Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Alles zur Technik der 1100er & 850er Boxermodelle.
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gerd_
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von gerd_ »

Hi
Der Primärzug vom Gasgriff zum Verteiler muss möglichst lang eingestellt sein (also die Hülle kurz!).
Die Sekundärzüge dann relativ kurz (die Stellschrauben an den DK weit rausgedreht).
Ist der P-Zug lang, dann kann die "Schräge" des "Choke" im Verteiler viel Weg "machen".
Ist er kurz ist die Fläche für die Schräge schon halb vorbei und sie arbeitet leer,
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
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Jensg1983
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von Jensg1983 »

Hi,

erstmal das wichtigste, Gerd du bist der Beste !!!
Mir ist gestern allerdings aufgefallen, das du das ganze auch schon schön beschrieben hast in Form einer Anleitung. Kam aber nicht auf die Idee das du sogar
sowas banales wie das einstellen der Züge in einer Anleitung zusammenfasst.
Jedenfalls funktioniert das ganze nun einwandfrei.
Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich den DK Poti neu eingestellt und die DK Anschläge eingestellt.
Mein DK Poti hatte bei DK Anschlag einen Wert von 692mV!
Also alles penibelst mit Endmaßen eingestellt und siehe da, nun habe ich über das ganze Drehzahlband nahezu null Differenzdruck zwischen
den beiden Drosselklappen.
Was sich erheblich an den Vibrationen bemerkbar macht. Nun sehe ich auch wieder was im rechten Spiegel bei 140 km/h.

Gruß Jens
doppelQ
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von doppelQ »

Hi,

ich muss die olle Kamelle hier noch mal aufwärmen, damit es vielleicht keinem mehr so geht wie mir....

Umbau auf Gaszugverteiler einer R1100R Bj. 95.

Gleiches Problem wie die Vorredner, links ist der Zug zu kurz, bzw. der Halter zu weit weg :cry:

Schaue mich jetzt mal nach einem anderen Halter, bzw. einer "neuen" Drosselklappe um.

<update>
Ok Drosselklappe besorgt, der Halter ist der gleiche :-(
Ich bin verwirrt, sobald ich die Kohle zusammenkratzen kann, werde ich mal neue Züge besorgen, dann sehe ich weiter .....
Ich vermute ich habe einen Bastelsatz erwischt, frei nach dem Motto alle Restteile in eine Kiste, wird schon passen.
</update>

Gruß

Fabian
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Selma
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von Selma »

... ist ja schon eine weile her, dass hier jemand bei der R850/1100R/GS den Gaszug auf Gaszugverteiler umgerüstet hat. Gibt es denn erfolgsmeldungen? Hat das was gebracht? Was?

Ich denke das Gas bei meiner R1100R lässt sich nicht fein genug regeln, besonders beim Anfahren oder Gaswegnehmen. Nun denke ich darüber nach, es euch gleich zu tun. Hat jemand irgendwo eine Bauanleitung gesehen?

Danke für eure Ideen!
Gruß Selma
___________
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Franz Gans
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von Franz Gans »

Selma hat geschrieben: Di 21. Sep 2021, 15:44 ... ist ja schon eine weile her, dass hier jemand bei der R850/1100R/GS den Gaszug auf Gaszugverteiler umgerüstet hat. Gibt es denn erfolgsmeldungen? Hat das was gebracht? Was?
Mein Umbau (einer R1100GS) liegt schon viele Jahre (eher beinahe Jahrzehnte) zurück und ich habe ihn mit sämtlichen(!) neuen Originalteilen entsprechend teuer vollzogen.

Erklärtes Ziel war, die Synchronisation der beiden Drosselklappen zu vereinfachen und die Empfindlichkeit auf Seilzugeinflüsse zu verringern. Das ist geglückt, aber sicher nicht mein Verdienst, sondern letztlich den nachgeholten Hausaufgaben der BMW-Entwickler zu verdanken. Die haben ja in den ersten Baujahren der 4V-Boxer mit Fehlleistungen bei weitem nicht nur an der Stelle nicht gespart! Die R1150 ist ja quasi die fehlerminimierte Version 2.0 der R1100, die ja erst ab etwa 1998 zu einem kaufbaren Motorrad wurde.
Selma hat geschrieben: Di 21. Sep 2021, 15:44 Ich denke das Gas bei meiner R1100R lässt sich nicht fein genug regeln, besonders beim Anfahren oder Gaswegnehmen. Nun denke ich darüber nach, es euch gleich zu tun. Hat jemand irgendwo eine Bauanleitung gesehen?
Da vermute ich eher eine Schwäche in den Enstellungen (möglicherweise zusätzlich auch als Folge des durchgeschleiften Einzelzuges) als einen grundsätzlichen Vorteil des Umbaues auf den Verteiler.

Prüfe mal die Synchronisation inbesondere nach Reinigung der Bypasskanäle und deren Umluftschrauben, sowie die Stellung derselben. Typischerweise stehen die nach der hergestellten Synchronisation beidseitig ziemlich gleichmässig im Bereich zwischen 0,75 und 1,5 Umdrehungen geöffnet.

Viele Grüße
Karl-Heinz
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gerd_
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von gerd_ »

Hi
Selma hat geschrieben: Di 21. Sep 2021, 15:44 ... ist ja schon eine weile her, dass hier jemand bei der R850/1100R/GS den Gaszug auf Gaszugverteiler umgerüstet hat. Gibt es denn erfolgsmeldungen? Hat das was gebracht? Was?
...........
Ich denke das Gas bei meiner R1100R lässt sich nicht fein genug regeln, besonders beim Anfahren oder Gaswegnehmen. Nun denke ich darüber nach, es euch gleich zu tun. Hat jemand irgendwo eine Bauanleitung gesehen?
........
Es hat etwas gebracht (sonst wäre die Änderung auch nicht serienmässig erfolgt).
Wegen der Feinfühligkeit: Sieh' mal nach ob das Gaszugseil sich in die Führung am Lenker eingeschnitten hat.
Sonst: Bei irgendeiner 11x0 ansehen wo der Seizugverteiler sitzt, neue Züge besorgen und fädeln. Zu beschreiben "links an dem Kabelstrang vorbei aber nicht über den xy-Schlauch sondern . . ." funktioniert nicht. Bei den Drosselklapen musst Du ohnehin "murksen". Die Seilzuführung ist bei den "nicht-Verteilern" schräg, bei den "Verteilern" senkrecht von oben. Anschauen, es stehen genügend Maschinen in der Gegend herum! Oder auch neue Klappen bzw deren "Anlenkbleche" montieren.
Dann musst Du Dir noch eine Möglichkeit überlegen wie Du den Verteiler befestigst. Es ist ja im drüberliegenden Batterieträger nichts vorgesehen.
Ich habe 4 Löcher gebohrt und den Verteiler mit 2 Kabelbindern festgezurrt. Andere klemmen ihn einfach in die dort herrschende Enge.
gerd
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von Selma »

Danke Gerd, jetzt hört sich das auch für mich plausibel an. Ein muster ist immmer gut ..... Ich hab n kumpel mit ner R1150GS. So wird das was ....

Danke Karl-Heinz, frisch synchronisiert ist sie, die bypasseinstellung passt auch so wie du e§ beschreibst. Ich hab letztes jahr den neuen originalgaszug eingebaut. Es ist etwas besser geworden aber trotzdem bockt sie immer noch etwas .... due alte Q.

Danke 🏍 euch beiden 👻
Gruß Selma
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huckes
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von huckes »

Selma hat geschrieben: Di 21. Sep 2021, 15:44 ... ist ja schon eine weile her, dass hier jemand bei der R850/1100R/GS den Gaszug auf Gaszugverteiler umgerüstet hat. Gibt es denn erfolgsmeldungen? Hat das was gebracht? Was?
Hallo,
ich hatte den Umbau bei einer RT vor Jahren durchgeführt, die alten Drosselklappen/Haltebleche bleiben drin: https://powerboxer-forum.de/viewtopic.p ... 357#p61357

Danach lies die Kuh sich leichter synchronisieren und behielt die Einstellung auch übers Jahr.

Grüße,
Hans
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von Selma »

Danke, Huckes, das ermutigt .... und da will ich auch hin, dass ich mit nem geeigneten gerät das jährliche synchronisieren selbst machen kann. Ich hoffe auch, dass ich auch das KFR eindämmen kann. Im letzten frühjahr hat der freundliche synchronisiert und es ist etwas besser geworden. Na ja, für dessen preis kann mann auch nen synchrotester kaufen ... 🤭
Gruß Selma
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von Selma »

gerd_ hat geschrieben: Mi 22. Sep 2021, 10:41 Wegen der Feinfühligkeit: Sieh' mal nach ob das Gaszugseil sich in die Führung am Lenker eingeschnitten hat.
OK, die führung am gasgriff ist aus plastik! Wenn das gasseil sich da eingeschnitten hat, was ist die konsequenz? Dann müsste man doch den ganzen gasgriff mit den plastikführungen erneuern, oder?
Gruß Selma
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huckes
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von huckes »

Selma hat geschrieben: Mi 22. Sep 2021, 15:09 Danke, Huckes, das ermutigt .... und da will ich auch hin, dass ich mit nem geeigneten gerät das jährliche synchronisieren selbst machen kann. Ich hoffe auch, dass ich auch das KFR eindämmen kann. Im letzten frühjahr hat der freundliche synchronisiert und es ist etwas besser geworden. Na ja, für dessen preis kann mann auch nen synchrotester kaufen ... 🤭
Meine Reihenfolge zum Eindämmen des KFRs: 1. Seilzugverteiler, 2. Synchronisieren mit Twinmaster, 3. Brisk Zündkerzen, (4) gepairte Einspritzdüsen der 1200-er (4-Loch). Nach (1) und (2) wars bei meiner RT aber schon recht passabel, (3) kostet nicht viel. (4) bringt evtl. erst was, wenn die aktuell verbauten eingebauten Einspritzventile entweder schon viele Kilometer drauf haben und/oder stark unterschiedliche Spritmengen liefern, also wenn (1) bis (3) keine zufriedenstellendes Ergebnis liefern.
Und nach dem Synchronisieren checken, ob die Schutzkappen noch dicht sind (ohne Risse, Teil 14): https://www.realoem.com/bmw/de/showpart ... Id=13_0527.


Selma hat geschrieben: Mi 22. Sep 2021, 17:19
gerd_ hat geschrieben: Mi 22. Sep 2021, 10:41 Wegen der Feinfühligkeit: Sieh' mal nach ob das Gaszugseil sich in die Führung am Lenker eingeschnitten hat.
OK, die führung am gasgriff ist aus plastik! Wenn das gasseil sich da eingeschnitten hat, was ist die konsequenz? Dann müsste man doch den ganzen gasgriff mit den plastikführungen erneuern, oder?
Nee, das Plastikteil ist Teil des Gaszugs (Teil 3): https://www.realoem.com/bmw/de/showpart ... Id=32_0812

Grüße, Hans
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von Selma »

Danke, Hans! Große Hilfe. Das hört sich gut an. Die Einspritzdüsen von Tills habe ich vor 7000 km eingebaut, aber die für die 1100er. Deine Schritte 1 bis 3 werde ich jetzt nachmachen.

2 Fragen:
1. könnte man den Gas und Starterzug der alten Ausstattung (also Bj 95) nicht wiederverwenden? Warum ich Frage? Der Freundliche hat mir den Gaszug voriges Jahr beim Synchronisieren erneuert, der macht einen guten Eindruck. Der ist natürlich etwas lang. hat aber die Einstellschraube am Gasgriff nicht. Die braucht man, oder?
2. Brisk Zündkerzen? Wer verkauft die? Ich habe die Standard NGK drin

Gruß von Pit
Gruß Selma
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huckes
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von huckes »

Hallo,
nein, die alten Gaszüge passen nicht.
Brisk-Händler findest du bei den üblichen Suchmaschinen.
Grüße, Hans
Selma
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von Selma »

Danke Hans, habe jetzt die Teile bei Leebmann bestellt ... :roll:
Gebrauchtes von Ebay und Co wollte ich nicht.
Danke nochmal für deine Hilfe
Gruß Selma
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gerd_
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von gerd_ »

Hi
Selma hat geschrieben: Mi 22. Sep 2021, 17:19 ........
OK, die führung am gasgriff ist aus plastik! Wenn das gasseil sich da eingeschnitten hat, was ist die konsequenz? Dann müsste man doch den ganzen gasgriff mit den plastikführungen erneuern, oder?
Bei der 1150 gibt es z.B. (nur noch) einen Umrüstsatz, bei der 1100 weiss ich es nicht (die hab' ich vor 20 Jahren verkauft)
gerd
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von Selma »

gerd_ hat geschrieben: Mi 22. Sep 2021, 10:41 Dann musst Du Dir noch eine Möglichkeit überlegen wie Du den Verteiler befestigst. Es ist ja im drüberliegenden Batterieträger nichts vorgesehen.
Ich habe 4 Löcher gebohrt und den Verteiler mit 2 Kabelbindern festgezurrt. Andere klemmen ihn einfach in die dort herrschende Enge.
gerd
Danke, gerd, deine erläuterungen im powerboxer.de helfen ungemein, du hast alle fragen beantwortet. Das beschriftete foto des seilzugverteilers war die alles entscheidende hilfe. Man muss erst die züge in den seilzugverteiler (szv) einhängen, bevor man sich dem motorrad damit nähert. Dann von rechts die züge für die linke seite unter dem batterieträger hindurchfädeln. Irgendwann liegt der szv mit der offenen oberseite unter dem batterieträger und man ist erstaunt, dass das teil dazwischen passt, platz ist nicht viel, daher habe ich den plan, den szv am batterieträger zu befestigen aufgegeben, sonst müsste man den batterieträger ausbauen ... (nein danke, nicht noch mal!) Da man ohnehin die langen züge mit kabelbindern sichern muss, ist das ding unter dem batterieträger ausreichend fixiert. Die züge passen alle der länge nach, die einhänge in den drosselklappen ist fummelei, die einstellschrauben sind rel.unterschiedlich tief in das halteblech einzuschrauben, damit die züge gleichmäßig ziehen. Die einstellschraube am gasgriff ist eine wohltat ....

Danke für die hilfe aller hier....
Gruß Selma
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Trick33
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von Trick33 »

Morgen zusammen,

da meine Gaszüge an meiner 11er RS (Bj94) etwas schwergängig sind und ich noch keinen Seilzugverteiler habe wird das wohl mein Winterprojekt.

Ich möchte auch den Verteiler und die Züge ab 97 bei Lebmann24 bestellen.
Es gibt wohl auch 2 verschiene Verteiler.
Einmal für die 11er RS und einmal für die GS. Sie ghaben auch andere Materialnummern.

RS
https://www.leebmann24.de/bmw-ersatztei ... bt=32_0965

GS
https://www.leebmann24.de/bmw-ersatztei ... bt=32_0812

Macht das ein unterschied welche ich in meine RS einbaue?
Gibt es sonst noch Teile die ich für den Umbau benötige? Ich hab ein Superbikelenker Montiert.
Den Halter werde ich auch weg lassen und den Kasten anderweitig befestigen.

Grüße Patric
Franz Gans
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von Franz Gans »

Hallo alleine,
Trick33 hat geschrieben: Mi 27. Okt 2021, 08:10 Ich möchte auch den Verteiler und die Züge ab 97 bei Lebmann24 bestellen.
Es gibt wohl auch 2 verschiene Verteiler.
Einmal für die 11er RS und einmal für die GS. Sie ghaben auch andere Materialnummern.
In meinem älteren Offline-ETK (01/2020) sind die Nummern für beide Modelle noch gleich endend (... 003) und deswegen sogar als Gleichteile geführt (wie auch die beiden Züge vom Verteiler zu den Drosselklappen), insofern sollte das schon mal gepaßt haben? Im Zweifel würde ich halt dem aktuelleren ETK-Rat nachgeben und dessen Vorschlag annehmen. Nach den Unterschieden zwischen ... 001 und --- 003 habe ich jetzt nicht gesucht. Kannst Du ja mal selber ins Auge fassen.
Trick33 hat geschrieben: Mi 27. Okt 2021, 08:10 Macht das ein unterschied welche ich in meine RS einbaue?
Gibt es sonst noch Teile die ich für den Umbau benötige? Ich hab ein Superbikelenker Montiert.
Den Halter werde ich auch weg lassen und den Kasten anderweitig befestigen.
Daß die beiden Seilzüge (Gaszug und Drehzahlanhebung) für die RS sein müssen, dürfte nicht diskutabel sein, weil die Längen vermutlich sonst nicht hinkommen. Allerdings gehst Du mit Deinem Lenker abseits der Serienausstattung auch hier das Risiko ein, daß es eventuell trotzdem "zwickt".

Dir ist schon bewußt, daß der Umbau mit für den Einzelzug vorhandenen Drosselklappen kein plug-and-play ist, denn diese sind für die Verteilerausführung geändert worden? Gerd hat zu den Unterschieden schon mal etwas geschrieben.

Unter dem Batteriekasten gibt es mit der Verteilerausführung ein grobes Gefummel. Wer das konstruiert hat, muß ziemlich neben der Spur gewesen sein, bzw. mußte das mit aller Gewalt nachträglich irgendwie noch untergebracht bekommen. So war es wohl und so ist es dann auch geworden.

Auf der rechten Seite wird nach dem Abbau aller beim Umbau störenden Teile ein Schlauch für die Motorentlüftung sichtbar, der für die Montagearbeiten mindestens einseitig entfernt werden muß. Seine CLIC-Schlauchschellen sind zwar wiederverwendbar, aber das ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, und nicht jeder hat dafür eine passende Zange zum Öffnen und Wiederverschließen. Im Zweifel eine Schelle parat zu haben, schadet also nicht.

Das Grundeinstellen der Seilzüge vor der notwendigen Snychronisation wurde schon mal ausführlich beschrieben (sogar hier im Thread, sehe ich gerade erst) und ist nicht unbedingt selbsterklärend, insbesondere die Startdrehzahlanhebung macht bei ungünstig eingestellten übrigen Seilzügen Schwierigkeiten. Ist aber am Ende nur ein reines Geduldsspiel des Abgleiches der Längen der einzelnen Züge aufeinander.

VIele Grüße
Karl-Heinz
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von Trick33 »

Guten Morgen,

vielen Dank für die ausführliche Erläuterung.
Das es kein Plug an Play ist hab ich gelesen, auch in Gerds Anleitung.
Aber die alte Version an Gaszügen einzubauen wäre vermutlich auch nicht sinnvoll wenn es mit dem Seilzugverteiler
vorteile bringt?

Ich hatte schon mal alles zerlegt zwecks neuem Getriebe. Dort war auch der Batterie Halter im Weg und musste etwas angehoben werden inkl ABS wenn ich mich recht erinnere. Ziemliches Gefummel.

Vermutlich teste ich den Primärzug der GS da dieser sicher länger ist wie der von der RS. Hier ist es mit meinem Lenker jetzt schon ziemlich eng mit dem alten Zug.
Und die Sekundärzüge dann von der RS ob das zusammen passt muss ich mal noch nachforschen.


Grüße
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gerd_
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von gerd_ »

Hi
Ja, klar kam der Seilzugverteiler nachträglich dazu und musste "irgendwo dazwische passen". Gleichzeitig wurde auch ein neuer Batterieträger eingeführt der die Halterung für den Verteiler dran hatte. Sooo schlecht ist die Lösung nicht.
Will man nachrüsten hat man die Wahl einen neuen Batterieträger zu kaufen oder zu basteln. Der Träger für 130 EUR wäre ja noch erschwinglich, aber die Arbeit um das Ding zu tauschen ist nicht ohne.
Dabei zeigt sich auch ein Konstruktionsmängelchen. Die Silentblöcke (Gummistöpsel) auf denen das Ding "steht" haben beidseitig einen Gewindestummel.
Bei der Montage im Werk: Silentblock nehmen, in die Gewinde am Getriebe einschrauben, Batterieträger draufstecken, Muttern drauf, fertig. Danach Bremsmodulator dran, Batterie rein . . ..
Will man das Getriebe rausziehen, kann man zwar mit "Hebammenfingern" die Muttern abschrauben, aber dann ragen nach wie vor die Gewindestummel durch den Träger. "Einfach etwas anlupfen" geht nicht. Man braucht einen Hebel und hat Angst um die Bremsleitungen.
Hätte man Silentblöcke mit einseitigem Gewindestummel und Innengewinde gewählt, dann könnte man kurze Schräubchen (ebenfalls mit "Hebammenfingern") lösen und dann das Getriebe einfach rausziehen. Aber: Bei der Fertigung stört es nicht und den eventuellen Getriebeausbau (bei dem angeblich der Modulator ausgebaut wird) bezahlt der Kunde.

Aktuell (naja, die zugänglichen ETK sind nicht von heute :-( ) sind alle Teile bis auf den Gaszug gleich. Weshalb auch sollten unterschiedliche Verteiler verwendet werden (früher war es eine andere Nummer; vor Jahren wurde etwas an der Drehzahlanhebungsmimik geändert)?
Der Gaszug der GS ist 1005mm lang, der der RS nur 805 mm (aber nicht mehr lieferbar).
gerd
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von Franz Gans »

gerd_ hat geschrieben: Do 28. Okt 2021, 10:42 Weshalb auch sollten unterschiedliche Verteiler verwendet werden (früher war es eine andere Nummer; vor Jahren wurde etwas an der Drehzahlanhebungsmimik geändert)?
Hallo Gerd,
das war ja unter anderem die Frage von Trick33. Folge den beiden von ihm geposteten Links und staune (ebenfalls) über die unterschiedlichen Ersatzteilnummern.

Ich habe das jetzt nochmals und etwas aufmerksamer als gestern getan und komme nun zu dem endgültigen Schluß, daß ich mich offenbar blenden ließ und mein alter ETK wahrlich noch lange gut genug ist die Zusammenhänge darzustellen. Einer der beiden Links zeigt zur R1100S, die ja in Wahrheit eine verkappte R1150 ist und nur dort kommt der ... 001-Verteiler zum Einsatz.

Für die "echten" R1100-Modelle ist der 13 54 7 657 003 der (einzig) richtige Seilzugverteiler.

Trick33, daher wahrscheinlich sein Name, wollte uns / mich auf die Probe stellen / aufs Glatteis führen. Ist leider mehr oder minder geglückt.

Die Unterschiede zwischen ... 001 und ... 003 würden mich nur der Neugierde halber interessieren.

Viele Grüße
Karl-Heinz
Franz Gans
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von Franz Gans »

Trick33 hat geschrieben: Do 28. Okt 2021, 07:40 Und die Sekundärzüge dann von der RS ob das zusammen passt muss ich mal noch nachforschen.
Daß die Züge zu den Drosselklappen gleich sind, hatte ich ja schon geschrieben. Das bereitet also keine Schwierigkeiten, bis eben auf die Unterschiede an den Drosselklappen selber, so sie nicht der Ausführung ab 07/96, sondern der Ausführung bis 07/96 entsprechen. Und das scheint mir bei Dir gegeben zu sein.

VIele Grüße
Karl-Heinz
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von Franz Gans »

gerd_ hat geschrieben: Do 28. Okt 2021, 10:42 Dabei zeigt sich auch ein Konstruktionsmängelchen. Die Silentblöcke (Gummistöpsel) auf denen das Ding "steht" haben beidseitig einen Gewindestummel.
Also eins steht für mich unverrückbar fest und da kannst Du noch so viele Argumente und Entschuldigungen für die "armen" Konstrukteure ins Feld zu führen versuchen, um das am Ende schönzureden: Bei BMW steht anläßlich des Entwurfes und der Entwicklung von (zumindest) Motorrädern der Service, also die spätere Fehlerbehebung und Reparaturfreundlichkeit ziemlich weit hinten im Lastenheft.

Die fragen ihre Serviceleute erst, wenn der Bock schon dick und fett ist und bringen ihnen dann in Schulungen bei, wie man damit umgeht, anstatt sie vorher zu beteiligen und frühzeitig um ihren Senf aka Stellungnahme zu bitten.

Alles was man anpackt, ist vermeidbar aufwendig und unnötig kompliziert. Hab's gerade wieder erlebt und bin noch dabei es in vollen Zügen zu "geniessen".

Alleine die damalige Erstlösung mit einem durchgehenden Gaszug und dem anschließenden Gefrickel um die Einfügung der Verbesserung Seilzugverteiler sagt doch schon sehr viel aus. Das war doch schon bei der Kiellegung Murks!

VIele Grüße
Karl-Heinz
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gerd_
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Re: Umrüstung Q R1100GS `96 auf Gaszugverteiler

Beitrag von gerd_ »

Hi
Naja, ich würde nicht gleich alles verdammen. Allerdings habe ich den Verdacht, dass viele Konstrukteure Uniabgänger ohne praktische Erfahrung sind. Das was sie konstruieren funktioniert in der Theorie einwandfrei. Nur in der Praxis eben nicht. Hier treten Toleranzen, Spiele, etc. auf von denen man in der Uni (zu) oft nichts hört. Und da weiss ich genau wovon ich spreche.
Junge Leute die sagen "was waren den eigentlich die Probleme bei der vorhergehenden Konstruktion. Könnte ich ja berücksichtigen und vermeiden" werden "abgebügelt" (der hat ja noch keine Ahnung!) mit "nix, nur Einiges wurde schlecht ungesetzt" oder "da stellen sich Einige nur zu blöd an". Auch hier weiss ich exakt wovon ich rede.
Wenn die Konstruktionssoftware keinen Punkt hat "Einfluss der vom Motor verursachten Schwingungen auf das Getriebe", dann konstruiert man eben ein Getriebe und verbessert es nach 2...3 Jahren weil die Lager verrecken. Zwar weiss man nicht weshalb, und der Getriebehersteller hat ja "keine Ahnung" (nur Hochgeschwindigkeitsvideos die die übertragenen Schwingungen zeigen) aber man ändert dann eben billig, und dann noch mal billig und das dritte Mal. Bis man das macht was der Hersteller empfiehlt und dann komischer Weise halbwegs Ruhe ist (R1100 xx).
Bei den Neukonstruktionen für die 1200 macht man dann die gleichen Fehler erneut, ändert allerdings etwas schneller und wechselt dann den lästigen Hersteller um herauszufinden "der neue ist genauso dumm".
In beiden Fällen ist der Hersteller nicht der Konstrukteur!.
gerd
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