Gesamt gefahrene Strecke = 2.228 km
Die Vorbereitung:
Nachdem der Termin für den Sprachurlaub unserer Tochter in Antibes (Frankreich) endlich fix war, konnten wir uns an die Planung unseres Urlaub´s machen.
Wohin möchten wir? Die Frage stand nicht lange im Raum. Seit Kerstin im letzten Jahr mit Ihrer Mädels Clique in den Alpen war, schwärmte sie mir immer wieder von den Pässen vor. Schnell einigten wir uns darauf die „Route des grandes Alpes“ zu fahren.
Jetzt hieß es die Touretappen vorzubereiten. Karten, Reiseberichte wurden gewälzt und die Touretappen mittels der Garmin Map Source (die beigefügten Kartenbilder sind mittels MapSource gemacht und per Screenshot erstellt worden) vorbereitet und auf beide Navi´s übertragen. Insgesamt hatten wir 7 fertige Tagesetappen und 2 Rückfahretappen fertig vorgeplant, und die Strecken mittels Google Earth „abgeflogen“.
Dann wurden bei beiden Moped´s neue Reifen aufgezogen und die anstehenden Inspektionen erledigt.
27.6.11
Ich bin platschnaß! Aber ich mußte ja unbedingt die Motorräder in der prallen Sonne auf den Anhänger laden! Dann erzählt mir Kerstin noch, nachdem der Lenker der Hornet lose war, ob nicht noch lieber jemand anderes gucken soll, ob die Motorräder richtig verzurrt sind. Irgendwie gelingt es mir den „Trappatoni“ in mir ganz mühselig im Zaum zu halten, und mir meine Version des „was erlaube Stuuuunnz“ besteht darin sie zu fragen, ob sie die nächste Inspektion nicht lieber in der Werkstatt machen lassen möchte.
28.6.11
So langsam werde ich nervös. Heute muß Kerstin noch mal arbeiten, und Mittwoch morgen soll es so gegen 4:30 Uhr losgehen. Die Sachen sind großteils gepackt und müssen nur noch ins Auto geladen werden. Wann ist endlich Mittwoch 4:30 Uhr?
29.6.11
Wer hat eigentlich gesagt dass wir um 4:00 Uhr <<gääääääähn>> aufstehen müssen? Ich fühle mich wie gerädert, habe kaum geschlafen. Dann geht`s gegen 5:00 Uhr endlich los, und die Müdigkeit weicht der gespannt Erwartung. Ohne größere Stau´s kommen wir dann so gegen 11:45 in Obereisenbach (Nähe Bodensee) bei Freunden an, wo wir Auto und Anhänger stehen lassen können.
Jetzt schnell die Moped`s abladen, dann kann es los gehen.
Ich bin schon wieder klatschnass geschwitzt und gegen 12:30 Uhr geht es dann endlich los! Die schwarzen Wolken in Richtung Bodensee/Appenzeller Land verheißen nichts Gutes. Also sputen wir uns, damit wir möglichst lang im trocknen fahren können. Vorbei geht`s es an dem Degersee. Bei Aeschach erhaschen wir einen kurzen Blick auf Lindau. Mist, der Himmel wird immer schwärzer! Natürlich ist dann in Bregenz auch noch viel Verkehr, und wir kommen nicht so recht von der Stelle. In Au beginnt dann die erste schöne Strecke. Juuhuu, Kurven, Kurven, Kurven. Altstätten lassen wir hinter uns, und ein Gedanke beherrscht alles: „Bitte keinen Regen!“
In der Ferne grummelt es schon. Nach Altstätten geht’s über schöne Serpentinen aufwärts.
Nach ein paar Kurven fängt es an zu tröpfeln, ein paar Minuten später ist aus den Tropfen ein kräftiger Regen geworden.
Ein Bahnhäuschen bei Stoss gibt uns Gelegenheit uns zu strippen um uns regendicht zu machen. Nachdem wir noch eine Kleinigkeit gegessen haben geht es dann weiter im strömenden Regen. Wir sehen aus wie das Michelin Männchen. Viel mit richtigen Fahrspaß ist jetzt nicht mehr drin. Es blitzt und unmittelbar danach donnert es auch schon! Eine Regenjacke hatte ich mit dabei. Die Regenhose hatte ich mir gespart, ein Fehler!
Mist! Mist! Mist! Das ist echt mehr als ungemütlich! Was tun? Weiterfahren? Irgendwo das Gewitter abwarten? Unter dem Dach einer Tankstelle sprechen wir uns kurz ab, und ändern unsere Planung! Vor jetzt an geht`s auf dem schnellsten Weg zu unserer Übernachtung am Vierwaldstätter See, begleitet von Donnergrollen, Blitzen und Starkregen.
Erst so gegen 16:30 Uhr hört der Regen langsam auf. Unser 1. Foto Stopp ist so gegen 17:15 Uhr dann bei einer Kapelle Nähe Sattel.

Juchuu, endlich Bergpanorama!

Gegen 18:00 Uhr trafen wir dann am Vierwaldsätter See ein. Wolkenverhangen präsentierten sich die Berge um den Vierwaldstätter See herum.
Als erstes raus aus den Klamotten. Mein linker Stiefel ist nicht dicht gewesen! Der Innenteil der Montur hat dafür dicht gehalten.
Dann geht’s zum Abendessen, und relativ früh liegen wir schon im Bett.
Das Hotel Tourist, Axenstr. 90, CH-6454 Fluelen war nicht so berauschend. Das Zimmer sah so aus als ob schon seit Ewigkeiten keiner mehr dort renoviert hätte. Es war zwar sauber, aber alles wirkte irgendwie schäbig und alt. Für 125 € für Übernachtung mit Frühstück hatten wir für 2 Personen andere Vorstellungen. Abendessen und Frühstück waren ganz o. K.

30.6.11
07:30 Uhr der Wecker rappelt. Ich habe ganz schlecht geschlafen und fühle mich ziemlich zerschlagen. Das Bett hat bei der kleinsten Bewegung lautstark gequietscht. Was wohl die neben uns im Zimmer schlafenden Japaner über uns gedacht haben mögen? Ich kann mir bei dem Gedanken ein breites grinsen nicht verkneifen!
Ein Blick raus wirft die Überlegung auf, ob wir heute weiterfahren sollen. Es regnet!
Das Gesicht im Spiegel kenne ich zwar nicht, aber ich rasiere es trotzdem mal. Erst die ausgiebige Dusche weckt die Lebensgeister wieder. Nach dem Frühstück föhne ich erst mal meinen linken Stiefel trocken, und gegen 8:15 Uhr rollen wir zwei Michelin Männchen dann los.
Gegen 9:30 Uhr treffen wir dann in Küssnacht am Rigi ein. Wenn wir nach Kerstins Navi gefahren wären wären wir promt zu dem anderen Küssnacht, das ebenfalls am Vierwaldstätter See liegt gefahren.
Unser Schweizer Freund Mike.

Es ist ein lieber, alter Motorradfreund, der sich extra für uns einen Tag Urlaub genommen hat! Er wird uns in Richtung unseres nächsten Hotel guiden. Nach kurzem Plausch geht es dann los über kleine Nebenstraßen.

Wir kommen langsam in höhere Regionen, die Straßen trocknen zusehends ab. Kurvenspaß ist angesagt!


Mike wie er leibt und lebt.

Wie zu sehen ist konnte ich Ihn „aussen rum“ überholen.
Nach der kurzen Pause ging es dann weiter über den 1. Pass, den Glaubenbergpass mit 1543 m. Der erforderte natürlich eine Stärkung. So gegen 12:15 Uhr kehrten am Glaubenberg bei Langis ein um eine Kleinigkeit zu essen. Dann runter zum Sarner See.
Irgendwo im Nirgendwo beim Sarner See.

Der Glaubenbüelenpass mit 1611 m folgte als nächstes. Eine sehr schön und flüssig zu fahrende Strecke.
Die Strecke nach Schüpfheim runter wäre Kerstin und ich gerne noch mal gefahren. Einfach eine geniale Streckenführung, kurz aufeinander folgende Richtungswechsel verleiten zu einem schönen Ritt!
In Schüpfheim gab es dann noch mal eine kurze Kaffeepause. Danach verabschiedeten wir so gegen 15:00 Uhr schweren Herzen unseren Guide.
Danke Mike für`s guiden, es hat wieder einmal viel Spaß gemacht mit Dir zu fahren!

Für uns heisst es jetzt Gas geben! Wir haben noch mehr 100 km vor uns bis wir in Kandersteg sind. Weiter geht es in Richtung Langnau im Emmental. Es folgt Eggiwil und der Schallenberg mit 1167 m Höhe. In Thun haben wir alle Hände voll zu tun um uns durch den Verkehr durch zu wühlen. Klasse, die Brücke über die wir fahren wollten ist wegen eines Unfalls gesperrt. Also weiter durchwühlen. Beeindruckend dann die Überfahrt über die Aare in Thun. Meergrünes Wasser scheint die Brücke auf der wir fahren überfluten zu wollen. Leider bleibt keine Möglichkeit ein schönes Foto zu schießen. Dann endlich ist es geschafft. Wir lassen das Verkehrschaos in Thun hinter uns fahren ein Stück parallel zum Thuner See und biegen dann ab nach Kandersteg.
Eine paar schöne Kurven vor Kandersteg entschädigen dann für die etwas langweiligen letzten km, und so trudeln wir gegen 18:15 Uhr beim Hotel zu Post ein.
Ein schönes, gepflegtes Zimmer erwartet uns, ein netter Wirt der selbst Mopedfahrer ist, und uns gerne während des Abendessens mit einigen Routentipps hilft. Das gute Abendessen und ein paar Bierchen und wir schlummern selig in unserem Bettchen.
Das Hotel bekommt auf jeden Fall ein Empfehlung von uns!
Hotel Zur Post, Thomas Zimmermann und Peter Weis, CH-3718 Kandersteg, Tel: 0041/33/751258, Fax: 0041/33/6752258, http://www.hotel-zur-post.ch" onclick="window.open(this.href);return false;, info@hotel-zur-post.ch

Ziemlich mickrig kommt man sich dagegen vor!

.... Fortsetzung folgt ....