ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Alles zur Technik der 1150er Boxermodelle.
redskin
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von redskin »

hallo zusammen,

nachdem ich neulich eine relativ unheimliche Begegnung mit meinem i-ABS - alten Reifen - Nässe hatte, die mir einen schönen Schreck eingejagt hat, stehe ich dem Thema Weglassen des I-ABS mittlerweile anders gegenüber, als noch vor ein paar Wochen:

Beim Bergabfahren, gottlob innerhalb der Ortschaft passierte auf regennasser Fahrbahn folgendes: bereits bei vorsichtigem Anbremsen (der Nassgripp der relativ angejahrten Bridgestone war bekannt kaum vorhanden) schmierte zunächst das Vorderrad. Ob ich vor Schreck die Bremse losließ, oder das ABS eingegriffen hat, kann ich nicht sagen, vllt. auch beides. Bergab ging es für eine Schrecksekunde ungebremst auf eine Stoppschildkreuzung zu.
Ich habe dann nochmal nachgelangt und den Bremshebel fest angezogen. Da tat das ABS dann, was es sollte. Ich kam auf jeden Fall zum Stehen, war aber schon über den Haltebalken. Wäre vor mir ein Auto gewesen, hätte es gekracht.

Ich kann mir vorstellen, dass ich seit der letzten Fahrt mit Beifahrerin keine "Anlernbremsung" in den Regelbereich des ABS mehr gemacht hatte, das System also mit falschen Daten zur Lastverteilung gearbeitet hat, oder dass schlicht das Hinterrad stand und die Bremse deswegen aufmachen musste (Stoppie - Control).

Egal was nun die Ursache war, ich bin zutiefst erschrocken und werde mich mit dem ABS in Kürze ernsthaft auseinander setzen.
Zunächst mal den fälligen Service durchführen und dann je nachdem, wie angeranzt das Aggregat außen bereits ausschaut, meine weiteren Schlüsse ziehen. Evtl werfe ich das raus und mache ein IBS (Ich bremse selbst) draus, das funzt bei meinen zwei anderen Motorrädern bestens.
Für die Ansteuerung des Bremslichts das ABS-Modul zu belassen, sehe ich nicht ein, es gibt genügend T-Stücke für Bremsleitungen, in die man einen Hydraulikschalter (ganz analog) einbauen kann. Da meine RT aus 2003 auch kein Bussystem, dafür aber eine Tachowelle hat, dürfte das die kleinste Übung werden.

Das hier angesprochene "Plug & Play" Second Life Kit von RH erscheint mir preislich etwas überzogen, sofern es sich um die analoge Variante handelt.
Bei Can-Bus sieht das natürlich ganz anders aus.

Viele Grüße
Dirk
dermike72
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von dermike72 »

redskin hat geschrieben: So 10. Mai 2020, 18:01 hallo zusammen,

nachdem ich neulich eine relativ unheimliche Begegnung mit meinem i-ABS - alten Reifen - Nässe hatte, die mir einen schönen Schreck eingejagt hat, stehe ich dem Thema Weglassen des I-ABS mittlerweile anders gegenüber, als noch vor ein paar Wochen:

Beim Bergabfahren, gottlob innerhalb der Ortschaft passierte auf regennasser Fahrbahn folgendes: bereits bei vorsichtigem Anbremsen (der Nassgripp der relativ angejahrten Bridgestone war bekannt kaum vorhanden) schmierte zunächst das Vorderrad. Ob ich vor Schreck die Bremse losließ, oder das ABS eingegriffen hat, kann ich nicht sagen, vllt. auch beides. Bergab ging es für eine Schrecksekunde ungebremst auf eine Stoppschildkreuzung zu.
Ich habe dann nochmal nachgelangt und den Bremshebel fest angezogen. Da tat das ABS dann, was es sollte. Ich kam auf jeden Fall zum Stehen, war aber schon über den Haltebalken. Wäre vor mir ein Auto gewesen, hätte es gekracht.

Ich kann mir vorstellen, dass ich seit der letzten Fahrt mit Beifahrerin keine "Anlernbremsung" in den Regelbereich des ABS mehr gemacht hatte, das System also mit falschen Daten zur Lastverteilung gearbeitet hat, oder dass schlicht das Hinterrad stand und die Bremse deswegen aufmachen musste (Stoppie - Control).

Egal was nun die Ursache war, ich bin zutiefst erschrocken und werde mich mit dem ABS in Kürze ernsthaft auseinander setzen.
Zunächst mal den fälligen Service durchführen und dann je nachdem, wie angeranzt das Aggregat außen bereits ausschaut, meine weiteren Schlüsse ziehen. Evtl werfe ich das raus und mache ein IBS (Ich bremse selbst) draus, das funzt bei meinen zwei anderen Motorrädern bestens.
Für die Ansteuerung des Bremslichts das ABS-Modul zu belassen, sehe ich nicht ein, es gibt genügend T-Stücke für Bremsleitungen, in die man einen Hydraulikschalter (ganz analog) einbauen kann. Da meine RT aus 2003 auch kein Bussystem, dafür aber eine Tachowelle hat, dürfte das die kleinste Übung werden.

Das hier angesprochene "Plug & Play" Second Life Kit von RH erscheint mir preislich etwas überzogen, sofern es sich um die analoge Variante handelt.
Bei Can-Bus sieht das natürlich ganz anders aus.

Viele Grüße
Dirk
Hi Dirk!
Die Geschichten von Problemen mit dem System unter der Fahrt sind doch mehr als erwartet!
Dachte bisher immer, dass das Ding bei schwächelnder Batterie nach dem Winter oder nach längerer Standzeit den Geist aufgibt!

Ja! RH ist teuer, aber nach wirklich ziemlich intensiver Recherche hier im Umkreis um München eine der wenigen Möglichkeiten es legal hinzukriegen!
Gibt bei ebay noch ein ähnliches Teil aus Polen:
https://www.ebay.de/itm/EMULATOR-ABS-PU ... 2895740608
Sollte das Gleiche sein! Vom Preis her weniger als 1/3!
Aber ob es eine Chance gibt, das Ding eingetragen zu bekommen???
Wer Erfahrungen damit hat liebend gerne!

Oder sonstigen legalen Alternativen gerne her damit!

Gruß
Mike
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gerd_
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von gerd_ »

Hi
Mein I-ABS G1 ist 160Tkm alt und es wurde noch nichts ersetzt. und ich kenne einige I-ABS'. An 25% Ausfall glaube ich nicht. Die Auswertung von 10 Befragten hat nichts mit Statisik zu tun.
Das ist wie in Foren. "Alle" klagen über Macken am Bremssysstem. Daraus "100%" abzuleiten ist unseriös. Schliesslich schreiben "alle" die ein Problem haben aber (Gott-sei-Dank) nicht alle die keines haben.
Korrekt scheint aber zu sein, dass die Mopped ABS' mehr Probleme haben als die vom Auto.

Wozu soll der Emulator gut sein? Egal was der Emulator macht: Wenn der TÜVie auf dem Hof eine Probefahrt macht und voll in die Eisen greift wird er das ABS vermissen. Und dann wird's lustig! Da baue ich das Ding doch gleich aus, weise dem TÜVie nach, dass es das Mopped auch ohne ABS gab und meines "jetzt" dem mit "keinem" entspricht. Der Ausbau ist kein Hexenwerk.
BMW meint zwar man müsse den Kabelbaum wechseln aber die können auch nicht sagen. "Man muss Brems- und Rücklicht anders schalten". Funktionieren muss es!
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von der niederrheiner »

Von der Werkstatt hör ich auch immer, man müsse das ABS von Zeit zu Zeit „arbeiten" lassen.

Bei meinem PKW bin ich die letzten 17 Jahre vielleicht 1/2 Dutzend Mal in den Regelbereich gekommen. Gut, auf trockenen Asphalt, fast nicht zu schaffen. Von Problemen mit der Bremserei kann ich nichts erzählen. Scheint bei Großserien also kein Thema zu sein.


Stephan
Taurus1
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von Taurus1 »

Soll ich mit "meinem" Pruefer da etwa tatsaechlich die Nadel im Heuhaufen gefunden haben? Vielleicht sollte ich anfangen, Lotto zu spielen.
dermike72 hat geschrieben: So 10. Mai 2020, 16:47 ...
Mein Schrauber hat mit seinem TÜV-Kontakt nur folgendes aushandeln können.
Eintragung nur dann, wenn alle Originalteile der Nicht-ABS-Version eingebaut werden.
Heißt anderer Hauptsbremszylinder hinten, und andere Handarmatur etc. ( Gesamtkosten ca) 700,-€ )
Zuzüglich TÜV - Eintragung!
So hat es mir auch die BMW - Werkstatt angeboten.( wie oben nur + Arbeitszeit )
...
Die Bremsarmaturen von ABS und nicht-ABS unterscheiden sich meines wissens nach nur durch die Bremslichtschalter:

- bei der nicht-ABS Version sind es ganz normale Schliesser, also bei betaetigen der Bremse wird der Schalter geschlossen, Fuss- und Handbremsschalter parallel geschaltet; Bremslicht leuchtet bei Betaetigung einer Bremse. Einfacher geht es nicht.

- bei der ABS-Version sind es Oeffner. Das heisst unbetaetigt sind die Schalter geschlossen und geben ein Signal. Das ist noetig, weil beim Einschalten der Zuendung die Elektronik unter anderem die Funktion der Schalter prueft.

Deshalb unterscheidet sich dann auch der Kabelbaum von ABS- und nicht-ABS Version, weil die Signale der Bremslichtschalter ueber das Steuergeraet vom ABS-Block laufen. Auch das Tachosignal kommt vom hinteren ABS-Sensor ueber dieses Steuergeraet zum Tacho. Und auch die Funktion des Ruecklichts wird beim ABS_Model von diesm Steuergeraet geprueft.
Wenn das dann jetzt alles getauscht werden muss, dann ist es klar, das es teuer wird. Das sind ja dann kompletter Kabelbaum, Bremsarmaturen, Bremszylinder hinten.
Und das Tachosignal muss auch noch irgendwoher irgendwie nach vorne kommen, wenn das Elektronikteil wegfaellt. Ich weis nicht, wo das beim nicht-ABS Modell abgegriffen wird.
...
Die andere Möglichkeit führt dann nur über RH Elektronik über Einbau des Second-Life-Kit.
...
Was mir beim betrachten des RH-SecondLife Kits und der Einbauanleitung aufgefallen ist:

- Das Gehaeuse der SecondLife Elektronik sieht sowohl in Form und Farbe (Materialbeschaffenheit) exakt aus wie das Gehaeuse der originalen Elektronik.
Einen konstruktiven Sinn fuer die Aussparrung an den Sieten (identisch zur originaleinheit) erschliesst sich mir nicht. Ein Schelm, wer boeses denkt, aber meine Vermutung ist eine geaenderte oder getauschte Elektronik im Originalgehaeuse, mit RH-Aufkleber drauf.

- Die alten zu- und Ableitungen vom ABS-Modulator werden hydraulisch miteinander verbunden
Also im Prinzip das gleiche, wie wenn vorne die Bremsleitungen mit dem nicht-ABS Verteilerstueck verbunden werden, und hinten die Bremsleitung direkt an den Bremszylinder angeschlossen werden. Nur dass hier ohne dass SeecondLife Kit dann ungefaehr fast 2m ueberflussige Bremsleitung wegfallen.

Unabhaengig davon hatte mir RH auf Nachfrage fuer den Kauf des Kits die Kopie einer Einzelabnahme als Muster zugesagt. Kein Mustergutachten, aber vielleicht hilfreich bei dem Versuch der Einzelabnahme. Aber kein Erfolgsgarant.
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von Taurus1 »

Ich hatte vor dem Umbau diesen mit "meinem" Pruefer mit Hilfe meiner Dokumentation (link weiter oben) durchgesprochen.
Erst mal erlaeutert, warum ueberhaupt (Bedenken wegen moeglichem Ausfall und dann geringer Resbremsfunktion, teurer Reparatur (evtl. wirtschaftlicher Totalschaden je nach Motorradwert)).
Er war eigentlich nur an dem hydraulisch/mechanischen Teil interessiert mit Originalteilen (vorderes Verteilerstueck). Als ich zu dem Teil kam mit Verbleib der Elektronik wegen Funktion von Bremslicht, Ruecklicht und Tacho, meinte er sinngemaess nur: "Wenn das handwerklich vernuenftig gemacht ist, die Bremsen und die Lichter funktionieren, wie sie sollen, dann ist das OK".

Ich kam natuerlich nicht mit einer kompletten Gegenueberstellung der Parts von ABS und nicht-ABS Modell. Ich haette es aber natuerlich nicht am anderen hinteren Bremszylinder scheitern lassen (ca. 200Euro)
Ich vermute, wenn ich statt dem Verteilerstueck eine Stahlflexleitung vom vorderen Bremszylinder heruntergezogen haette, waere das in seinen Augen auch OK gewesen. Effekt bzw. Funktion waere die gleiche wie beim Verteilerstueck.

@dermike72
Was haben die Pruefer zu meiner Einzelabnahme gesagt? Hattest du die vorgelegt?
Hast du dein Glueck auch bei DEKRA und Co versucht?
Gibt es vielleicht irgendwelche Tuner oder Customizer mit eigener Werkstatt und Verbindung zu Prueforganisationen?
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von Taurus1 »

Noch ein Nachtrag zum SecondLife Kit:

Es gibt es auch noch die Second Life Kit Light Variante.

https://shop.rhelectronics.de/shop/prod ... log-light/

Das ist noch mal 100 Euro billiger (599 Euro), der gesamte Block wird nur durch ein Elektronikmodul ersetzt (hier die gleichen Anmerkungen zu Form und Farbe… der Deckel ist aber schoener als mein selbst gedengelter). Die Leitungen werden dann selbst wie z.B. bei mir umgebaut.

Ein funktionierender ABS-Block kann auch verkauft werden um die Kosten wenigstens teilweise wieder 'reinzuholen.
Ich bin meinen Block trotz fehlender Elektronik fuer 380 Euro inkl. Versand los geworden. Bei einem kompletten, funktionierenden Block sollten ca. 450-500 moeglich sein.
Wenn man das beruecksichtigt, koennte es finanziell durchaus attraktiv sein. Wenn man wartet, bis das Ding kaputt ist, kriegt man natuerlich nicht mehr viel dafuer, wenn ueberhaupt.

Wenn man Bedenken wegen dem TUEV hat, waere hier vielleicht eine Nachfrage lohnend, ob die Eintragung direkt bei RH moeglich waere wie beim normalen Kit.
Also in etwa so:
Bremsleitungaus/-umbau selbst oder beim Schrauber des Vertrauens (evtl. mit Rechnung als Nachweis des fachgerechten Umbaus), dann Anlieferung des Motorrads an RH, dort Umbau vom light KIT (alter Block raus und Light-Modul rein) mit Eintragung.

RH kauft manchmal auch ABS-Bloecke/Druckmodulatoren an, um sie zu ueberholen. Vielleicht kann man seinen alten Block dann direkt in Zahlung geben.

Das waere dann vielleicht noch eine lohnende Alternative, wenn RH Electronics nicht zu weit weg ist.
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gerd_
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von gerd_ »

Hi
Man sollte auch erwähnen bei welchen Modellen ein Tachosignal aufbereitet werden muss. Meines Wissens ist das nur die "S". Alle anderen haben eine Tachowelle und brauchen kein Signal.
Die Eigenheit bei allen liegt darin, dass Rück- und Bremslicht über den Modulator geführt werden. Beim Ausfall der "Rücklicht-Birne" wird das Bremslicht gedimmt, dient als Ersatz und dies wird durch eine der Kontrollleuchten signalisiert.
Das heisst auf Deutsch: Wenn man den Modulator rausschmeisst muss man Brems- und Rücklicht konventionell verkabeln. Wer das nicht schafft sollte die Finger von einem eigenhändigen Ausbau des I-ABS G1 lassen. Nachdem die "Signale" der Bremslichtschalter und des Lichts zum Modulator und von dort "nach hinten" führen, sind alle notwendigen Kabel am Modulatorstecker vorhanden.
Dann braucht's eben etwas Überlegung, ein bisschen Kabel und schon kann man seinen "Emulator" realisieren.
Die Steckerbelegung ist ja bekannt
https://powerboxer.de/bremsen/238-4v0-i ... bar-machen

Dass es "normale" TÜVies gibt hat Taurus1 erwähnt.
Eine Mechanikprüfung ist kein Hexenwerk: Leitung geht zu Verteiler, vom Verteiler gehen Leitungen zu den Bremssätteln, die Verlegung ist kontinuierlich ohne "Säcke". Ob das (soweit möglich) starre Leitungen sind oder nicht ist egal. Es muss "ordentlich" und nach Serienteilen aussehen ("ich hab da was Supertolles aus einem russischen Panzer" ist also eher nicht gefragt). Wenn man dann noch sagen kann (Foto): "Bis hierher ist es original, dann wurde "da" die Leitung direkt angeschraubt und mit "dort" verbunden" kann er die Verlegung beurteilen.
Dann weist man anhand des ETKs noch nach, dass alle Zylinder mit oder ohne ABS identisch sind oder z.B. im Fall der "S", der Fussbremszylinder gegen den "richtigen"(kleinerer Durchmesser) getauscht wurde.
Die Lichter funktionieren entweder ordungsgemäss oder nicht. Ich hab' noch keinen TÜVie erlebt der sich darum geschert hat ob das Kabel grau, grün oder gestreift ist. Zumal die gar nicht wissen, dass das im Ursprung über den Modulator geführt ist. Wenn's bremst muss das Licht leuchten!
gerd
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von Taurus1 »

Bei den ABS-versionen von R und GS kommt das Tachosignal auch vom hinteren ABS Sensor. Deswegen muss dieser und der Ring hinten drin bleiben.
Das wäre für mich der Hauptgrund, warum die Elektronik drin bleibt.

Für die Bremslichtfunktion gibt es verschiedene Lösungen auch ohne die Originale Elektronik, mit und ohne andere Bremslichtschalter. Hier wird man vor allem in englischsprachigen Foren und auf YouTube fündig. Die sind aber alle mit "fummeln" und löten verbunden. Aber wenn die Elektronik wegen dem Tacho eh drin bleibt, warum dann mehr basteln, als notwendig? Es war zumindest für mich die einfachste, schnellste und günstigste Lösung.

Ob du das Signal auch direkt auf den Tacho legen kannst, weiß ich nicht, bzw. wie das bei der nicht-ABS Version funzt.
Der Rücklichttest und evtl. Simulierung über gedimmtes Bremslicht braucht es meiner Meinung nicht, hat die nicht-ABS Version auch nicht. Hatte ich wegen LED Rücklicht sowieso nicht mehr.

Ja, die Überprüfung der Bremsleitungen, wenn sie direkt angeschlossen sind und die ABS Leitungen entfernt wurden, ist recht einfach, weil voll einsehbar. Vorher nachher Fotos der Änderung sind immer gut.

Der hintere Bremszylinder ist auch bei R und GS unterschiedlich. Vorne habe ich von mir aus drauf hingewiesen, dass er gleich ist. Da ich nicht explizit nach dem hinteren gefragt wurde, und ich wusste, das die Bremse mit dem alten Bremszylinder auch 100%ig funktioniert, habe ich den Unterschied nicht erwähnt. Der Prüfer war auf jeden Fall bei der Bremsprüfung zufrieden, keine Beanstandung wegen Dosierbarkeit oder Bremsleistung.
Wäre die Frage aufgekommen, hätte ich sie natürlich wahrheitsgemäß beantwortet und den hinteren Zylinder getauscht (ca. 200Euro).
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von der niederrheiner »

Bei den ABS-losen 1150er ADV von 2003/2004, kommt das Tachosignal per Tachowelle vom Vorderrad.

Warum man das nicht generell Elektronisch gemacht hat???


Stephan
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von Taurus1 »

Wenn die kein ABS hatten, dann auch kein Steuergerät dafür. Also konnte die Geschwindigkeit dann nicht davon abgegriffen werden. Wäre jetzt meine Vermutung.
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Larsi
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von Larsi »

gerd_ hat geschrieben: Di 12. Mai 2020, 10:08 Hi
Man sollte auch erwähnen bei welchen Modellen ein Tachosignal aufbereitet werden muss. Meines Wissens ist das nur die "S". Alle anderen haben eine Tachowelle und brauchen kein Signal. ...
Bei den R11x0-Modellen haben die S und die Rockster keine Tachowelle.
Alle anderen Modelle haben die Welle zum Vorderrad.
Ob ABS oder nicht, ist dabei egal.
Larsi
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von Larsi »

Taurus1 hat geschrieben: Di 12. Mai 2020, 11:05 Bei den ABS-versionen von R und GS kommt das Tachosignal auch vom hinteren ABS Sensor. Deswegen muss dieser und der Ring hinten drin bleiben. ...
Nein, das stimmt nicht.
R1150

Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von R1150 »

Larsi hat geschrieben: Di 12. Mai 2020, 14:29 Alle anderen Modelle haben die Welle zum Vorderrad.
Ob ABS oder nicht, ist dabei egal.
Ich habe eben nachgesehen: Meine R 1150 RS mit I-ABS hat eine altmodische Tachowelle.


Gruß Michael
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von Taurus1 »

Asche ueber mein Haupt!

Dann ist das eine Gemeinsamkeit mehr von Rockster und R1100S. Ich dachte, bei allen 1150ern mit ABS wird das Tachosignal ueber den hinteren ABS-Ring/Sensor abgegriffen. Wieder was gelernt.
Danke @Larsi

Dann ist das Tachosignal fuer die "normalen" 1150er ausser Rockster kein Grund, die Elektronik zu behalten. Vorsichtshalber kann ja ein Blick riskiert werden, ob Tachowelle vorhanden oder nicht.
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gerd_
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von gerd_ »

Hi
Bei der Rockster war mir das nicht bewusst aber sonst hat Larsi alles gesagt.
Ich wusste/weiss, dass meine GS, und die RT und die R von Freunden Wellen haben (alle schon geschmiert :-)).
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von Charlie Bravo »

Mal was für den Statistiker: Bei beiden meiner Autos mit ESP war schon mal das Hydroaggregat defekt. Also hab ich bei mir 100% Ausfallquote.
Allerdings hab ich im Bekanntenkreis niemanden, dem ähnliches wiederfahren ist. Bin wohl ein Glückskind :roll:
dermike72
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von dermike72 »

Hallo Leute!

Hier mal meine zusammengetragenen Informationen, für alle die entweder Probleme mit dem Integral ABS haben, oder wie ich befürchten.
Ich fahre eine R1150R und hatte ebenfalls bedenken, dass mir der Modulator irgendwann ausfällt, und mir eine teure Reparatur ins Haus steht.
Außerdem hatte ich keine Lust auf die hohen Wartungskosten. ( Bremsflüssigkeitswechsel beim Freundlichen 250,--€ +/- ein paar Euros ).
Also habe ich mich entschieden einen Ausbau des Modulators vorzunehmen bzw. vornehmen zu lassen.
Die Schwierigkeit beim Ausbau ist vor allem die, eine Einzelabnahme von einem TÜV / DEKRA oder KÜS zu bekommen. ( Raum Ingolstadt / München )
Ich habe viele Telefonate, persönliche Gespräche und E-Mails geschrieben, diese waren aber alle erfolglos.
Die Antwort war im Prinzip immer die Gleiche: Sinngemäß hieß immer: "ein Ausbau des ABS-System lässt immer eine höhere Gefährdung im Straßenverkehr erwarten und ist daher rechtlich nicht zulässig."

Also führt ein einfach so Ausbau immer zum erlöschen der Betriebserlaubnis.
Somit kann es bei einem Unfall mit Personenschaden immer zum Ruin führen.
Außerdem wird man in sich in Zukunft hart mit einer TÜV-Plakette tun.

Ich habe mit den TÜVis immer zwei Varianten besprochen, entweder Ausbau wie von TAURUS hier beschrieben vornehmen oder einen KIT einer Firma verwenden.
Bei der Variante "eigenhändiger Ausbau" wurde auferlegt, alle Teile der Nicht-ABS-Version zu verwenden:
(Taurus hat es scheinbar anders hinbekommen)
Hier die Preise und Teilenummer zusammengefasst:
1. Umbau mit Originalteilen:
a. Hauptbremszylinder hinten: 203 .-€
b. Verteilstück Teilenummer 7650965: 47,28 €
c. Befüllhohlschraube: Teilenummer 7666398 36,63.- €
d. Handarmatur (jetzt: 7710201): 7657182 384,49 €
e. 1/2 Liter Bremsflüssigkeit: 20 €
f. Macht zusammen ca. 700.- € plus Montagearbeit
g. Kollege der das Steuergerät umprogrammiert – oder die anderen Bremslichtschalter – kostet sicher auch noch mal 100.
Kosten rund mit TÜV - Abnahme wenn man denn eine bekommt 800 - 900 €.

Auch nach der Frage den KIT der Firma RH eigenhändig zu verbauen, traute sich keiner der TÜV´ler KÜS´ler oder DEKRA - Leuten zu, hier eine Einzelabnahme vorzunehmen.
Kosten wären hier 699,--€ für den Kit gewesen, + Bremsflüssigkeit + TÜV Gebühren.

Also blieb als letzter Ausweg nur, den KIT von der Firma verbauen zu lassen, und dort gleich die Einzelabnahme vornehmen zu lassen.
Es war eine relativ teure Angelegenheit.
Kosten für Einbau des Kits 978,--€ + 199,--€ für den TÜV Außerdem muss ich die Papiere noch in Zulassungsstelle ändern lassen.
Also rund 1200,--€

Hier muss dann natürlich abgewogen werden, ob ich dann einen relativ wertlosen defekten Modulator zum Verkauf anbiete, oder einen funktionierenden.
Da ich meinen tadellos funktionierenden noch verkaufen konnte, haben sich dann die Kosten einigermaßen in Grenzen gehalten.
Für einen Defekten Modulator werden ca) 100,--€ bezahlt.

Der Ausbau ist nun vollzogen, und die ersten knapp 2000 KM Probefahrt liegen auch schon hinter mir.
Die Bremse funktioniert ohne Modulator einwandfrei, und lässt sich wunderbar dosieren.

Natürlich muss man schon sagen, dass die Bremse mit Modulator schon der absolute Hammer ist, und man mit diesem ABS zur Verfügung hat.

Aber ohne Modulator ist einfach die Sorge um einen Ausfall, in günstiger oder ungünstiger Situation vom Tisch, und der teure Bremsflüssigkeitswechsel ist auch Geschichte.
Dieser wird jetzt für 30,--€ erledigt.

Abschließend muss noch die Reparatur bzw. Überholung des Modulators erwähnt werden.
Hier belaufen sich die Kosten für eine Reparatur mit Aus- und Eibau und anschließenden Bremsflüssigkeitswechsel auf rund 1400,--€.
Wie gut die Überholung ist, konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen, evtl. ist diese ja wirklich so gut, dass man dann wirklich keine Probleme mehr damit hat, und hier in den Foren noch nichts negatives ( oder auch positives ) geschrieben wurde.

Also ich hoffe der Ein- oder Andere kann mit diesen Infos etwas anfangen.

Evtl. liest es ja auch ein TÜV - Mitarbeiter, und bietet die ein oder andere Lösung an, da es in einem Land wie Deutschland eigentlich nicht sein kann, dass der eine TÜV bekommt, und der andere nicht obwohl das Ergebnis am Ende im Prinzip immer das Gleiche ist.

Gruß
Mike
Taurus1
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Registriert: Mo 27. Jan 2020, 10:34
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von Taurus1 »

Bei der Variante "eigenhändiger Ausbau" wurde auferlegt, alle Teile der Nicht-ABS-Version zu verwenden:
(Taurus hat es scheinbar anders hinbekommen)
ja, "mein" TÜV'ler war da Gott sei Dank recht flexibel. Ich hatte nur das Verteilerstueck der nicht-ABS version mit der entsprechenden Entlueftungsschraube verwendet. Wahrscheinlich haette ich auch einfach eine Stahlflexleitung von der Handarmatur runter zum T-Stueck ziehen koennen.
Der ABS-Hauptbremszylinder hinten war anscheinend bei den Fahrversuchen zufriedenstellend in Bremsleistung und Dosierbarkeit.

Die Handarmaturen unterscheidet sich eigentlich nur durch einen anderen Bremslichtschalter. Der Vollstaendigkeit halber muesste dann auch der hintere Bremslichtschalter gewechselt werden, und natuerlich beide entsprechend verkabelt werden.
Auch hier hat meinen TÜV'ler lediglich interessiert, dass Brems- und Ruecklicht funktionieren, wie sie sollen. Wie ich das bewerkstellige, war ihm egal. (Die Bremslichtschalter machen ja auch keinen Unterschied in Funktion- oder Wirkungsweise der Bremse).

Mich wuerde interessieren, ob es beim TÜV keine interne Datenbank gibt, in der die TÜV'ler dann auf Nachfrage mal nachschauen koennen, ob eine solche Eintragung schonmal gemacht wurde. Zumindest RH-Electronic hat das ja schon oefter gemacht. Ob die Abnahme dann rund 200 Euro kosten muss, weiss ich auch nicht. Bei mir waren es rund 70 Euro.
Wobei der Eintrag in meinem Schein dann auch schon wieder einen gewissen Spielraum bei der Auslegung hinterlaesst:"ABS entfernt; Fzg entspricht somit der nicht-ABS Version". Das stimmt eigentlich nur fuer die Bremsleitungen bei meiner Rockster, nicht fuer die Elektrik.
Wer andern eine Grabe grub, Gruben graben tut.
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Klausmong
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von Klausmong »

dermike72 hat geschrieben: So 7. Jun 2020, 12:34
Der Ausbau ist nun vollzogen, und die ersten knapp 2000 KM Probefahrt liegen auch schon hinter mir.
Die Bremse funktioniert ohne Modulator einwandfrei, und lässt sich wunderbar dosieren.

Natürlich muss man schon sagen, dass die Bremse mit Modulator schon der absolute Hammer ist, und man mit diesem ABS zur Verfügung hat.

Aber ohne Modulator ist einfach die Sorge um einen Ausfall, in günstiger oder ungünstiger Situation vom Tisch, und der teure Bremsflüssigkeitswechsel ist auch Geschichte.
Dieser wird jetzt für 30,--€ erledigt.

Abschließend muss noch die Reparatur bzw. Überholung des Modulators erwähnt werden.
Hier belaufen sich die Kosten für eine Reparatur mit Aus- und Eibau und anschließenden Bremsflüssigkeitswechsel auf rund 1400,--€.
Wie gut die Überholung ist, konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen, evtl. ist diese ja wirklich so gut, dass man dann wirklich keine Probleme mehr damit hat, und hier in den Foren noch nichts negatives ( oder auch positives ) geschrieben wurde.

Also ich hoffe der Ein- oder Andere kann mit diesen Infos etwas anfangen.

Gruß
Mike
Die Reparatur des Modulators ist ja nur unwesentlich teurer als der Ausbau, wie Du ihn gemacht hast.

Und es ist ja auch nicht so, das jeder Modulator kaputt wird.
Man hört ja nur von denen, die ein Problem haben.

Ich hatte den Modulator bei RH Electronic reparieren lassen, da gibt es 2 Jahre Garantie, wobei ich überzeugt bin, das der auch wieder 10-17 Jahre hält.

Da zahlt sich für mich die Reparatur schon aus.
der niederrheiner
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von der niederrheiner »

Der TÜV muß eine Datenbank für sowas haben. Bei einer Kfz-Umschreibung ist mein "Reifeneintrag" verloren gegangen. Fiel erst beim nächsten TÜV auf. Die haben das nachgeschaut, Bescheinigung bekommen (Plakete auch) und ab zum Amt.


Stephan
dermike72
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von dermike72 »

Die Reparatur des Modulators ist ja nur unwesentlich teurer als der Ausbau, wie Du ihn gemacht hast.
Stimmt nur fast! Ich hatte sehr sehr viele Gespräche mit TÜV, DEKRA und KÜS.
Es war leider die einzige Möglichkeit, oder den Verkauf der Maschine!
Weil ich mit diesem System nicht auf Dauer hätte fahren wollen.
Aber nach Verkauf des Modulators hielten sich die Kosten in Grenzen, da er noch voll funktionsfähig war.
Außerdem fällt jetzt in Zukunft der teure Bremsflüssigkeitswechsel weg.
Und es ist ja auch nicht so, das jeder Modulator kaputt wird.
Man hört ja nur von denen, die ein Problem haben.
Ist nur meine Meinung: Aber ich bin überzeugt, dass über kurz oder lang die meisten ( wenn nicht alle ) kaputt gehen werden! ( nur eine Frage der Zeit )
Denke auch nicht, dass jeder mit defekten Modulator in irgendeinem Forum irgendwas schreibt!
Hier wird es auch sehr sehr viele geben, von denen Du trotz Defekt nichts hörst, weil in keinem Forum vertreten!
Ich hatte den Modulator bei RH Electronic reparieren lassen, da gibt es 2 Jahre Garantie, wobei ich überzeugt bin, das der auch wieder 10-17 Jahre hält.

Da zahlt sich für mich die Reparatur schon aus.
[/quote]

Das kommt darauf an!
Darf man Fragen, was Dich die Reparatur mit Ein- und Ausbau, und anschließenden Bremsflüssigkeitswechsel dann insgesamt mit sämtlichen zusätzlichen Kosten, wie Hin- und Rückversand, dann absolut gekostet hat?
Wenn Du für den voll funktionsfähigen Modulator noch ein paar Euro bekommst, dann sieht die Rechnung schon wieder ein wenig anders aus!
...und ich glaube nicht, dass das Ding dann wieder so lange hält wie zuvor, denn ich glaube, dass noch sehr viele Teile drinnen bleiben die dann doch schon ziemlich alt sind!
Aber ich hoffe es natürlich für Dich!
Wie schon gesagt, mit Modulator sind die Bremsen schon Top!
Aber für eine Reparatur von sagen wir mindestens 1200,--€ aufwärts, ist wirklich die Frage wie lange das Ding wieder hält!
...und ( zumindest bei mir ) bliebe die Sorge vor einem Ausfall in einer ungünstigen Situation, oder während einer Tour!

Fazit: Ich habe auf alle Fälle mal aufgezeigt, wie die Lage und die Möglichkeiten in München und Ingolstadt sind, und hoffe ich konnte denjenigen ein wenig helfen die sich auch mit dem Thema beschäftigen.
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Klausmong
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von Klausmong »

dermike72 hat geschrieben: Di 23. Jun 2020, 23:31
Das kommt darauf an!
Darf man Fragen, was Dich die Reparatur mit Ein- und Ausbau, und anschließenden Bremsflüssigkeitswechsel dann insgesamt mit sämtlichen zusätzlichen Kosten, wie Hin- und Rückversand, dann absolut gekostet hat?
Wenn Du für den voll funktionsfähigen Modulator noch ein paar Euro bekommst, dann sieht die Rechnung schon wieder ein wenig anders aus!
...und ich glaube nicht, dass das Ding dann wieder so lange hält wie zuvor, denn ich glaube, dass noch sehr viele Teile drinnen bleiben die dann doch schon ziemlich alt sind!
Aber ich hoffe es natürlich für Dich!
Wie schon gesagt, mit Modulator sind die Bremsen schon Top!
Aber für eine Reparatur von sagen wir mindestens 1200,--€ aufwärts, ist wirklich die Frage wie lange das Ding wieder hält!
...und ( zumindest bei mir ) bliebe die Sorge vor einem Ausfall in einer ungünstigen Situation, oder während einer Tour!

Fazit: Ich habe auf alle Fälle mal aufgezeigt, wie die Lage und die Möglichkeiten in München und Ingolstadt sind, und hoffe ich konnte denjenigen ein wenig helfen die sich auch mit dem Thema beschäftigen.
Ich habe bei RH Elektronik 1130 für die Reparatur bezahlt.

Aus und Einbau habe ich selbst gemacht, ebenso wechsle ich die Bremsflüssigkeit selbst.
Das ist kein Hexenwerk, man benötigt nur eine Anleitung, in welcher Reihenfolge man die Entlüftungsschrauben öffnen muß.

Also die Kosten waren 1130 + ca 20 Euro für Bremsflüssigkeit.

Und dafür habe ich wieder ein System das in meinen Augen sehr gut funktioniert, und richtig gut bremst.

Mir ist schon mal das System ausgefallen, das war gerade am Durmitor in Montenegro.
Mit der Restbremsfunktion vorne und Hinten bekommt man das sehr wohl zum stehen.
Klar ist das kurzfristig mal ein Adrenalinschub.
Aber das gar nichts mehr bremst stimmt eben auch nicht.

Wenn man natürlich am Limit fährt, dann ist es blöde, aber dann ist auch eine rutschige oder staubige Stelle auf der Strasse ebenso blöde beim Bremsen.
redskin
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von redskin »

Bin gestern bewusst auf eine trockene (!) Wiese gefahren, weil ich das ABS mal wieder arbeiten lassen wollte. Der Einsatz der Regelung erfolgte prompt, dank geringer Reibwerte natürlich ohne viel Bremswirkung aber stabil. Danach auf Asphalt, packte die Bremse schon beim kleinsten Fingerzeig tüchtig an.
War wohl mal wieder fällig, die Lastverteilung zu kalibrieren. Da ich mit meiner alten R65 trotz Doppelscheibe schon Mal sehr beherzt zugreifen musste, um nicht von einem Linksabbieger abgeschossen zu werden, ist mir die Servo- Bremse von der Dicken äußerst sympathisch.
Da möchte ich lieber nicht drauf verzichten wollen.

Ginge das Aggregat in dutt, würde ich schon schauen, mir wieder eines zu besorgen. Einziges Manko auf Tour: dank orischinool BMW Tankrucksack, sehe ich keine der Kontrolleuchten während der Fahrt, wenn das Ding richtig voll ist. Ein spontaner ABS Ausfall bliebe bis zur nächsten Bremsung unbemerkt.

Greetz
Dirk
Taurus1
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Re: ABS Ausbau mit erfolgreichem TÜV und Eintragung

Beitrag von Taurus1 »

redskin hat geschrieben: Mi 24. Jun 2020, 07:00 ... Ein spontaner ABS Ausfall bliebe bis zur nächsten Bremsung unbemerkt.

Greetz
Dirk
Das ist ja das Problem. Entweder beim Starten schon Lichtorgel, bzw. geht nach dem losfahren nicht aus, dann weiss man, da ist was faul. Oder ploetzliches BKV-versagen, wenn die Bremse gebraucht wird. Das dann ohne Vorwarnung, egal, ob du die Lampen siehst, oder der Tankrucksack im Weg ist.
Wer andern eine Grabe grub, Gruben graben tut.
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