Dann will ich mich auch mal vorstellen, hier in dem noch kleinen aber erlauchten Kreis.
Wie ihr sicher schon heraus gefunden habt, heiße ich Peter und wohne ein paar (Kilo-) Meter nördlich von Stuttgart.
Ich vermute, daß ich im zarten Alter von 11 erstmals eine alte NSU Quick und einen NSU Lambretta
Fahrschulroller von einer wilden Müllkippe mit Hilfe meines Vetters nach Hause schleppte,
war genetisch von den Eltern beeinflußt, (Mutter R27, Vater R27 und R51/3).
Werkzeug war genug vorhanden und so ließ mich mein Vater mit Hilfe seiner Tipps und Anleitungen daran
rumschrauben bis die Dinger wieder liefen.

Ok, die Lambretta ging nur mit einer alten Autobatterie auf dem
Trittbrett, aber sie ging.
Klar sind beim Anschließen ein, zwei Leitungen in weißem Rauch verschwunden,
aber ein bißchen Schwund ist ja immer...

Zum Fahren war wieder mein Vetter dabei, denn es hieß erstmal die Maschinen zu unserer Wiese oberhalb
des Ortes zu schieben. Ging aber mit Luft in den Reifen deutlich besser als damals beim Holen...
Dort konnten wir uns dann austoben. 40Ar Berg und Tal mit vielen Bäumen dazwischen...
Und glatte Reifen auf nassem Gras konnten nur mit Gefühl ausgeglichen werden.
Zum Glück wurde das Gras aber immer weniger...
Selbstverständlich wurden jetzt regelmäßig Schrottplätze usw. durchstöbert.
Und alles was 2 Räder und einen Motor hatte und nichts kostete wurde heimgeschleift.
Von Quicklys, Fox, über 200erDKWs bis zur total vergammelten Max waren einige dabei,
wo ich heute froh wäre, wenn ich sie noch hätte.
Aber wie durch wundersame Weise verschwandt immer wieder die eine oder andere
Maschine vom Hof wenn sie längere Zeit zu arg vergammelt herum stand.
Als 14jähriger hing ich so oft es ging am örtlichen Moppedtreff herum und bin heute noch meinem Kumpel
Otto dankbar, dass er mich ständig als Sozius geduldet hat.
Das war für mich das Größte, sich über Motorräder zu unterhalten und in der Gegend herumzufahren!
Mit 16 kaufte ich eine gebrauchte 50er Maico, ja genau, die mit dem Drehschieber.
Leider gab es dann den Moppedtreff nicht mehr,
da die Meisten inzwischen auf Autos umgestiegen waren und die paar, die große Maschine hatten,
vom Aktionsradius und Tempo nicht wirklich zu den 50zigern passten.
Wenigstens durfte ich ab und zu die neue RD250 unseres Schlagzeugers ausprobieren.
Das war schon beeindruckend! So 'ne moderne Zweitakt Yamaha...Wow ging die ab!
(Anm. für die Warnwestenfahrer: Ja, die Strassen wurden damals nachts
extra für mich abgesperrt.

Mit 18 dann die erste BMW, eine gebrauchte R75/5.
Damit wurde dann halb Europa abgegrast.
Dank meinen Schraubererfahrungen, war auch der einzige Defekt kein großes Problem
(das Getriebe hatte am Abend vor einer Südfrankreichtour Zahnausfall).
Einfach die Tour um einen Tag verschoben, 2 neue Zahnräder und eine Gegenwelle gekauft
eingebaut und am Abend losgefahren.
Danach gabs 'ne R90/6 und dann eine der ersten R80G/S.
Nebenher immer noch was kleines Stollenbereiftes von Honda oder Yamaha.
Die jugendlichen Wiesengene bekommt man halt schwer wieder los.
Von meinen gesammelten Oldies, verließen mich die Letzten als ich Anfang 20 zum Bund mußte.

Dann folgte eine kleine Pause, die mit luftgekühlten Boxern hier aus der Gegend und aus
Amerika überbrückt wurde, bis es 2002 keinen vernüftigen Grund mehr gab eine 4V nicht
probezufahren.
An dem Novembertag war ich bestimmt der Einzige mit einem leuchtfarbenen
Römerhelm auf der Strasse... aber mein Lederkombi ging auch nach über 10 Jahren noch zu!
Die logische Folge: Seit 2003 bewege ich nun (unter anderem) eine 1150er GS.

Und inzwischen fährt sogar mein Sohn eine F650GS.
Die Story geht also weiter.

Das wars mal in aller Kürze!
Liebe Grüße
Peter