Bremslicht nach I-ABS Ausbau

Alles zur Technik der 1100er & 850er Boxermodelle.
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Andreas Münch
Beiträge: 6
Registriert: So 16. Jun 2024, 19:39

Bremslicht nach I-ABS Ausbau

Beitrag von Andreas Münch »

Hallo zusammen,

ich bin der Andreas aus Lahnstein und fahre eine BMW R1100S Typ R 2S Erstzulassung 2002.
Leider ist Anfang des Jahres mein I-ABS ausgefallen, eine Reparatur / Austausch kam aufgrund des Sportlichen Preises nicht für mich in Frage. Die letzten Monate habe ich damit verbracht
die Bremsanlage nach Rücksprache mit einem TÜV Prüfer auf das „nicht“ ABS Modell umzubauen
und die ersten Probefahrten hat sie was das Bremsen anbelangt mit Bravur bestanden :D

Nun habe ich folgendes Problem, das sicher einige von euch kennen.

Das Bremslicht leuchtet sobald die Zündung an ist, dauerhaft. Die Leitungen, Bremslichtschalter etc. hat ein “Bekannter“ der KFZ-Mechatroniker ist alle geprüft und für Funktionstüchtig erklärt.
Leider Wohnt er weit weg und kann mir nicht weiterhelfen.

Mein Plan ist, das Bremslicht direkt zu verkabeln und das Defekte ABS Modul so zu umgehen.

Wenn ich die Diskussionen im Forum richtig Verstanden habe (Leider bin ich in dem Bereich was Strom anbelangt nicht so begabt wie viele hier) haben einige von euch die Originalen Bremslichtschalter (Die als „Öffner“ tätig sind) gegen welche aus dem Zubehör z.B. von Conrad (Die dann den Bremskreis Schließen) ausgetauscht, und dann das Bremslicht direkt Verkabelt.
Habe ich das richtig verstanden, wenn ja welchen Schalter habt ihr verbaut?

Gerne würde ich das auch bei einer Werkstatt machen lassen, aber die Werkstäten in meiner Umgebung sagen durch die Bank „Da können wird dir nicht helfen :cry: “.

Vielen Dank für eure Hilfe :thumb:
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gerd_
Beiträge: 3949
Registriert: So 17. Jun 2012, 20:40

Re: Bremslicht nach I-ABS Ausbau

Beitrag von gerd_ »

Hi
Da muss ich etwas ausholen.
Beim ABS II ist das alles noch konventionell. Geschaltetes Plus zu den normalerweise offenen Schalten, von dort zum Bremslicht und dann an Masse. Drückt man einen Hebel, so schliesst der Schalter und das Bremslicht leuchet.

Beim I-ABS ist es anders herum
Die normalerweise geschlossenen Schalter liegen an separaten Eingängen am Modulator, Öffnet man einen, so fliesst kein Strom mehr über den Schaöter und der Modulator reagiert indem er Spannung auf das Bremslicht gibt. Von dort aus geht es ganz konventionell auf Masse.
Man braucht also zuerst Schalter die nicht öffnen sondern schliessen wenn man sie betätigt.
Nachdem das meines Wissens einfache Mikroschalter sind (https://www.reichelt.de/mikroschalter-s ... ol_5&nbc=1), sollte man die Funktion von "öffnen" auf "schliessen" umstecken/-löten können (https://cdn-reichelt.de/documents/daten ... _DB_DE.pdf)

Ist das getan, so enden die Kabel der Schalter an den Pins 39/40 bzw 41/7 des Steckers am Modulator. An Pin 54 ist das Bremslicht aufgelegt.
Also müssen wir jetzt geschaltetes Plus (an PIN 3 des Steckers zu finden) mit je einem PIN der umgebauten Schalter (z.B. PINs 39u41) und die Rückleitungen der Schalter (40u7) mit PIN 54, dem Rücklicht verbinden. Mit dieser Info sollte das ein Mechatroniker hinbekommen.
Dass er meine Angaben prüft/durchmisst sollte logisch sein .
An den Schalter der Handbremse in der rechten Armatur kommt man sinngemäss so wie links https://powerboxer.de/armaturen-instrum ... -1150ei-4v

Bei der S gibt es noch ein Problem mit dem Tacho https://powerboxer.de/bremsen/340-4v1-a ... -g1-ausbau
Die Info für den Tacho kommt auch vom Modulator und liegt an den PINs 37(TA-, an der Tachoeinheit PIN13) u38 (TA+, an der Tachoeinheit PIN14)
Ob man den Modulator für den Tachobetrieb weiterverwenden kann und nur die Bremsschalter und das Bremslicht "auspinnt kann ich nicht sagen

Und ganz zum Schluss: Die 1100"S" heisst zwar 1100, ist technisch aber -bis auf die Zylinderbohrung - eine 1150
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
Antoine de Saint=Exupéry
Andreas Münch
Beiträge: 6
Registriert: So 16. Jun 2024, 19:39

Re: Bremslicht nach I-ABS Ausbau

Beitrag von Andreas Münch »

Hallo Gerd,
vielen Dank für diese wirklich ausführliche Erklärung :thumb:
Eine frage habe ich noch, wenn das so umgebaut wie du es Beschrieben hast gibt es dann Probleme mit dem Tacho?
Aktuell funktioniert er ohne Probleme.
Viele Grüße Andreas
Taurus1
Beiträge: 287
Registriert: Mo 27. Jan 2020, 10:34
Modell: BMW R1150 Rockster
ohne ABS, mit Y, Remus, Carbon
Wohnort: 54341 Fell

Re: Bremslicht nach I-ABS Ausbau

Beitrag von Taurus1 »

Ja, die 1100S (sowie die Rockster) haben einen elektronischen Tacho.
Das Signal kommt vom hinteren ABS Sensor in die Elektronik vom Modulator und wird dann weiter zum Tacho geleitet.
Ob das Signal vom Sensor dabei verändert oder einfach durchgeschleift wird, wäre die Frage. Im letzteren Fall könnte man den Sensor direkt mit dem Tacho verbinden, fast schon zu einfach...

Was Bremslicht und -schalter angeht: Wenn du die Elektronik vom ABS-Modulator behältst (zum Beispiel wegen dem Tachosignal), brauchst du eigentlich an den Bremslichtschaltern und deren Verkabelung nichts zu ändern. So haben es meines Wissens nach alle gemacht.
Betonung auf "Eigentlich". Bei meiner Rockster musste ich beim Ausbau vom ABS elektrisch nix ändern, außer der Stilllegung der Kontrollleuchten.

Um dir weiterzuhelfen, müsste man jetzt wissen, wie du beim Ausbau vorgegangen bist, ob und was bei der Verkabelung geändert wurde. Wie geschrieben, eigentlich braucht unter Beibehaltung der Elektronik elektrisch nix geändert zu werden (außer die Kontrollleuchten).
Wer andern eine Grabe grub, Gruben graben tut.
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gerd_
Beiträge: 3949
Registriert: So 17. Jun 2012, 20:40

Re: Bremslicht nach I-ABS Ausbau

Beitrag von gerd_ »

Hi
Die Frage ist was am I-Abs nicht funktioniert. Ich gehen nicht von unberechenbaren Zwischenlösungen aus, sondern von einem Totalausbau.
Wenn das Bremslicht bereits mit Dauerbetrieb reagiert, dann muss ja irgendwas nicht OK sein.
Nachdem ich GS-ler mit "Nebenkenntnissen" bin: Die GSen haben einen vollkommen unabhängigen, mechanischen Tacho.
gerd
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