mal wieder ein Problem im fernen Balkan, wo es weder Ersatzteile noch erfahrene Werkstätten gibt.
Meine r1100s von 2002 mit 90tkm hatte schon seit langem einen nachlaufenden Anlasser, , man drücjte den Starter, der Anlasser leif sofort und hat angelassen, und danach war noch 2 Sekunden einen Schnarren zu hören.
Ebenso war das Sichtglas im Gehäuse seit diesem Jahr mit einem milchigen weissen Rand belegt, so zirka 1-2mm und natürlich innen. Nach dem Ölwechsel und Filterwechsel vor 2 Wochen änderte sich daran auch nix.
Der Anlasser ist ein Ersatzanlasser, "car Go" 111335. Habe ich bei gefühlt 50tkm als Austausch selber gewechselt, ob der damals neu war weiss ich nicht mehr.
Nun die aktuelle Geschichte:
Ich habe Bremsöl getauscht, dazu das volle Programm mit Anschluß der Abflussschlauchs am Hydroaggregat - hat alles gut geklappt. Da aber der Abflussschlauch immer wieder abrutscht war ne Menge Suppe auf dem Hydroaggregat - ich habe also mit wirklich viel Wasser nachgespült uf das Hydroaggregat. Moped lief danach und alles gut, fuhr und startete ganz normal. Das schlechtes Wetter ist fuhr ich fast nicht.
Ein paar Tage später hatte ich dann beim Starten Probleme, der Motor wurde durchgezogen aber sprang nur schlecht an, hustend und mehrfach dreht er lange durch ohne anzugehen. Ob was nass geworden ist weiss ich nicht, jedenfalls musste ich immer mehrfach und lange starten und dann lief sie ganz normal. Ich erinnere mich noch, dass die Führungshülse des Kaltstarter am Lenker verrutscht also etwas aus der Führung war und ich sie wieder reingeschoben habe. Nach 5 min versuchen ging es dann und fuhr normal.
Dann stand sie ein zwei Tage wegen Sauwetter und kalt hier.
Gestern stellte ich dann fest, dass die Gel-Batterie (Alter >4 Jahre) komplett runter war, als ich fahren wollte. Also gemessen knapp 1-2 Volt. Hatte ich letztes Jahre schonmal, glücklicherweise sind Gelbatterien ja sehr resistent gegen Schäden durch Tiefentladung. Also habe ich sie geladen.
Dann ging beim Starten wieder das Mühen los wie oben, extrem lange starten und husten. Als sie dann normal lief (mit Kaltstarter an und auf 2500 Drehzahl gehalten per Hand zum Warmlaufen) war plötzlich nach zirka 10Sekunden der Motor komplett aus - das hatte ich noch nie - passierte ungefähr 3 mal. Dann blieb sie stabil. 2km Probefahrt, alles gut. Anlassen ging auch. Und das gerade getauschte Federbein hat mir Glück bereitet, weil ich monatelang auf das Ersatzfederbein gewartet hatte und jetzt endlich wieder gedämpft wurde.
Dann habe ich sie einfach mal 45min laufen lassen - war nicht geplant aber hier kommt man immer ins Schwatzen (und ich habe versucht, telefonisch eine neue Batterie zu bekommen. Ansage: "Motorradbatterie, 12V, Gel, um die 19-21 Ah" und nicht sagen dass BMW weil es dann teuer wird. Dass hier die Mitarbeiter von den Autoteilläden dann immer Fotos vom Moped und der alten Batterie haben wollen ist üblich hier, sonst geht die Suchsoftware nicht und der arme Mensch vor dem Rechner ist überfordert. Einfach ins Lager gehen und nach den 3 Werten zu suchen geht hier nicht. Das muss ich nochmal verstehen lernen. Jedenfalls ist das Ergebnis (nachdem wir dann doch gesagt haben es ist eine BMW (und damit wurde die Batterie teuer) --> 170€ - 300 € und er wäre 99% sicher eine passende zu haben. Das war schon der 5te Laden und 100km entfernt...
Also ich zum Moped zurück, die lief entspannt vor sich hin.
Da ich sicher gehen wollte, habe ich sie ausgemacht und dann den Anlasser betätigt, um zu sehen, ob die Batterie genug Spannung hat. Es passierte Folgendes:
1) Ich stellte fest, dass Öl austropfte am Schauglas, zirka ein halbes Schnapsglas. Mist.
Kann man das tauschen oder muss das Gehäuse getauscht werden, was den Exitus bedeutet weil ich zuviel auseinandernehmen muss und das zu teuer wird)? kann man sowas abdichten irgendwie oder ist zuviel Druck drauf (was ich nicht denke)?
2) der Anlassermotor dreht jetzt immer "leer", es ist ein Schrabben plus Sirren zu hören, so als ob irgendwas woran schubbert, wie ein Zahnrad an Metall, der Boxer-Motor wird nicht gedreht (so fühlt es sich jedenfalls an).
Auffallend ist dass der Anlasser sehr heiss war, obwohl ich nur dreimal kurz gestartet habe. Dass der vom Motor heiss wird ist klar, aber nach einer Stunde schrauben war er immer noch so heiss, dass ich den Anlasser nur so gerade eben anfassen konnte - Lufttemperatur 10Grad... Frage also, ob der Motor überhitzt hat vielleicht und die Ölpumpe im Eimer ist (nur so eine Alptraumvermutung...)
Den Anlasser habe ich dann rausgeholt und den Teil mit dem Elektromotor aufgemacht, leider sehe ich nicht wie ich den Magnetschalter aufbekomme - der hat eine einzige Kreuzschraube vorne und das Gehäuse selber scheint gepresst zu sein.
Der Motor-Rotor selber klackert, wenn man ihn mit der Hand dreht, er lässt ich aber drehen. Man merkt, dass er nicht total frei läuft sondern an irgendwas regelmäßig anstößt - das kann aber auch einfach normal sein, laufen tut er ja auch.
Das Ritzel ganz vorne, welches in die Schwungscheibe geht, dreht in beide Richtungen, in eine Richtung frei in die andere nimmt es den Metalltubus (Freilauf) dahinter mit - was normal scheint. Es lässt sich auch mit dem Tubus nach vorne ziehen (das würde ja der Magnetschalter machen was meiner Meinung nach in meinem Fall nicht passiert).
Das Planetengetriebe ist ist heil, wenn ich das Ritzel vorne drehe dreht sich das Planetengetriebe und es sind alle Zähne drauf.
Woher weiss ich, dass es der Anlasser ist und nicht irgendwas an der Schwungscheibe oder sonst was? Alpträume sagen mir, dass die blockiert ist usw. was ich unwahrscheinlich finde da der Motor ja entspannt lief. -mit der Hand kann ich sie aber nicht bewegen.
Was ist das WAHRSCEINLICHSTE?
Wie finde ich SYSTEMATISCH heraus , was das Problem ist und was nicht? Ich habe ein einfaches Messgerät, bin Etechnikingenieur und habe einiges an Werkzeug.
Da ich keinen Valeo habe hilft mir Gerds super Artikel https://powerboxer.de/elektrik/187-4v0-anlasser-streikt nicht weiter
Ist es ein Problem und wie eliminiere ich dass (k)ein Problem ist...:
..dass die Batterie vielleicht doch nicht genug Power hat (die steht nach Laden auf 12,7V was ja nicht viel sagt) und wegen Energiemangel das Ritzel nicht weit genug aufs Schwungrad gedrückt wird?
.. das das Planetengetriebe defekt ist?
.. der Magnetschalter das Ritzel nicht ausreichend bewegt?
..irgendwas anderes?
Wie kriege ich das Gehäuse vom Magnetschalter auf, wenn es sein muss?
Zu einer Werkstatt fahren kann ich nur mit Höllenaufwand, die "besten" Schrauber hier trauen sich an eine Bmw nicht ran (ausser wenn man Teile teuer tauschen lassen will), Ersatzteile gibt es nur aus dem Ausland
Fragen über Fragen und ich bedanke mich für sinnvolle Hinweise.
Ich mache noch ein paar Fotos hier und ein Video mit dem Surren beim Starten.
Herzlichen Dank. Tobias