Bremse zickt ein wenig

Alles zur Technik der 1100er & 850er Boxermodelle.
teileklaus
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von teileklaus »

Bremskolben sind eigentlich spiegelglatt, wenn sie neu sind. Da mit Schleifleinen dran zu gehen, halte ich je nach Körnung für unsachgemäß. Mit 800 bis 1000 Körnung lasse ich mir gleich gefallen. Genauso 10 bar Druck drauf zu machen, und dann mit der Hand und einem Lappen das aufhalten zu wollen ist schwer. Ggf gibt es blaue Finger. Man kann die mit der Bremsflüssigkeit schon mal eingebaut fast rausrücken. Den Rest dann leicht drehend. Wenn die Scheiben nicht Schlagfrei sind nützt das alles nix. Mit der Uhr Scheibenschlag vermessen. 0.1 mm ist zuviel.
viel Grüße, Klaus
BMW-Hoschi
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von BMW-Hoschi »

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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von teileklaus »

ob Waschbenzin gut für die Kolben Dichtungen ist?
viel Grüße, Klaus
reinglas
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von reinglas »

BMW-Hoschi hat geschrieben: Do 5. Mai 2022, 18:43 Zu WD40, es ist kein Öl, es ist ein Korrosionsschutz und Kontaktspray, funktioniert auch als Reiniger.
Es hat kaum schmierende Bestandteile, es besteht überwiegend aus Waschbenzin.

Zum Druck in den Leitungen.
In Flüssigkeiten setzt sich der Druck zu jeder Zeit an jeder Stelle gleich fort.
Weiche Bremsleitungen wirken sich nur als schwammiger Druckpunkt aus.
Was das ABS aber wieder kompensiert weil der Steuerdruck am Modulator elektrisch verstärkt wird.
Hallo "BMW-Hoschi",
dein Beitrag macht mich unsicher. Ich stelle mein bisheriges Wissen in Frage.
_____________________________
WD40 war für mich bisher eine ölhaltige Flüssigkeit, die zum Putzen gut geeignet ist. Ebenso kann man sein Bordwerkszeug im Auto, Bike oder Boot mit WD40 gut gegen Korrosion schützen. WD40 verdunstet nicht vollstädig. Es verbleibt ein Ölfilm.
Für elektr. Kontaktprobleme benutze ich Kontaktspray, für Schlösser benutze ich Silicon-Öl.
_____________________________
Es gibt keine "weichen" Bremsleitungen. Sie werden mit den Jahren immer härter. Bei hohen Temperaturen ist sie etwas weicher.
Bei tiefen Temperaturen ist sie etwas härter. Um das zu bemerken, muss man aber schon ein Sensibelchen sein.
Manchem ist die vordere Bremsleitung dennoch zu "weich".
Um eine bessere Dosierbarkeit (Druckpunkt) zu erreichen, wird häufig eine Stahlflex-Bremsleitung verbaut.
_____________________________
Kein ABS-System erhöht den Bremsdruck und kompensiert fehlenden Bremsdruck.
_____________________________
Bremsscheiben können schon während der Herstellung Fehler "eingebaut" werden. Sie werden in Induktionsöfen erhitzt. Werden sie dann ungleichmäßig abgekühlt, dann können innere Spannungen auftreten. Auch die Härte kann unterschiedlich sein. Nach dem Glühen/Härten werden sie plangeschliffen.
_____________________________
Wer schon einmal versucht hat, mit eingehangenem Bremsscheiben-Schloss anzufahren, sollte auch die Bremsscheibe überprüfen.
Genaue Prüfung ist nur möglich, wenn zwei gegenüberliegende Meßuhren die Bremsscheibe "abtasten".

Reinhard
BMW-Hoschi
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von BMW-Hoschi »

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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von teileklaus »

eine Weiche Bremse ist entweder Folge von Luftblasen oder weichen ( nachgibigeren als Stahlflex) Bremsleitungen.
Auch die Elektrische Verstärkung setzt das in den Handhebel fort, die Bremskraft steigt nicht liear am Druckpunkt.
Baut man Gummileitungen weg und Stahlflext an, hat man auch bei der BKV Variante einen härteren Druckpunkt.
Allerdings ist das nebensächlich, weil die BKV Bremes eh schon eine zu digitale Einfingerbremse ist. Betrifft aber glaub ich die 11 er garnicht, sieht man mal von der R1100S ab.

besteht zum größten Teil aus Waschbenzin (Rohbenzin) und Mineralöl. und das mögen die "Gummi" Bremsenteile nicht..
viel Grüße, Klaus
reinglas
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von reinglas »

BMW-Hoschi hat geschrieben: Do 5. Mai 2022, 20:29 Hallo Reihard,
. . . Zum Druckmodulator ABS.
Zieh mal die Sicherung und versuche zu bremsen.
Der Bremshebel ist der Steuerdruck und im Modulator wird der verstärkt.
Ist ähnlich wie bei der Druckluftbremse beim LKW.
Es gibt da ein Übersetzungsverhältnis von Steuerkolbenfläche zum eingesteuerten Bremsdruck in der Radbremszylinderleitung.
War mein Steckenpferd bei den Prüfungen für die IHK.
Das war immer mein Themengebiet.
Habe fertig, lass mich aber gerne etwas „besserem“ belehren ;-)
Hallo "BMW-Hoschi",
ich kann und will dich gar nicht eines Besseren belehren. Dafür fehlt mir das Wissen.
Wir sollten aber kein WischiWaschi der Begriffe betreiben.
Die Funktion "ABS" hat mit der Funktion "BKV" (Bremskraftverstärkung) nichts zu tun. Wenn BMW inzwischen solche Modelle baut, kann ich das nicht ausschließen. Meine BMW R850R (Mod. 259; Bj.2002) hatte nur das nackte ABS.
Mein jetziges Motorrad (Bj. 2018) hat ABS aber kein Bremskraft-Verstärker. BMW verbaute/-baut ABS ein teilintegrietes ABS-System.
Da wird die manuelle Bremskraft anteilig auf Hinter- und Vorderrad aufgeteilt.
Wir wissen doch gar nicht, welches Modell der Themenstarter fährt.
Ganz bestimmt hat sein Bremsenproblem nichts mit einem Bremskraftverstärker zu tun.

Reinhard
BMW-Hoschi
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von BMW-Hoschi »

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gerd_
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von gerd_ »

Hi
WD 40 ist eine Substanz auf Mineralölbasis die angeblich alles kann.
Was z.B. ziemlich unmöglich ist, ist, dass es Korrossion löst und gleichzeitig ein Korrossionsschutz ist. Diese beiden Eigenschaften stehen sich exakt gegenüber. Natürlich schützt das enthaltene Öl davor, dass sich Wasser auf der Oberfläche befinden kann. Das kann man auch mit Sonnenblumenöl erreichen und hat nix mit Korrossionsschutz zu tun.
Auf den alten "Caramba"-Dosen stand "Rostlöser, kein Schmiermittel. Nach dem Einsatz mit Reiniger .... entfernen und ölen mit....".
Um Rost zu lösen braucht es relativ aggressive Chemie die "im Öl" zum Einsatzort "schwimmt". Die muss anschliessend weg.
Auich als Kontaktspray taugt es nicht. Die aggressive Chemie löst zwar evtl. Oxide auf den Kontaktflächen, aber Öl ist nun mal ein Isolator.
Bei "Energieschaltern" mit hohem Kontaktdruck wird das Öl verdrängt und es gibt Kontakt (der ohne Öl besser wäre), bei "Informationsschaltern", also solchen bei denen "kein" Strom fliesst, isoliert das Öl. In beiden Fällen wirkt es als Dreckfänger.
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
Antoine de Saint=Exupéry
BMW-Hoschi
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von BMW-Hoschi »

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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von teileklaus »

Wir kommen vom Hoezchen zum Stoeckchen, aber richtiger Rostloeser ist duenner und besser als WD40..
viel Grüße, Klaus
Ex-GS
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von Ex-GS »

Also der Themenstarter Tom gibt weiter oben an, dass er eine R1100GS von 1996 hat. Da ist das ABS abschaltbar sein, es bremst also auch ohne.

Mich würde interessieren, ob das Problem auch mit abgeschalteten ABS besteht, wie ich weiter oben schrub.

Wer sich für die verschiedenen WD-40 Produkte interessiert, sollte hier weiterlesen:
https://wd40.de/datenblaetter/
LG Ex-GSler
tom-vio
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von tom-vio »

Das Problem ist, dass sich das ABS nicht abschalten lässt, das bedeutet, dass, wenn ich im Cockpit den Schalter für die Deaktivierung drücke, bis zum Anfahren das Licht für ABS leuchtet und nicht mehr blinkt, beim Losfahren aber das Licht ausgeht und ds Geräusch sich anhört, als würde das ABS wie üblich gestartet.
Die Bremsbacken demontiert und das Spiel an dem Zahnkranz geprüft ergab auch keinen "visuellen Schlag" an der Bremsscheibe.
Motorrad stand zuvor 1 Jahr etwa. Ich hab aber vor der Reifendemontage eine 50km Fahrt absolviert und alles war in Ordnung.
Zumindest akustisch.
Der Fehler tauchte erst auf, als ich den neuen reifen aufgezogen hatte. Aber der Ablauf der Montage war wie gewohnt.
Inklusive Drehmoment und allem.
Darum das Unverständnis.
Aber alles in Ordnung.
WD40 war ein Tipp von einem alten Biker, der gemeint hat, dass das bei ihm immer gefunzt hat. Und klar, es ist nur eine äußerliche Geschichte.

Aber Danke an alle, Tom
Ex-GS
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von Ex-GS »

Und wie schlatest Du das ABS aus? So sollte es gehen:

Zündung aus, ABS-Schalter gedrückt halten, Zündung an, Motor starten, ABS-Schalter loslassen - fertig.

Wenn's nicht funktioniert, ist etwas faul. Dann könntest Du es noch mit der Anöeitung für die R probieren, das sollte auch bei der GS gehen: https://www.powerboxer.de/bremsen/353-4 ... abschalten
LG Ex-GSler
tom-vio
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von tom-vio »

Hallo, alle zusammen

Ich hab gestern noch einen Versuch unternommen.
Bremsen demontiert, Kolben ( schwergängig bis fest) zurückgedrückt und Bremsen entlüftet.
Bremsflüssigkeit ersetzt. Bremsbeläge eingesetzt und Bremsen wieder montiert.
Probefahrt erfolglos und linke Bremsscheibe wärmer als rechte nach 15km Fahrt.
Anhaltendes Quietschen streckenweise sehr laut. Und bei Langsamfahrt intervallartige Geräusche, wie ein Reiben.
Das mit dem Deaktivieren dachte ich macht man vor dem Anfahren, indem man den ABS Schalter drückt.
Aber ich werde morgen mal die beschriebene Version ausprobieren.
Bin mit meinem Latein ziemlich am Ende und habe für Dienstag noch einen Termin ausgemacht in der BMW Werkstatt.
Mir graut schon vor den 'Profis'. Und den damit verbundenen Kosten.
Neue Bremsscheiben, neue Schläuche, ....... .
Wir werden sehen.
Grüße und Danke an alle, Tom
BMW-Hoschi
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von BMW-Hoschi »

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Zuletzt geändert von BMW-Hoschi am So 21. Aug 2022, 18:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von dawshill »

BMW-Hoschi hat geschrieben: Do 5. Mai 2022, 18:43 Zu WD40, es ist kein Öl, es ist ein Korrosionsschutz und Kontaktspray, funktioniert auch als Reiniger.
Es hat kaum schmierende Bestandteile, es besteht überwiegend aus Waschbenzin.

Zum Druck in den Leitungen.
In Flüssigkeiten setzt sich der Druck zu jeder Zeit an jeder Stelle gleich fort.
Weiche Bremsleitungen wirken sich nur als schwammiger Druckpunkt aus.
Was das ABS aber wieder kompensiert weil der Steuerdruck am Modulator elektrisch verstärkt wird.
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von dawshill »

gerd_ hat geschrieben: Fr 6. Mai 2022, 10:30 Hi
WD 40 ist eine Substanz auf Mineralölbasis die angeblich alles kann.
Was z.B. ziemlich unmöglich ist, ist, dass es Korrossion löst und gleichzeitig ein Korrossionsschutz ist. Diese beiden Eigenschaften stehen sich exakt gegenüber. Natürlich schützt das enthaltene Öl davor, dass sich Wasser auf der Oberfläche befinden kann. Das kann man auch mit Sonnenblumenöl erreichen und hat nix mit Korrossionsschutz zu tun.
Auf den alten "Caramba"-Dosen stand "Rostlöser, kein Schmiermittel. Nach dem Einsatz mit Reiniger .... entfernen und ölen mit....".
Um Rost zu lösen braucht es relativ aggressive Chemie die "im Öl" zum Einsatzort "schwimmt". Die muss anschliessend weg.
Auich als Kontaktspray taugt es nicht. Die aggressive Chemie löst zwar evtl. Oxide auf den Kontaktflächen, aber Öl ist nun mal ein Isolator.
Bei "Energieschaltern" mit hohem Kontaktdruck wird das Öl verdrängt und es gibt Kontakt (der ohne Öl besser wäre), bei "Informationsschaltern", also solchen bei denen "kein" Strom fliesst, isoliert das Öl. In beiden Fällen wirkt es als Dreckfänger.
gerd
Endlich mal jemand der mit dem Hokuspokus um das "Wunder-Elexier" WD 40 aufräumt: es ist definitiv KEIN Schmiermittel!
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von tom-vio »

Ich denke, dass das mit dem Bremskolben durchaus sein kann, immerhin stand das Teil 1 Jahr oder länger.
Aber vor der Reifentauschaktion war eben nichts. Erst nachdem ich den Reifen wieder eingebaut habe.
Ich habe keinen Parameter, was die Leichtgängigkeit der Bremskolben betrifft.
Den einen oder anderen kann ich mit viel Kraftaufwand zurückdrücken, den einen oder anderen nur mit der Rückholvorrichtung.
Und auch der nettgemeinte Versuch eines anderen Bikerkollegens, das Ganze mit WD40 gleitender zu machen, war nicht von Erfolg gekrönt.
Aus dem Forum erschließt sich auch der Grund dafür.
Aber ja, vielleicht ist das mit den festsitzenden Kolben tatsächlich der Auslöser.
Grüßekens, Tom
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von audiolet »

tom-vio hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 13:16 Aber vor der Reifentauschaktion war eben nichts. Erst nachdem ich den Reifen wieder eingebaut habe.
Hallo!
Hat deine GS noch "Gummi"-Bremsleitungen? Vielleicht sind die ja innen beschädigt, s. Bremsleitung Gummi oder Stahlflex im Technik-Bereich.
Beim Ausbau für den Reifenwechsel bewegst die die Schläuche ja hin und her. Und dabei hat sich der letzte noch vorhandene Durchgang dann vielleicht komplett zugesetzt.
tom-vio hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 13:16 den einen oder anderen nur mit der Rückholvorrichtung.
Das du den einen oder anderen nur mit Gewalt zurück drücken kannst, könnte dafür sprechen. Und erst recht, falls es noch die Originalen von 1996 sein sollten, solltest du auf jeden Fall über eine Erneuerung nachdenken.
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von tom-vio »

Also, neue Woche - neuer Versuch.
Ich hab mir ein paar Bremsleitungen / Stahlflex organisiert und montiert.
Noch einmal die Bremsleitungen von oben nach unten mit neuer Bremsflüssigkeit gefüllt und entsprechend entlüftet.
Der Schaden oder Makel scheint ein bisschen besser zu sein, jedoch ist er noch vorhanden.
Also kann ich die Bremsleitungen auch ausschließen.
Was bleibt jetzt noch übrig?
Beim Befallen und Entlüften kam am Anfang fast schon cremige Bremsflüssigkeit aus den Bremssätteln an der Entlüftungsschraube.
Wenn ich den Lenker nach rechts einschlage, fällt der Pegel im Ausgleichsbehälter, schlage ich nach links ein, steigt der Pegel auf Maximum im Ausgleichsbehälter. BMW Werkstatt war leider auch nicht sehr hilfreich.
Irgendwelche Ideen übrig? Grüßekens, Tom
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von Jouni »

Tom, Du hast doch nun schon mehrfach den Hinweis auf klemmende Kolben als Ursache bekommen. Drück sie (nach Ausbau des Bremssattels) mit Druckluft aus dem Gehäuse. Kauf Dir ggfs ein paar neue Kolben und (!) Dichtungen. Alles sehr gut reinigen, nicht fetten (nur ATU Bremsenfett oder DOT4). Die Dichtungen richtig herum (!) einsetzen, Bremskolben einschieben (nicht verkanten) und dann berichte wieder. Viel Erfolg, Jochen
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von tom-vio »

Also, liebe Interessierte!

Heute habe ich mir den Nachmittag über Zeit genommen, die Bremsleitungen noch einmal entleert, die Bremssättel demontiert und mit Druckluft die Kolben herausgedrückt, überprüft, gereinigt, die Druckkammern ausgeblasen, die Gummidichtungen mit DOT4 und die Kolben eingeschmiert, zusammengesetzt (einen nach dem anderen), die Bremsen wieder montiert und die Anlage wieder befüllt.
Ich hab bewusst etwas weniger Bremsflüssigkeit genommen, weil ich festgestellt habe, auf dem Hauptständer, wenn der Lenker nach rechts eingeschlagen ist, ist das Schauglas bis oben hin gefüllt, bei Linkseinschlag fast leer, hab die Mittelstellung genommen.
Bremshebel geht jetzt weiter durch bis zum Lenker, die Räder drehen freier, die Geräusche und Mängel sind dieselben.
Jetzt bin ich ratlos. Eventuell hat mir der Reifenmensch die rechte oder linke Bremsscheibe beschädigt beim Ein-/Ausbau.
Denn das ist das einzige, was mir noch einfällt.
Beim Entfernen des Mantels vom Vorderrad musst er etwas beilegen. Vielleicht hat er zuvor meine Bremsscheibe eingeklemmt.
Sichtbar ist nichts. Messen kann ich auch nicht.
Allerdings hab ich das Gefühl, dass mein Entlüften auch nicht optimal geklappt hat.
Ich bin jetzt ziemlich frustriert und auch ein wenig überfordert. Glücklicherweise hab ich noch meine NineT.
Grüßekens, Tom
reinglas
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von reinglas »

tom-vio hat geschrieben: Mi 25. Mai 2022, 17:55 Also, liebe Interessierte!
. . . Ich hab bewusst etwas weniger Bremsflüssigkeit genommen, weil ich festgestellt habe, auf dem Hauptständer, wenn der Lenker nach rechts eingeschlagen ist, ist das Schauglas bis oben hin gefüllt, bei Linkseinschlag fast leer, hab die Mittelstellung genommen.
Bremshebel geht jetzt weiter durch bis zum Lenker, die Räder drehen freier, die Geräusche und Mängel sind dieselben. . . .

. . . .Allerdings hab ich das Gefühl, dass mein Entlüften auch nicht optimal geklappt hat.
Ich bin jetzt ziemlich frustriert und auch ein wenig überfordert. Glücklicherweise hab ich noch meine NineT.
Grüßekens, Tom
Hallo Tom,
du bestätigst, dass sich das Niveau der Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter ändert, wenn du den Lenker nach links bzw. rechts einschlägst.
Das nimmst du billigend in Kauf. In deinem Beitrag vom 24. Mai bestätigste du diese Erscheinung bereits.
Durch die Lenkerbewegung ändert sich das Volumen der Bremsleitung. Er wird entweder gelängt oder/und gequetscht oder/und geknickt.
Das teilst du hier lakonisch mit.
Mein Tip:
Lass die Hände von der Bremse. Lass da einen ran, der sich mit Bremsen auskennt.
Es ist "unschön", wenn der Motor unterwegs seinen Geist aufgibt. Das überlebt man.
Eine ausgefallene Bremse nicht immer.

Reinhard
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Re: Bremse zickt ein wenig

Beitrag von der niederrheiner »

So isset.

Eine Beschädigung der Bremsscheibe müsste man sehen oder Messen können. Wenn nicht, dann nicht. Eine Krummgedrückte Scheibe, richtet man doch nicht spurlos. Mal so eben.


Stephan
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