Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Alles zur Technik der alten 2-Ventiler Boxermodelle.
Benutzeravatar
NineT mile
Beiträge: 43
Registriert: So 31. Mai 2020, 10:16
Modell: R nineT Scrambler 2018
Wohnort: Saarbrücken
Kontaktdaten:

Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von NineT mile »

moinsen,

ich versuche mal hier mein Glück, weil ich an dieser Stelle doch recht viel Kompetenz zu dem Thema vermute :)

Ich hab 'ne R nineT Scrambler (mit Showa 43er Telegabel)
Im Originalzustand ziemlich unterdämpft, habe (ich Depp) Sie bei einem Händler mit angeschlossenem Öhlins-Servicecenter auf Öhlins-Kartuschen umbauen lassen. Danach war zwar die Dämpfung gut einstellbar, das Ansprechverhalten in eingebautem Zustand aber richtig mies :cry:

Händler: "Wahrscheinlich verspannt eingebaut" Ich kenne mittlerweile wahrscheinlich alle möglichen Methoden zur Gabelentspannung, aber nichts hilft. Die Achse flutscht sauber durch die Gabelfäuste, Ache und Standrohre haben nur minimale Rundlauf-Fehler (max. 0,03 mm). Alles wie es soll gefettet, durchgefedert, richtige Reihenfolge...die Gabel bleibt stuckrig.
Gabel zum Händler geschickt: "Alles OK, wir können nix finden".
Gabel zum lokalen Fahrwerksspezi gebracht: "Späne im Öl, Gleitbuchsen zeigen Riefen". Gleitbuchsen und Simmerringe (SKF) erneuert, Standrohre außen und Tauchrohre innen poliert, neues Öl. Danach ging's etwas besser, aber nicht wirklich gut und zuletzt wieder richtig schlecht: Nach dem Einfedern kommt die Gabel nicht bzw. nicht immer in die Ausgangsposition zurück.

Selbst ist der Mann: Linker Holm (mit Druckstufendämpfung) läuft mit entspannter Feder deutlich stuckriger als der rechte, also zerlegt.
Öl nach 12.000 km rabenschwarz mit Partikeln, Buchsen deutliche Abnutzungsspuren und Riefen. Ölstophülse unten schartig vermackt, Späne absondernd. Wahrscheinlich mal bei einem misslungenen Montageversuch zwischen Stand- und Tauchrohr unten "zerdengelt".
Also neue Buchsen und Ölstophülse besorgt, neuen SKF SiRi. Laufflächen nochmals poliert, frisches Öl - läuft solo und senkrecht belastet einwandfrei :thumb:
Rechtes Standrohr ganz OK, Öl klar, Bodenschraube aber Innen-Rundkopf statt Innen-Sechskant :evil: Profis! :o Also erst mal nur Ölwechsel. Läuft alleine senkrecht belastet aber unauffällig. Beide Dämpfereinheiten laufen sämig mit gutem Einstellbereich.

Bei der Wiedermontage alle Teile gereinigt, gefettet, auf Riefen/Abnutzung, Geradheit kontrolliert - ich finde nix auffälliges. Achse gleitet sauber durch die Gabelfäuste....., Veschraubt wird (Gabelfäuste und Gabelbrücke nach mehrmaligem Einfedern Moped senkrecht stehend in der korrekten Reihenfolge langsam an das korrekte Anzugsmioment herantastend - mehr fällt mir nicht mehr ein.

Sobald aber das Rad wieder montiert ist. wird das Ansprechen wieder harzig/teigig. Das kann doch echt nicht sein :o
Jemand noch eine Idee :idea: , was ich übersehen haben könnte?

Vielen Dank!!!!! Michael
teileklaus
Beiträge: 3007
Registriert: Mo 3. Sep 2012, 20:51
Modell: R1200R 2012, 58500 km, 142NM
Teileklaus BIG Bore Macher
Wohnort: 74821 Mosbach/ Baden

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von teileklaus »

hallo wenn bei deinen Spezialisten nichts zu holen ist, ich würde die Gabel zu Pepe Tuning Mainz schicken.
Wenn die Gabel ausgefedert mit der Achse fluchtet , tut sie das auch eingefedert?
Ich würde versuchsweise auch mal ne gute andere Achse probieren, da es ja erst verschraubt klemmt. Ansonsten weiß ich nichts was nicht schon gmacht ist.
Ggf hilft nur das komplette Motorrad mit Gabel zum Fahrwerksspezi zu bringen.
viel Grüße, Klaus
der niederrheiner
Beiträge: 1330
Registriert: Mi 18. Dez 2013, 21:46
Modell: BMW R75G/S

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von der niederrheiner »

Hm, du baust das Rad erst nach dem mehrmaligen Einfedern der Gabel wieder ein? Da funktioniert alles? Und dann, mit Rad, liegt es im Argen. Dann würde ich ein Problem im Einbauradbereich vermuten. Aber Klaus' Tip ist auch nicht verkehrt.


P.S.: Die R9T ist aber doch kein 2Ventiler. Oder. Wg. der Rubrik.


Stephan
Benutzeravatar
NineT mile
Beiträge: 43
Registriert: So 31. Mai 2020, 10:16
Modell: R nineT Scrambler 2018
Wohnort: Saarbrücken
Kontaktdaten:

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von NineT mile »

der niederrheiner hat geschrieben: So 9. Aug 2020, 08:31 P.S.: Die R9T ist aber doch kein 2Ventiler. Oder. Wg. der Rubrik.
Nicht wirklich ;)
Aber in den 4Ventiler-Bereichen werden vielw schon vor lauter Telelever und USD gar nicht mehr wissen, was 'ne ols school Telegabel ist, deswegen hab' ich hier eher die Experten für das Thema vermutet :D
Benutzeravatar
NineT mile
Beiträge: 43
Registriert: So 31. Mai 2020, 10:16
Modell: R nineT Scrambler 2018
Wohnort: Saarbrücken
Kontaktdaten:

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von NineT mile »

Neuer Tag in der Garage:

Erste Erkenntnis: Gebrauchtes Gabelöl schmeckt echt sch****** :z
Das Zeug in eine Colaflasche abzufüllen, wärend daneben eine mit "echter" Cola steht, ist aber zugegebenermaßen eine saublöde Idee.
Vielleichts hilft's als Zaubertrank, um mit der Gabel eins zu werden.... :lol: So'n kräftiger Schluck aus der Pulle kann ja auch nicht schaden.

Anyway - kleine Videoanalyse: Das allseits beliebte Tankdrücken, dieses Mal mit zunehmender Impulsstärke: (Analysesoftware Kinovea)
Druck auf den Tank kurz hinter dem Tankdeckel, alle Dämpfungsstufen maximal geöffnet: (Das ist ein Experiment, kein Setup zum fahren)

(äääh - wie binde ich hier ein Bild ein, ohne es irgendwo zu hosten?)

Man sieht schön, wie die Gabel (rot) bei jedem Ausfedern in eine andere Grundposition geht. Da liegen Differenzen im Bereich 15 mm - so kann man nicht mal sauber den Negativ-Federweg einstellen. Gerade bei den schwachen Impulsen tut sich wenig, der 2. Schub (erkennbar an der 2, blauen Spitze nach unten (Heck) zeigt kaum eine Reaktion, weil das blöde Teil nach dem ersten kleinen Schub fast nicht zurückgekommen ist. Das Ganze mit schon zum 2. Mal überholter linker Seite - es ist zum Mäusemeken.

Im Gegensatz dazu arbeitet das Wilbers 642 mit der 110er Feder sehr gleichmäßig und wie erwartet - mit nur 1 mm Abweichung. Das ist dann schon Messtoleranz. Bei der offenen Druckstufe federt es auch schneller ein als die Gabel - aber das sollte ja im Normalfall für den Fahrbetrieb justierbar sein. Für eine bessere zeitliche Auflösung wurde die zu Grunde liegende Aufnahme mit 100B/s gemacht.

Das fatale an so einem Verhalten: Man denkt erst mal aufgrund des Verhaltens an zu hohe Dämpfung, reduziert die Zugstufe, nimmt eventuell ein dünneres Öl..... Dabei verschlimmbessert man die Sache tatsächlich weil - wenn einmal in Bewegung, gehts dann in die Unterdämpfung. Und die macht nicht komfortabel - die macht hoppelig wenn man's übertreibt.

Also heute nachmittag in der halbwegs kühlen Garage wieder alles raus. Bremsen, Vorderrad, Federn, Dämpfer (bei der Gelegenheit auch gleich die 2,5 mm Scheibe unter der linken Feder entfernt). Jedes Bein einzeln fühlt sich OK an. Wenn ich es von unten senkrecht nach oben anhebe, muss ich links ca. 55N aufwenden und rechts ca. 37N. Beide Beine laufen für mein Empfinden unaffällig. Auch wenn ich versuche, schräg nach vorne zu ziehen (Simulation radial wirkender Last), ändert sich am Lauf der Einzelbeine wenig.

Links (mit wieder neuen Gleitbuchsen orig. BMW) hat immer noch leichtes radiales Spiel - eventuell muss da noch ein 0,05er Lehrenband in den Gleitbuchsen-Sitz :roll:

Die Übung wiederholt, dieses Mal aber mit über die Achse gekoppelten Beinen (Beide Achsklemmungen angezogen). Keine signifikanten Auffälligkeiten. Ich brauche mit 105N zwar etwas mehr Kraft als die Summe der Einzelbeine, aber über den Laufweg (ca. 112 mm) ändert sich kaum was. Spricht gegen verspannte Beine oder eine verdrehte Gabelbrücke.

Die einzelnen Dämpfer sind auch unauffällig: Die Druckstufe dämpft kaum in Zugrichtung, die Zugstufe kaum in Druckrichtung.
Alle Anlageflächen sehen parallel aus, da fehlt mir aber das Werkzeug zur genaueren Kontrolle.

Sobald alles wieder zusammengebaut und tiefenentspannt ist, arbeitet die Front aber wieder wie ein Sack Schrauben. Es ist zum Mäuse melken :evil: Was übersehe ich?

Oft genug kommt mir ja auch der Gedanke "Du hast "se nicht mehr alle und bildest Dir das nur ein", aber sobald ich mich auf ein anderes Moped setze weiss ich - das ist (leider) real. Und die Auswertung oben bestätigt das ja auch ganz anschaulich.

Nochmal sehr gewissenhaft und mehrfach die Radachse auf Rundlauf gemessen. Je nachdem, wo ich die Messuhr ansetze, habe ich einen Rundlauffehler von 0,1 bis 0,15 mm bei Auflage jeweils 5 mm vom Ende entfernt - das ist jetzt in der Spitze nicht sooo wenig. Ob das der Kasus Knacktus sein könnte? :denk
Nur auf Verdacht 'ne neue Achse zu kaufen..... :roll:
der niederrheiner
Beiträge: 1330
Registriert: Mi 18. Dez 2013, 21:46
Modell: BMW R75G/S

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von der niederrheiner »

NineT mile hat geschrieben: So 9. Aug 2020, 18:31 Neuer Tag in der Garage:

Erste Erkenntnis: Gebrauchtes Gabelöl schmeckt echt sch****** :z
Das Zeug in eine Colaflasche abzufüllen, wärend daneben eine mit "echter" Cola steht, ist aber zugegebenermaßen eine saublöde Idee.
Vielleichts hilft's als Zaubertrank, um mit der Gabel eins zu werden.... :lol: So'n kräftiger Schluck aus der Pulle kann ja auch nicht schaden.

. . .
(äääh - wie binde ich hier ein Bild ein, ohne es irgendwo zu hosten?)
. . .
*seufz. Jetzt wird da seit Jahrzehnten in den Sicherheitsunterweisungen drauf hingewiesen, es passiert immer noch. Leute, Leute. . .

Bilder einbinden? Gar nicht. Musst es irgendwo hochladen und verlinken.


Stephan
teileklaus
Beiträge: 3007
Registriert: Mo 3. Sep 2012, 20:51
Modell: R1200R 2012, 58500 km, 142NM
Teileklaus BIG Bore Macher
Wohnort: 74821 Mosbach/ Baden

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von teileklaus »

du hast doch ein Problem Losbrechmoment.
welches Gabelöl ist drin, oder vl hilft ein anderes Gabelöl.
Ich hab mal was gelesen, dass es Schmierstoffe gibt, die an die Dichtringe also zwischen Dichtring und Staublippe kommen um das zu verbessern.
viel Grüße, Klaus
Benutzeravatar
Raubritter
Beiträge: 1243
Registriert: Mo 23. Jul 2012, 00:30
Modell: alter Sack
Wohnort: am Bodensee

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von Raubritter »

Ich bin kein Fachmann und schon gar nicht für Deine.
Wenn das Stuckern nur bei eingebautem Rad auftritt:
Die Radler werden ja mit einem gewissen Druck vorgespannt. Wenn Du dabei die Gabel 'zusammenziehst ' läuft sie nicht mehr frei. Sind bei Deiner Distanzstücke mit dem Rad einzubauen? Maßhaltig?
Benutzeravatar
NineT mile
Beiträge: 43
Registriert: So 31. Mai 2020, 10:16
Modell: R nineT Scrambler 2018
Wohnort: Saarbrücken
Kontaktdaten:

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von NineT mile »

Erst Mal ein Link zum Bild der Videoauswertung, hoffe, das klappt.

Bild
Zur Erläuterung: Das Bild stammt aus einer Videoauswertung: Motorrad frei stehend, 7x einen Druckimpuls auf den Tank nach unten gegeben mit zunehmender Intensität. X-Achse = Zeit, Y-Achse = Federweg. Blau = Hinterbau (Wilbers 642), rot = Gabel.
Negativ-Federweg Gabel ca. 40 mm, Heck ca. 40 mm. Alle Dämpfungsstufen voll geöffnet.

@ Stephan: Hast ja Recht - lernen durch Schmerz ;)
teileklaus hat geschrieben: So 9. Aug 2020, 20:19 du hast doch ein Problem Losbrechmoment.
welches Gabelöl ist drin, oder vl hilft ein anderes Gabelöl.
Ich hab mal was gelesen, dass es Schmierstoffe gibt, die an die Dichtringe also zwischen Dichtring und Staublippe kommen um das zu verbessern.
Das Messprotokoll bestätigt Deinen ersten Satz recht deutlich.
Links Druckstufe Wilbers 2,5W, rechts Zugstufe Wilbers 5W. Schon verschiedene probiert, Marken und Viskositäten. Das Probem bleibt.
Die Simmerringe habe ich bei der Revision zunächst innen mit Silikonfett beschichtet und darauf noch eine Lage GGV (Gabelgleitverbesserer), wurde an verschiednen Stellen so empfohlen. Und ohne Radeinbau fühlt sich das auch vernünftig an.
Raubritter hat geschrieben: So 9. Aug 2020, 20:30 Ich bin kein Fachmann und schon gar nicht für Deine.
Wenn das Stuckern nur bei eingebautem Rad auftritt:
Die Radler werden ja mit einem gewissen Druck vorgespannt. Wenn Du dabei die Gabel 'zusammenziehst ' läuft sie nicht mehr frei. Sind bei Deiner Distanzstücke mit dem Rad einzubauen? Maßhaltig?
Konstruktion der Vorderachse NineT: Hohlachse mit Distanzstück und Stirnschraube. Alles sauber, leicht gefettet und soweit ch es beurteilen kann, gerade und planparallel. Durch Anziehen der Stirnschraube mit 50 Nm wird die Radachse (mit Lagern) über die Distanzbuchse an die linke Gabelfaust gepresst. In der rechten Gabelfaust ist die Achse aber noch freigängig.
Nach Entspannen (durch mehrfaches Einfedern...) wird sie dann durch 2 Schrauben der Gabelfaust geklemmt.
Achse und Gabelfäuste bauen dabei keine nennenswerten Spannungen auf - vor Anziehen der Faustklemmung kann ich das rechte Gabelbein an der Achse etwas vor- und zurückschieben - kommt immer wieder in Mittelposition = entspannt.
teileklaus
Beiträge: 3007
Registriert: Mo 3. Sep 2012, 20:51
Modell: R1200R 2012, 58500 km, 142NM
Teileklaus BIG Bore Macher
Wohnort: 74821 Mosbach/ Baden

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von teileklaus »

Wäre mal ein Diagramm einer original Gabel interessant als Gegenstück.Pepe Tuning beschichtet Gabelholme wegen dem Losbrechmoment. Wenn du schon so aufwändig Diagramme anfertigst, ist eine neue Achse nicht aufwändig.
viel Grüße, Klaus
Benutzeravatar
NineT mile
Beiträge: 43
Registriert: So 31. Mai 2020, 10:16
Modell: R nineT Scrambler 2018
Wohnort: Saarbrücken
Kontaktdaten:

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von NineT mile »

Das Diagramm ist in 1 Minute erstellt - eine neue Achse kostet > 80,. € . Das Tool kann bei der Ursachenforschung helfen, die Achse ist ein Kauf auf Verdacht. ;)

Eine DLC-Beschichtung hatte ich auch schon überlegt aber ich kann mir nicht vorstellen, daß die Oberflächen der Grund für das üble Verhalten sind. Ich habe schon an so vielen Mopeds herumgedrückt, alle sprechen ohne aufwändige Maßnahmen erheblich besser an. Auch meine 14 Jahre alte F800 mit ähnlicher Gabel und dem ersten Öl.
Zudem ist in den Standrohren unten eine Kunststoff-Führung nicht entfernbar eingepresst - da kommt DLC wohl nicht in Frage. Ich hatte schon bei einem Beschichter nachgefragt :)

Bisher optimiert::
- SKF Wellendichtringe
- Standrohre (Chrom) poliert
- Tauchrohre innen poliert
- 2x neue Gleitbuchsen
- GGV (Gabelgleitverbesser) 10 ml in's Gabelöl
- Simmerringe mit Silikonfettpackung versehen
- Verzicht auf Staubringe (da Betrieb mit Faltenbälgen)
- Habe sogar schon die Federvorspannugen links/rechts af der Waage kalibriert, Lufpolster penibel auf gleiche Werte gebracht.........

Diese ganzen Maßnahmen bringen sicher alle mehr oder weniger im Bereich Feintuning. Aber gegen 15 mm Unterschied nach dem Ausfedern sind die alle machtlos - das ist 'ne völlig andere Größenordnung.

Ich werd' nachher nochmal sehen wie es sich verhält, wenn ich bei komplett gelöster Achse einfedere, also Gabelfaust-Klemmungen UND Achs-Stirnschraube gelockert. Wenn's dann besser ist, ist es entweder die Achse, oder die Radachse/Lager oder die Gabelfäuste.
Die Achse selbst gleitet ohne montiertes Vorderrad "saugend" durch beide Gabelfäuste (gleichzeitig). Kann ich mit einem Finger hin- und herbewegen. Ebenso gleitet sie sauber durch die Radnabe. Achse bei montiertem Rad ein- und ausbauen geht auch ohne Werkzeug, wenn ich das Radgewicht über anheben kompensiere.

Das ist ja gerade mein Problem: Alle Teile sehen einzeln super aus, nur im Zusammenspiel macht's dann "peng" :evil: Ich suche schon die versteckte Kamera und frage mich, welchen elementaren Punkt ich komplett übersehe :geek:

Falls sich jemand für die Software interessiert (ist kostenlos und oprn source): Kinovea.org (aktuelle Beta herunterladen) https://www.kinovea.org/
Das ist im Prinzip eine Videonalyse für Bewegungsabläufe. Man kann in einem Video einen oder mehrere (kontrastreiche) Punkte tracken und sich deren Bewegung wie im Diagramm oben anzeigen lassen. Laufweg, Geschwindigkeit, Beschleunigung.........
Falls das Video wackelig ist (z.B. Kamera am Motorrad), kann man auch einen Fixpunkt definieren. Ausserdem kann man einen Maßstab kalibrieren, um echte Wege in cm, mm...anzuzeigen. Msste mich etwas reinfuchsen, aber für viele Dinge ist das Tool ungemein praktisch. Staune immer noch, daß jemand so etwas kostenlos anbietet und sogar noch einen tollen support anbietet :thumb: Das alles auch ohne Werbung oder sonstige Lästigkeiten, man kann höchstens dem Entwickler eine Spende zukommen lassen. Der Typ ist ehemaliger Leistungssportler aus Frankreich und hat wohl die Sache aus beruflichen Gründen entwickelt.

Ach - und bevor ich's vergesse: Ganz lieben Dank, daß ihr versucht zu helfen!!!!!! :flower:

edit: Die Idee mit der Analyse einer anderen Gabel ist gut: Ich hab' ja noch die F800 mit ähnlicher Konstruktion und Gewichtsverteilung - da mache ich mich mal dran. :thumb:
teileklaus
Beiträge: 3007
Registriert: Mo 3. Sep 2012, 20:51
Modell: R1200R 2012, 58500 km, 142NM
Teileklaus BIG Bore Macher
Wohnort: 74821 Mosbach/ Baden

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von teileklaus »

ist das die gleiche Achse wie bei der R 1200R?

wenn eine Kunsstoff Führung nicht entfernbar unten eingepresst ist, trägt die doch auch zur Führung bei, und nachdem du von Spänen berichtet hattest...
Die obere Führung hast du schon 2 mal erneuert, die Untere nicht?
Polierte verchromte Standrohre sind schon mal gut, auch wenn DLC sicher noch mal besser ist, sonst würde das nicht gemacht..
wenn mir das so schlimm wäre und mit dem Aufwand nicht zu bessern käme für mich eine Gebrauchte Gabel her, bei der alles funktioniert.

Rösner & Rose hatten mal eine F800 getunt und neu aufgebaut, da war eine S1000RR Gabel drin, die alles besser konnte.
Alles an der Seriengabel war unzulänglich. Nicht einstellbar usw. Ist aber ne andere Baustelle.



Hast du mal im R 9 t Forum gefragt, die beschäftigten sich auch mit Kartuschenumbau in die Seriengabel.

RAINER:

Hallo Ihr Lieben.
Ich plane für nach der Saison eine Aktion für den Öhlins Cartridge Umbau R9T Scrambler und Urban G/S.
Vorteil für EUCH: Man spart sich den Einbau durch ein Öhlins Service Center, weil wir den Einbau kostenlos machen. Das spart 3 Stunden Arbeit und je nach Region € 200,- - € 300,- an Lohnkosten.
Unser Aktionspeis beträgt: € 875,-. Besteht aus: Öhlins Cartridge + Öhlins Gabelfeder ( je nach Fahrergewicht) + Öhlins Cartridge ÖL + Einbau + Versand.
Danach erkennt Ihr Eure Gabel nicht wieder. VERSPROCHEN !!
Ablauf: Ihr schickt uns nur die 2 Gabelrohre und wir machen machen den Rest.
Der Ausbau ist ziemlich einfach. Rad raus , Gabel raus und gut. Wer nicht genau Bescheid weiß, dem schicken wir gerne eine Anleitung mit allen Drehmomenten.

https://www.ninet-forum.de/forum/thread ... post146156
ZITAT :
Ich muss diese Aktion wegen der ca. Stückzahl schon jetzt planen, weil Öhlins nie so viele Systeme am Lager hat und diese dann mit ca. 3 Monaten Vorlauf erst produziert werden müssen.


Wer Interesse hat: Schickt mir bitte ein Email an: info@classicbike-raisch.de mit seinem ca. Fahrergewicht.


Gruß
Rainer

CLASSICBIKE RAISCH


Gruß Klaus
viel Grüße, Klaus
Benutzeravatar
NineT mile
Beiträge: 43
Registriert: So 31. Mai 2020, 10:16
Modell: R nineT Scrambler 2018
Wohnort: Saarbrücken
Kontaktdaten:

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von NineT mile »

Hi Klaus,

ich denke, die Achsen sind unterschiedlich: Meine hat in der schmalen Stirnseite ein Innengewinde, so weit ich weiss die R1200 ein Außengewinde.

Ich habe heute morgen noch alle Verschraubungen Radachse zu lockern, auch die Stirnschraube, so daß leichtes Spiel in den Fäusten und auch des Rades auf der Achse möglich ist (ca. 3 mm) Bringt leider auch überhaupt nix :cry:

Die Kunststoffbuchse unten soll wohl nur übermäßigen Ölfluss zwischen Standrohr und Dämpferstange verhindern. Sie ist radial beweglich in das Standrohr eingelassen und von oben mit einem eingepressten Stern axial mit etwas Spiel fixiert. Der freie Durchgang ist etwas größer als die Kolbenstange, so daß Reibung an dieser Stelle nahezu ausgeschlossen ist.

Zu Classicbike.....

Der war gut!! :lol:
Mein Heimatforum ist ja das von Dir beschriebene - besonders viele technikaffine treiben sich da aber nicht rum. Einige schon, die versuchen auch wacker zu helfen, bisher aber auch erfolglos.
Die Kartuschen wurden ja von dem von Dir genannten Händler eingabaut (Gabelbeine eingeschickt), damit fing das Drama ja an. Gabel lief danach wie ein Sack Nüsse.
Also wieder zu Raisch geschickt - laut deren Überprüfung aber alles bestens. Lief aber immer noch wie ein Sack Nüsse. Daraufhin gab's im Forum vom Händler eher Diffamierungen wie "Anfänger, keine Ahnung, Halbwissen........" Unser Verhältnis ist seitdem sagen wir mal "etwas angespannt"
Den Fehler hätte ich wohl beim Einbau der Gabel ins Bike gemacht. Den Schuh hatte ich mir auch erst mal angezogen - kann man ja nicht ausschließen.
Daraufhin mehrere Kurse in Gabel-Tiefenentspannung belegt und umgesetzt - erfolglos.
Einbau wurde in der BMW-NL geprüft und nochmal neu gemacht -ohne Besserung - nur Staunen über die schlechte Gabel
Das gleiche in einem regionalen Öhlins-Servicecenter - gleiches Ergebnis. Die Experten sind ratllos und mir wurde eine langwierige und aufwändige Fehlersuche in Aussicht gerstellt - da käme eine neue Gabel wohl billiger.

Ein Motocross-Experte hat die Gabel dann überholt: Polituren, Simmerringe, Gleitbuchsen neu. Hat im Öl erheblich Späne gefunden, eine Alubuchse unten (Ölstopmuchse) total vermackt und Späne absondernd, deutliche Riefen in den alten Buchsen (nach 3.000 km) (ist beim Zusammenbau ein kritischer Punkt - da hatte wohl jemand gepfuscht, will aber nicht dazu stehen.)
Nach der Aktion lief die Gabel zunächst ganz OK (aber nicht toll) unbd wurde mit der Zeit wieder übel.

Was mich stutzig macht: Einzeln scheinen die Beine gut zu laufen - die Reibung dürfte pro Bein unter 10N liegen. Im Zusammenspiel dann aber übel.

Eine Messung der F800 stelle ich später noch zum Vergleich ein - sieht schon ganz anders aus.
Benutzeravatar
NineT mile
Beiträge: 43
Registriert: So 31. Mai 2020, 10:16
Modell: R nineT Scrambler 2018
Wohnort: Saarbrücken
Kontaktdaten:

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von NineT mile »

Und noch die Auswertung des "Drückerchens" bei der F800: Nicht perfekt, sieht aber schon deutlich besser aus und fährt sich auch deutlich besser:
oben und unten gg. der ersten Messung leider vertauscht - da muss ich mich noch reinfuchsen, wie man das definiert.

Bild
teileklaus
Beiträge: 3007
Registriert: Mo 3. Sep 2012, 20:51
Modell: R1200R 2012, 58500 km, 142NM
Teileklaus BIG Bore Macher
Wohnort: 74821 Mosbach/ Baden

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von teileklaus »

Okay, ich habe das in dem r9t Forum nur gelesen aber weder mit Ralsch Erfahrungen noch kann ich was dazu sagen. Gute Erfahrungen hatte ich mit Pepe Tuning. Die Abstimmungen der Öhlins Beine war von Anfang an nach meinen Vorgaben gemacht und fast perfekt. Da er aus dem Rennen kommt, wollte er nicht gerne eine so weiche Feder hinten einbauen wie ich. Habe dann doch die härtere Feder bekommen und später selbst auf eine 170er gewechselt aber die Abstimmung war mit der 180er perfekt wie geliefert. Wenn man in der jetzigen Situation etwas verbessern will, dann geht es nur komplett mit dem Motorrad hin und sprechen. Angenommen die Gabel ist vorher schon schlecht gelaufen, hohes Losbrechmoment war vorhanden, dann nutzen natürlich auch keine so hochwertigen Dämpfer was. Helfen kann da nur ein fahrwerksspezialist. Und da gibt es für BMW ein paar
viel Grüße, Klaus
Benutzeravatar
NineT mile
Beiträge: 43
Registriert: So 31. Mai 2020, 10:16
Modell: R nineT Scrambler 2018
Wohnort: Saarbrücken
Kontaktdaten:

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von NineT mile »

Da hast Du wohl Recht (mit Allem) ;)
Die Gabel war anfangs (ab Werk) im Ansprechen OK, aber halt unterdämpft und nicht einstellbar. Ich habe dann aufgrund der hohen Versprechnungen hinten auf Bilstein gewechselt und bei der Gelegenheit eben auch gleich die Gabel umrüsten lassen. Hätte ich damals gewusst, was ich heute weiss, wäre ich wohl erst mal mit einem dickeren Öl und eventuell progressiven Federn rangegangen. Hilft ja aber nix mehr.

Den Punkt mit den straffen Federn kanne ich - die Spezialisten haben halt überwiegend entweder mit MX zu tun oder mit Kringelfahrern. Bei letzterem kommt's ja auf andere Dinge an als auf Landstraßen 5. Kategorie, so daß da gerne eher in die straffe Richtung justiert wird. Ich musste bei Wilbers auch um eine 130er statt einer 140 Feder betteln und bin am Ende sogar runter auf eine 110er, die für mich gut passt (nue Solo, leichteres Heck).
Mit 130/140 nutze ich selbst unter (für mich) extremen Bedingungen (Frankreich-Speedbumper-Gewalttour) max. 100 von möglichen 160 mm Federweg aus - das ist Verschwendung :D

Wenn ich selbst nicht weiter komme (was mich extremst fuchsen würde) schiele ich mal auf Pepe Tuning. Geht ja entfernungsmäßig noch. Das muss dann allerdings bis zum Herbst warten, vorher gehen keine größeren Aktionen, die nicht an einem Nachmittag zu erledigen sind.

Da fällt mir ein: Kennst Du aus dem nineT-Forum (oder woanders her) einen Christian aus Friedrichsthal? Nickname TomJohn? Der hat schon bei einigen Gelegenheiten einen "Teileklaus" lobend erwähnt. :) Und so oft wird's den Nemen ja nicht geben.....
teileklaus
Beiträge: 3007
Registriert: Mo 3. Sep 2012, 20:51
Modell: R1200R 2012, 58500 km, 142NM
Teileklaus BIG Bore Macher
Wohnort: 74821 Mosbach/ Baden

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von teileklaus »

Ja der "Tom John" ist einer meiner Kunden, die sich immer mal wieder melden. Fährt wohl auch ne scharfe Rille..
Es zahlt sich ( langfristig ) aus, nur das zu versprechen , was man auch liefern und halten kann. :thumb:
Aber du bist mit den Diagramen viel weiter in der Materie, als so mancher Öhlins Händler! Mach da weiter. Irgendwas ist noch. Ich sag mal die Welle würde ich mir für 2 Tage ausleihen vom Tom John..
Mittlerweile habe ich mir auch für Federnwechsel ESA usw. einen Bock gebaut, weil da einer eine Wagenfarbe und nicht Ohlins Federgelb haben wollte, der Händler es versprach, aber dann nicht umbauen konnte.. Dann war der Kunde sauer und kam zu mir, ich sagte: ich will es versuchen, BMW sagte mir: ESA können wir nur zu Spezialbetrieben wegschicken. Da braucht man Spezialwerkzeuge.
ESA war mit Locktide gesichert und hochfest eingeklebt, Bike Technik WILD hat mir das erste Mal für Geld die Feder ausgebaut, dann konnte ich das für die Zukunft selbst. Hydraulische Feder Presse gebaut . Also Pulvern lassen und selbst wieder eingebaut.Nun bin ich wohl ein solcher Spezialbetrieb, weil ich Dinge mache, die BMW nicht kann.
Bei den Diagramm sollte aber der Ausfederweg mehr Zeit beanspruchen also sollte die Nadel nicht glatt wieder zurück auf 0 gehen sondern einen Bauch haben?
Auf jeden Fall aber drüber hinaus ins Negative und dann einsinken auf Null Lage.
Bleibt sie auf Null Lage, ist entweder die Gabel überdämpft oder schwergängig, wobei wir wieder beim Losbrechmoment wären.
viel Grüße, Klaus
Benutzeravatar
NineT mile
Beiträge: 43
Registriert: So 31. Mai 2020, 10:16
Modell: R nineT Scrambler 2018
Wohnort: Saarbrücken
Kontaktdaten:

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von NineT mile »

Ja - der Christian legt 'ne flotte Sohle auf's Parkett - einige Ligen über meinem Level.
Wir sind einige Touren zusammen gefahren, da ist er der perfekte Coach und führt mich perfekt über die Strecken nach dem Motto "fordern, aber nicht überfordern". Macht er aktibisch und perfekt und es bringt mir extrem viel, aber allzu oft will ich ihm mich nicht zumuten. Der Junge soll ja auch mal seinen Spaß haben :D
Ich bin noch nicht so lange im Geschäft und muss noch viel lernen und üben. Aber um seine Achse möchte ich ihn nicht bitten, der denkt bestimmt, auf mir liegt ein Fahrwerks-Fluch :lol:

Fahrwerke kenne ich eher von Autos und vor Allem MTBs, da schraube und modfiziere ich schon seit vielen Jahren dran rum. Habe eigentlich immer bekommen was ich haben wollte, nur hier klemmt die Säge gewaltig.
Mein hochgelobtes Bilstein Federbein bewegt sich bei ausgebauter Feder und offenen Dämpfungen unter 600N keinen Millimeter, auch nach Revision nicht. Irres Losbrechmoment oder Grund-Druckstufendämpfung...?? aber "das kann ja alles nicht sein und ich hab' ja keine Ahnung."
Also zickende Gabel und zähes Federbein - was für Upgrade :D
Daher der Wechsel auf das Wilbers 642. Das tut was es soll, damit bin ich sehr zufrieden.

Beim Diagramm der NineT waren zu Testzwecken alle Dämpfungsstufen vorne und hinten voll geöffnet - fahrtauglich ist das so sicher nicht - komplett unterdämpft.
Bei der F800 habe ich auch das balancieren und drücken nicht ganz so gut und gleichmäßig hinbekomen wie bei der NineT - der höhere Tank (bzw. die Tankatrappe) machen das nicht eben einfacher. Möglich, daß da beim Ausfedern der ersten kleinen Schubser noch meine Hände im Spiel waren, damit nichts kippt oder gar umfällt.

Ich werd' nun mal noch die Dämpfer komplett intern abkoppeln um die auszuschließen - manuell betätigt fühlen die sich gut an. Natürlich nur im Stand.
Neue Buchsen für's rechte Rohr und nochmal neue SKF-Ringe für beide sind bestellt. Vielleicht findet sich da ja doch noch was.
Gegebenenfalls baue ich noch testweise die Gabel aus der F800 in den Scrambler - müsste zum Testen passen.
teileklaus
Beiträge: 3007
Registriert: Mo 3. Sep 2012, 20:51
Modell: R1200R 2012, 58500 km, 142NM
Teileklaus BIG Bore Macher
Wohnort: 74821 Mosbach/ Baden

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von teileklaus »

ja klar hattest du ja geschrieben zum Test aufgedrehte Dämpfung,
An Woodu glaube ich nicht, das ist nur eine Achse die geschwind umgesteckt wird. hinfahren tauschen testen herfahren zurückbauen.
Dann müsste ja der Fehler in Chr. Moped mitwandern und wieder zurück. Also Versuch und Irrtum , das ist eine billige bewährte Methode, wenn es alles sein kann.
Schon der Name Bilstein im Motorrädern ist für mich kein beschriebenes Blatt. Bei Autos OK.
Da noch eher Mupo
https://www.zupin.de/motorrad-technik/f ... enten.html
Von hinten kanns nicht kommen. Es geht ja ohne Radachse auch .
Oder kommt es mit der Klemmung der Faust?
viel Grüße, Klaus
Benutzeravatar
NineT mile
Beiträge: 43
Registriert: So 31. Mai 2020, 10:16
Modell: R nineT Scrambler 2018
Wohnort: Saarbrücken
Kontaktdaten:

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von NineT mile »

Problem besteht auch bei offenen Fäusten und lockerer Achse, welche in den Fäusten leicht beweglich ist.Verspannung ist da nahezu ausgeschlossen.
Meine "Tests" der Einzelbeine sind allerdings immer nur senkrechte Belastungen mit Körpergewicht - habe ja keinen Dämpferprüfstand. Im Bike sind die Massen höher, die Geschwindigkeiten u.U. auch und die Belastung eben nicht exakt axial. Gut möglich, daß sich mit Bordmitteln da also nur sehr eingeschränkt testen lässt.

Vom Bilstein sind viele begeistert, Christian auch. Es basiert auf dem modularen MDS-System von Bilstein und wurde (angeblich) von Rainer und Bilstein zusammen entwickelt und abgestimmt. Bilstein will wohl auch generell auf den Motorrad-Aftermarked - vielleicht war das der Anfang.
Entweder habe ich bei Gabel und Bein samt und sonders Montagsexemplare erwischt oder aber ich habe einen an der Klatsche. Zugegeben - die Wahrscheinlichkeit für zweiteres ist höher :oops:
Allerdings - beim Bilstein merkte ich nicht den geringsten Unterschied zwischen Druckstufe komplett auf und komplett zu. Kein Kommentar dazu von Raisch. Bilstein allerdings behauptet, das wäre so gewollt und die Zielkennlinie (Kennlinienschar liegt mir vor - angeblich die Zielfunktion für das Bein), Rainer behauptet was anderes. Ich stehe daneben und schaue links und rechts wie beim Tennismatch.
Eigentlich wollte ich nur fahren, aber bei solchen "Experten" bleibt nichts anderes übrig, als selbst in die Materie einzusteigen. Besonders, wenn keiner um's Eck ist und mal eben selbst das Gesamtkunstwerk begutachten kann. Was Rainer mir allerdings angeboten hat nur - das bekomme ich momentan zeitlich nicht hin. Und mein Vertrauen ist komplett auf 0 - dafür fahre ich dann keine 800 km um mir sagen zu lassen "hast ja keine Ahnung - ist doch alles tip-top".
teileklaus
Beiträge: 3007
Registriert: Mo 3. Sep 2012, 20:51
Modell: R1200R 2012, 58500 km, 142NM
Teileklaus BIG Bore Macher
Wohnort: 74821 Mosbach/ Baden

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von teileklaus »

dann liegt es auch nicht an der Achse, ich dachte erst, wenn die mit Rad festgezogen ist. Dann ist das Rad das Gewicht , das die Gabelführungen seitlich belastet, also verkantet und dann gehts schwer. Glaube nicht, dass wenn es leicht luft hat, schon schwerer geht als Pep .
Die Reibpartner sind vl. das Problem, die Standrohre hast du Längs poliert?

Bilstein: Druckstufe würde ich garnich weit zu haben wollen, weil der HAG so wie so zu schwer ist und zum Trampeln neigt, nur wenn man eine viel zu weiche Feder für Solo einbaut, die dann Unterstützung von der Drurckstufe braucht damit sie nicht mit Sozius durchschlägt. Da ist Wilbers mit den Low / High Schrauben gut.
Glaube, die wirkt auch auf die Druckstufe mit.
viel Grüße, Klaus
Benutzeravatar
NineT mile
Beiträge: 43
Registriert: So 31. Mai 2020, 10:16
Modell: R nineT Scrambler 2018
Wohnort: Saarbrücken
Kontaktdaten:

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von NineT mile »

Sozius scheidet bei mir aus: Keine Rasten, kein Sitz ;)
Die Geschichte vom schweren HAG/Karden habe ich auch immer geglaubt, bis ich das Hinterteil "Schwinge, Antrieb, Hinterrad...) mal gewogen habe (Federbein ausgebaut, Waage an die Hinterachse und senkrecht angehoben):
Da ist der Scrambler mit dem (auch angeblich schweren) Kreuzspeichen-Rad doch glatt rund 1 kg leichter als die Riemenantriebs-Einarmschwinge mit Gussrad meiner F800ST.
Hab' ziemlich dumm geguckt :? Interessant wäre jetzt mal ein vergleichbares Moped mit Einarmschwinge und Kettenantrieb.

Speziell auf das Wilbers 642 hatte ich geschielt in der Hoffnung, mit komplett offener Highspeed-Druckstufe kurzen harten Aufwürfen wenig Widerstand entgegenzusetzen, während eine leicht geschlossene Lowspeed-Druckstufe das Einsacken bei Wechselkurven reduzieren sollte. Ob die Rechnung aufgeht, kann ich noch nicht sagen - die Gabel leitet zu viel Unruhe in die gesamte Fuhre.
teileklaus
Beiträge: 3007
Registriert: Mo 3. Sep 2012, 20:51
Modell: R1200R 2012, 58500 km, 142NM
Teileklaus BIG Bore Macher
Wohnort: 74821 Mosbach/ Baden

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von teileklaus »

ich denke das die Kettenschwingen deutlich leichter sind. immerhin ist der 12 HAG paar KG leichter als der der 11xx .
Ich meine so um 20 KG ohne Dämpferanteile.
Auf jeden Fall bekam ich an der 1150 er das trampeln mit keiner Einstellung weg dad 641 er war dann besser als ich die Druckstufe fast ganz rausnahm.

Wilbers ist umso besser je brutaler man fährt, war mein Ergebnis mit der 1150 er

Öhlins ist auch vom Ansprechen sämiger und weniger hart, wenn Stöße kommen. Hat mehr Federweg, Das ist die 12 er Erfahrung mit 180 er , und erst recht mit weicher Feder.
viel Grüße, Klaus
Benutzeravatar
NineT mile
Beiträge: 43
Registriert: So 31. Mai 2020, 10:16
Modell: R nineT Scrambler 2018
Wohnort: Saarbrücken
Kontaktdaten:

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von NineT mile »

mein 642 macht gut 160 mm Federweg im Gegensatz zum Scrambler-Sachs-Original 140 mm. Habe die + 15 mm-Variante. Die 160 mm sind keine Wilbers-Werbeangabe, die sind selbst gemessen (mit Federbein ohne Anschlagpuffer und Feder).
Das Gefühl, daß es um so besser arbeitet, je schneller man fährt, hatte ich auch schon. Aber mit meiner Erfahrung verlasse ich mich noch lieber auf's messen als auf mein Gefühl, deshalb fahre ich momentan mit ner "Antenne" am Hinterbau durch die Gegend, die mir den genutzten Federweg - positiv wie negativ . genau anzeigt.
Bild
Auch mit der 110er Feder konnte ich bisher nicht mehr als 120 der 160 mm ausnutzen (40 negativ und 80 positiv) - muss nochmal rüber nach Frankreich zu meinen Lieblings-Schikanen-Speedbumpern :lol:
teileklaus
Beiträge: 3007
Registriert: Mo 3. Sep 2012, 20:51
Modell: R1200R 2012, 58500 km, 142NM
Teileklaus BIG Bore Macher
Wohnort: 74821 Mosbach/ Baden

Re: Telegabel harzig/teigig/unsensibel

Beitrag von teileklaus »

ist doch OK , zu weich geht dann in der Kurve zu sehr runter.
viel Grüße, Klaus
Antworten