es soll ja vorkommen, dass man auf die einfachen Dinge nicht kommt und wie blöd nach einem Fehler sucht, der nicht da ist. Nicht da, wo man ihn vermutet.
Die ZKD bei der R1100R meines Sohnes auf der rechten Seite war undicht, viel Öl auf dem Stiefel. Nach rund 60.000 km Laufleistung nicht unerwartet. Wechsel beider ZKD geplant. Mit dieser Anleitung und dem Werkstatthandbuch haben wir uns ans Werk gemacht. Zwei dreilagige Dichtungen bei Tills gekauft, sicherheitshalber auch neue Gummidichtungen. Aus- und Einbau ohne Probleme.
Nach der ersten Fahrt Öl am linken Zylinder! Vermutlich runter gelaufen, abgewischt und gut. Dachten wir . . .
Nach der nächsten Fahrt wieder Öl - und ein paar Tropfen nach dem Abstellen auf dem Boden! So ein Sch...!! Zylinderdeckel? Zylinderkopf? Deckel runter, Gummidichtungen geprüft, wieder zusammen gebaut. Ohne Erfolg! Zylinderkopf links wieder runter genommen, alles gereinigt, sorgfältig wieder zusammen gesetzt. Und? Wieder Öl!!!
Diesmal penibel alles sauber gemacht und trocken gewischt. Bei laufendem Motor (3000 UPM) unter den linken Zylinder gekrochen und ganz genau hingesehen: das Öl kam aus dem Deckel über dem Steuerkettenritzel! Also den kleinen Deckel noch einmal herunter genommen und die (neue!) Dichtung inspiziert: sie wies einen Lunker auf, der für den Ölverlust verantwortlich war. Offenbar haben wir die Dichtung beim Einbau beschädigt.
Nach Einbau einer neuen Dichtung war die Leckage behoben - und man hat wieder einmal dazu gelernt

Viele Grüße, Jochen
