
Im Juli war ich nun in SH, Kiel, Loboe, Plön. Auf der Rückfahrt haben wir die 144.444 km gefeiert - und dann begann 200 km neuer Ärger. Langsame Fahrt auf der Landstraße, guter Asphalt. Ein Geräusch von der Hinterachse. Angehalten, aufgebockt. So dicht am Straßenlärm nichts zu sehen und zu hören. Weiterfahrt 30 km bis zur eigenen Werkstatt. Dort ist es ruhig und der Verdacht bestätigt sich, die Geräusche kommen vom HAG. Wohl das Lager. Öl abgelassen, ordentlich Abrieb und feinste Späne am Magneten.
Bei der Laufleistung und dem geringen Restwert war es nur eine kurze Überlegung - keine Neuteile, also Ersatz-HAG aus der Bucht bestellt. Das wollte ich nun gestern einbauen. Aber oh Schreck, das HAG will sich nicht von der Kardanwelle trennen! Ein Blick durch die Gewinde der Schwingenlagerung lässt den Zustand des Kreuzgelenkes sichtbar werden. Rost äußerlich, auch die Verzahnung des Antriebskegelrades ist betroffen. Mit dem Endoskop habe ich dann versucht das Schiebestück zu sehen - noch viel mehr Rost. Keine Spur von Staburags oder ähnlich. Bevor ich die Maschine übernahm war sie bei BMW in der Niederlassung, dort wurde - aus Gründen die nicht auf der Rechnung standen - die Hinterradschwinge erneuert. Sieht aus als sei das Fett vergessen worden. Definitiv hatten sie damals das Loctite 2701 nicht aufgebracht, ich bin wenig später mit gelockertem Loslagerzapfen an einem Wochenende in Polen gestrandet.
Nun habe ich Rostlöser aufgesprüht und lasse es einwirken. Ich gehe aber davon aus das die Verbindung nicht mehr trennbar ist. Das HAG lässt sich wenige mm in Längsrichtung verschieben. Da ist wohl die vordere Verzahnung der Kardanwelle eingesprungen und übernimmt den notwendigen Längenausgleich.
Schläge mit dem Kunststoffhammer in Längsrichtung haben bisher nichts bewirkt. Ich möchte es auch nicht übertreiben, die Schläge landen so ja auf dem Lager am Getriebeausgang.
Nun meine Fragen:
Wie bekomme ich diesen Trum auseinander?
Wenn ich auch die Lagerung der Hinterradschwinge ausbaue, bekomme ich das Gesamtkonstrukt dann von der Getriebeausgangswelle gezogen?
Oder trenne ich die Hinterradschwinge samt Kardanwelle mit dem Trennschleifer durch und schone damit die Lager im Getriebe?
Im Moment tendiere ich zum Letzteren, brauche hier aber mal Rat von den Fachleuten.
Gruß Jan