil und den Steuerkolben geregelt und nicht über die Pumpe selbst, welche einfach nur "dumm" läuft und Druck aufbaut.
Aus meinem Verständnis heraus wäre es deshalb in zweifacher Hinsicht sinnvoller einmal im Monat auf einer geeigneten geraden Strecke bei ca. 80-100kmh in den Leerlauf zu schalten, dann die Zündung auszuschalten, um das Motorrad mit der Restbremsfunktion gleichmässig hinten und vorne zügig abzubremsen. Dadurch werden einerseits alle mechanisch beweglichen Teile inkl. dem Restbremskolben (der quasi im ABS-Betrieb durch den Kräfteausgleich so gut wie stillsteht) in der Gängigkeit gefördert und andererseits hat man somit immer ein aktuelles Gefühl für die Restbremsfunktion, falls das ABS sich mal tatsächlich im Betrieb abschaltet. Gerade letzteres ist ein wesentlich höherer Sicherheitsgewinn. Mit ABS voll in die Eisen zu steigen ist auch für mich als quasi Anfänger (bin vorher schon Roller gefahren) ein der leichtesten Übungen. Warum also soll ich die Steuerelektronik und Batterie unnötig beanspruchen und strapazieren?
Gruß
Manfred
danke für eure Antworten!
Aber gerade bei dem Punkt das ABS absichtlich regelmäßig in den Regelbereich zu bringen möchte ich widersprechen. Einerseits bedeutet das einen erhöhten unnötigen Verschleiß und andererseits bringt es nichts, da die Gängigkeit der Steuerkolben eine Grundvoraussetzung ist, dass die Bremsen überhaupt funktionieren. Der Steuerkolben nimmt ja den Druck der Bremshebel auf und ändert so die Öffnung des Kugelventils. D.h. wäre der Steuerkolben nicht gängig würde auch das ABS des entsprechenden Radkreislauf nicht funktionieren, da die entgegenwirkende elektromagnetische Kraft auf den Steuerkolben nichts bewirken würde. Der erzeugte Druck der Hydraulikpumpe im Radkreislauf wird ja über das Kugelventil und den Steuerkolben geregelt und nicht über die Pumpe selbst, welche einfach nur "dumm" läuft und Druck aufbaut.
Aus meinem Verständnis heraus wäre es deshalb in zweifacher Hinsicht sinnvoller einmal im Monat auf einer geeigneten geraden Strecke bei ca. 80-100kmh in den Leerlauf zu schalten, dann die Zündung auszuschalten, um das Motorrad mit der Restbremsfunktion gleichmässig hinten und vorne zügig abzubremsen. Dadurch werden einerseits alle mechanisch beweglichen Teile inkl. dem Restbremskolben (der quasi im ABS-Betrieb durch den Kräfteausgleich so gut wie stillsteht) in der Gängigkeit gefördert und andererseits hat man somit immer ein aktuelles Gefühl für die Restbremsfunktion, falls das ABS sich mal tatsächlich im Betrieb abschaltet. Gerade letzteres ist ein wesentlich höherer Sicherheitsgewinn. Mit ABS voll in die Eisen zu steigen ist auch für mich als quasi Anfänger (bin vorher schon Roller gefahren) ein der leichtesten Übungen. Warum also soll ich die Steuerelektronik und Batterie unnötig beanspruchen und strapazieren?
Gruß
Manfred
Re: I-ABS III
Erstmal danke für Antworten. Wäre es nicht dann das gleiche wenn ich einfach so, ohne Zündung im stehen bremse?
Re: I-ABS III
Hi spock & eichy
@spock
Ich kann mir zwar keinen relevanten erhöhten Verschleiss feststellen wenn ich gelegentlich mal voll bremse, doch mach' es doch einfach so wie Du meinst und wie Du Dich wohlfühlst.
@eichy
Das ist ein Beitrag zum ABS III (der versehentlich in der falschen Rubrik steht). Mach doch bitte zu einem ABS II einen eigenen Beitrag auf um zu vermeiden, dass dauernd von ABS II oder III gesprochen wird und jeder alle Aussagen durcheinanderschmeisst. Die Dinger sind technisch grundverschieden.
gerd
@spock
Ich kann mir zwar keinen relevanten erhöhten Verschleiss feststellen wenn ich gelegentlich mal voll bremse, doch mach' es doch einfach so wie Du meinst und wie Du Dich wohlfühlst.
@eichy
Das ist ein Beitrag zum ABS III (der versehentlich in der falschen Rubrik steht). Mach doch bitte zu einem ABS II einen eigenen Beitrag auf um zu vermeiden, dass dauernd von ABS II oder III gesprochen wird und jeder alle Aussagen durcheinanderschmeisst. Die Dinger sind technisch grundverschieden.
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
Antoine de Saint=Exupéry
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Re: I-ABS III
Ja natürlich würde das auch gehen, aber dann bekommst Du kein Fahrgefühl mit der Restbremsfunktion und ob sie tatsächlich zu 100% funktioniert.
Soweit ich mich in das Thema eingelesen habe ist aber auch gerade das fehlende Gefühl für die Restbremsfunktion der Punkt gewesen bei dem die Fahrer dann beim Ausfall des ABS hoffnungslos überfordert waren. Wie gesagt mit ABS eine Vollbremsung machen kann jeder Anfänger und die Funktion des ABS wird ja mit dem Selbsttest gewährleistet. Wenn die Kontrolllampen beim Anfahren ausgehen dann funktioniert auch das ABS, was Gegenteiliges habe ich nirgendwo lesen können.
Wenn man aber die Restbremsfunktion kennt und einschätzen kann, dann kann das den Unterschied zwischen Sturz oder Weiterfahrt bedeuten. Am Wochenende werde ich darum mit Bremsübungen nur mit der Restbremsfunktion beginnen, weil ich das fürs Überleben im Fall der Fälle für essentiell halte, wenn man seinen Bremsweg mit oder ohne elektronische Unterstützung kennt.
Gruß
Manfred
Soweit ich mich in das Thema eingelesen habe ist aber auch gerade das fehlende Gefühl für die Restbremsfunktion der Punkt gewesen bei dem die Fahrer dann beim Ausfall des ABS hoffnungslos überfordert waren. Wie gesagt mit ABS eine Vollbremsung machen kann jeder Anfänger und die Funktion des ABS wird ja mit dem Selbsttest gewährleistet. Wenn die Kontrolllampen beim Anfahren ausgehen dann funktioniert auch das ABS, was Gegenteiliges habe ich nirgendwo lesen können.
Wenn man aber die Restbremsfunktion kennt und einschätzen kann, dann kann das den Unterschied zwischen Sturz oder Weiterfahrt bedeuten. Am Wochenende werde ich darum mit Bremsübungen nur mit der Restbremsfunktion beginnen, weil ich das fürs Überleben im Fall der Fälle für essentiell halte, wenn man seinen Bremsweg mit oder ohne elektronische Unterstützung kennt.
Gruß
Manfred
Re: I-ABS III
@Spock: Da haste recht (aus dieser Sicht hab ich das noch garnicht betrachtet), sollte ich wohl auch mal tun.
@Gerd: Stimmt, aber meine Unklarheiten sind ja jetzt erstmal beseitigt.
@Gerd: Stimmt, aber meine Unklarheiten sind ja jetzt erstmal beseitigt.
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Re: I-ABS III
Ich denke das hilft dir nicht viel. Denn du wirst ja von der Restbremsfunktion überrascht wenn die Bremse bei der Fahrt ausfällt. Du rechnest also mit der normalen vollen Bremsleistung, stimmst den Bremsbeginn darauf ab, und stellst dann beim Bremsen fest, dass du mit Zitronen gehandelt hast weil du nur Restbremsfunktion hast. Dann verlierst du sicher viele wertvolle Meter, weil du dafür bei bremsbeginn viel zu leicht an der Bremse ziehst und dich dann erst auf die neue Situation einstellen mußt. Diesen Überrauschungsmoment kann man nicht üben. Da gehen immer etliche Meter Bremsweg verloren, bis man dann stärker in die Eisen geht.Spock hat geschrieben: Am Wochenende werde ich darum mit Bremsübungen nur mit der Restbremsfunktion beginnen, weil ich das fürs Überleben im Fall der Fälle für essentiell halte, wenn man seinen Bremsweg mit oder ohne elektronische Unterstützung kennt.
Franz
Zuletzt geändert von BayernCrouser am Fr 3. Okt 2014, 14:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: I-ABS III
Moin BayernCrouser,
gestern habe ich die Restbremsfunktion mehrmals aus 100kmh getestet und nun habe ich die Erfahrung, dass so wie Du sagst die Restbremsfunktion mir in der Praxis nichts helfen wird
Den Bremshebel habe ich auf Stufe 2 gestellt. Auf Stufe 1 bringt die Restbremsfunktion praktisch nix. Und die Stufen 3 & 4 kann man als Mensch mit normalen, wenn auch grossen Händen, nicht komfortabel benutzen.
Wenn ich gemütlich cruise gehe ich die Kurven allein mit der Motorbremse an und brauch nicht mal die Bremsen, aber wenns sportlich wird, dann lege ich den richtigen Gang vor und bremse möglichst bis zum Scheitelpunkt der Kurve (bessere Verzahnung des Reifens), um dann ab da wieder aufs Gas zu drücken. Im zweiten Fall würde ein Versagen des ABS natürlich den Abflug bedeuten.
Eine Chance mit der Restbremsfunktion hätte man bestenfalls auf einer geraden Stecke, wenn man sich dann auch ein Gasse zum Bremsen auftut.
Insofern ist mir schleierhaft warum die Restbremsfunktion den gesetzlichen Ansprüchen genügen soll (theoretisch mit dem Bremshebel auf Stufe 4, Händen wie Baggerschaufeln und Unterärmen wie Schwarzenegger zu seinen besten Zeiten). Aus Angst vor einem ABS-Versagen den Bremshebel nun auf Stufe 4 zu lassen und mit dem Hanteltrainig zu beginnen wäre aber übertrieben
Ich hoffe einfach, dass ich statistisch gesehen zu der Mehrheit zähle, die ohne Probleme über die Runden kommt. Aufm Roller hat mich das fehlende ABS schon mal drei gebrochene Rippen gekostet
Gruß
Manfred
gestern habe ich die Restbremsfunktion mehrmals aus 100kmh getestet und nun habe ich die Erfahrung, dass so wie Du sagst die Restbremsfunktion mir in der Praxis nichts helfen wird

Den Bremshebel habe ich auf Stufe 2 gestellt. Auf Stufe 1 bringt die Restbremsfunktion praktisch nix. Und die Stufen 3 & 4 kann man als Mensch mit normalen, wenn auch grossen Händen, nicht komfortabel benutzen.
Wenn ich gemütlich cruise gehe ich die Kurven allein mit der Motorbremse an und brauch nicht mal die Bremsen, aber wenns sportlich wird, dann lege ich den richtigen Gang vor und bremse möglichst bis zum Scheitelpunkt der Kurve (bessere Verzahnung des Reifens), um dann ab da wieder aufs Gas zu drücken. Im zweiten Fall würde ein Versagen des ABS natürlich den Abflug bedeuten.
Eine Chance mit der Restbremsfunktion hätte man bestenfalls auf einer geraden Stecke, wenn man sich dann auch ein Gasse zum Bremsen auftut.
Insofern ist mir schleierhaft warum die Restbremsfunktion den gesetzlichen Ansprüchen genügen soll (theoretisch mit dem Bremshebel auf Stufe 4, Händen wie Baggerschaufeln und Unterärmen wie Schwarzenegger zu seinen besten Zeiten). Aus Angst vor einem ABS-Versagen den Bremshebel nun auf Stufe 4 zu lassen und mit dem Hanteltrainig zu beginnen wäre aber übertrieben

Ich hoffe einfach, dass ich statistisch gesehen zu der Mehrheit zähle, die ohne Probleme über die Runden kommt. Aufm Roller hat mich das fehlende ABS schon mal drei gebrochene Rippen gekostet

Gruß
Manfred
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- Modell: R1200R 2012, 58500 km, 142NM
Teileklaus BIG Bore Macher - Wohnort: 74821 Mosbach/ Baden
Re: I-ABS III
hallo wenn du derart viel Misstrauen ( wie ich) in die Bremse mit BKV legst, und nun auch zu dem Ergebniss kommst, das jeder vernünftige Mensch erwartet: dass nämlich beim übrerraschenden Ausfall sogar die Blikende Lampe dich nicht zu beherztem Verzögern bringt, da einfach die Reaktiononszeit die restlichen zum Bremsen verfügbaren Meter aufbraucht, wäre der einzig richtige Tip, das Gelumpe rauszuschmeißen oder sich eines ohne BKV zu kaufen.
Rockster Bremse = für mich nie! Obwohl es viele gibt die kein Problem haben.
Ist bissl wie der GAU bei der Kernkraft, bis Tschernobyl behaupten auch alle, dass das Restrisiko verschwindend gering sei.. Aber das ist nun etwas übertrieben..
Rockster Bremse = für mich nie! Obwohl es viele gibt die kein Problem haben.
Ist bissl wie der GAU bei der Kernkraft, bis Tschernobyl behaupten auch alle, dass das Restrisiko verschwindend gering sei.. Aber das ist nun etwas übertrieben..
viel Grüße, Klaus
Re: I-ABS III
wenn ich die bedenken hier so lese ... verkauf das ding!
oder schliesse zumindest vollkasko und risikolebensversicherung ab.

oder schliesse zumindest vollkasko und risikolebensversicherung ab.



Re: I-ABS III
Hi
Wahrscheinlich ist mein ABS III defekt und ich merke es gar nicht. Seit 13 Jahren /140 Tkm keinerlei Problem. Und das Alles ohne einen Freundlichen gesehen zu haben.
Ich bin stark verunsichert
gerd
Wahrscheinlich ist mein ABS III defekt und ich merke es gar nicht. Seit 13 Jahren /140 Tkm keinerlei Problem. Und das Alles ohne einen Freundlichen gesehen zu haben.
Ich bin stark verunsichert

gerd
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Re: I-ABS III
Dann müsste mein I-ABS ja schon seit 13 Jahren defekt sein....gerd_ hat geschrieben:Hi
Wahrscheinlich ist mein ABS III defekt und ich merke es gar nicht. Seit 13 Jahren /140 Tkm keinerlei Problem. Und das Alles ohne einen Freundlichen gesehen zu haben.
Ich bin stark verunsichert
gerd

Aber was nützt das ABS wenn man so wie ich bei starkem Regen, Kopfsteinpflaster und Schienen plötzlich niesen muß?

Karsten
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Re: I-ABS III
Moinsen,
am Montag werde ich beim Freundlichen die neue 1200RS fürs nächste Jahr bestellen. Bis dahin mache ich mir keine Gedanken mehr.
Gruß
Manfred
am Montag werde ich beim Freundlichen die neue 1200RS fürs nächste Jahr bestellen. Bis dahin mache ich mir keine Gedanken mehr.
Gruß
Manfred