der niederrheiner hat geschrieben: Di 5. Mai 2020, 19:01
Da ich ab heute erstmal Kurzarbeit und damit auch tagsüber Zeit hab, bin ich gerade dabei mich Rennradmässig von Sprint (35km), auf Mittelstrecke (>70) umzustellen. Mein armer Popo. . .
Stephan
Da schließe ich mich an, ich habe mir letzte Woche mein neues Rannrad abgeholt, nachdem das alte schon zwei Wochen weg war.
Ich fahre zwar schon länger weite Strecken, aber jetzt kommt man einfach viel regelmäßiger dazu und der Verkehr macht es auch "netter"
Auch wenn die Gefahr beim RR-fahren zu verunfallen wahrscheinlich ähnlich groß ist wie beim Motorradfahren
Von meiner Seite aus muss ich sagen dass ich tatsächlich auch schon zweimal mit dem Motorrad zur Arbeit gefahren bin. Ich hatte bis jetzt auch schon zwei "Unfälle" (während meiner Motorradkarriere) einmal hats mir auf nem Ölfleck in der Stadt das Hinterrad weggezogen und einmal mit einem Motorrad mit starren Fußrasten aus der Kurve geflogen. Beidemal war ich zwar verletzt, aber nur so sehr, dass ich das Mopped noch zusammengesteckt bekommen habe und heimfahren konnte um es wieder zu reparieren.
Solange man nicht mit hoher Geschwindigkeit umgefahren wird oder woanders reinfährt ist die Wahrscheinlichkeit auf der Intensivstation zu landen wohl eher geringer und wenn ich statt mit dem Motorrad mit einem Auto mit 120 Sachen durch ne enge Kurve fliege und die Kurve nicht erwische sehe ich danach ggf. auch nichtmehr all zu gut aus. Also mal ganz makaber gesagt, ob meine Beine im Auto eingequetscht werden oder von der Leitplanke durchtrennt... da ist erstere Version wohl eher belastender fürs Krankenhaus, bei Variante zwei kann man nur hoffen dass der Notarzt schnell genug da ist, sonst sieht man das Krankenhaus wohl nicht mehr von Innen.
Da gibt es in meinen Augen logischerweise auch sowas wie Moral und Ethik, aber wenn jemand sich an das hält was er vom Gesetzgeber vorgelegt bekommt und diese Vorlage Motorradfahren nicht verbietet, dann ist es moralisch absolut unbedenklich das auch zu tun.
Ich habe mich auch daran gehalten nur alleine oder zu zweit mit dem Mountainbike zu fahren, die Chance sich da bei sportlichen Fahrten ernsthafte Brüche zuzuziehen ist wohl höher als beim normalen Motorrad fahren auf der Straße.
Fett und Zuckerjunkies stellen ihre Ernährung ja auch nicht um weil das Risiko auf einen Herzinfarkt höher wird.
Serienliebhaber werden zurzeit wohl auch mehr auf der Couch liegen, was ebenfalls ein großes Gesundheitsrisiko wird, wenn der Zustand sich über mehrere Wochen hinzieht.
Da ist es wohl noch eine der besseren Optionen jetzt auf leereren Straßen zu fahren, was dazu führt dass das Risiko für einen selbst sogar niedriger ist als letztes Jahr zur selben Zeit.
Da gibts noch etliche Beispiele und ja jede dieser Gruppen fokussiert sich in dem Moment selbst und stellt die Gesellschaft hinten an, aber das machen wir auch wenn wir an normalen Tagen Motorrad fahren, Unfall ist Unfall. Die Behandlung kostet Geld und bindet Kapazitäten. Ist ja nicht so, dass man im normalen Krankenhausbetrieb schnell einen CT-Termin bekommt oder eine Knie-OP direkt am nächsten Tag stattfindet...
Wenn man immer über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht, zum Wohle der Gesellschaft, dann endet man damit dass auf 100km/h Bundesstraßen Leute mit 60km/h rumgurken weil sie niemanden gefährden wollen. Beim Anstehen vor Geschäften hält man ja auch keine fünf Meter Abstand sondern bloß zwei, einfach aus dem Grund weil alles andere aktuell vom Staat als nicht notwendig angesehen wird und der Staat ist ja zumindest theoretisch nicht viel anderes als die Gesellschaft/Gemeinschaft und alle anderen um die man sich als wohlwollende Person sorgt.
Wenn aber jemand lieber versucht alle Risiken zu meiden ist das seine eigene Entscheidung und das werde ich genauso wenig kritisieren wie die jenigen die sich exakt an die gesetzlichen Vorgaben halten. Mit einer Außnahme, 60km/h fahren wo 100km/h erlaubt sind kritisiere ich
