R1150RT ohne Lichtschalter

[redskin]

Hallo zusammen,

seit ein paar Tagen habe ich meine gebrauchte RT aus 2003 in der Garage stehen. War ein Blindkauf, die Maschine stand drei Jahre und hatte auch keine Batterie mehr.
Mit der neuen Batterie ist sie tadellos angesprungen und fährt und auch das ABS macht keine Zicken.
Leider gingen ein paar elektrische Funktionen nicht. Rechts waren die Kabel allesamt bereits einmal geflickt, einige hatten sich erneut verabschiedet.
Das habe ich repariert.
Leider funktionieren aber weder Fernlicht noch Scheibenverstellung.
Maschinenseitig kommt in der Steckverbindung für die linke Armatur kein 12V an, wo Saft drauf sein sollte.

Frage zum Verständnis: Wenn Fernlicht geschaltet wird, bleibt das Abblendlicht ein (ist eine separate Birne)?
So, wie ich die Schaltung verstanden habe, ist der Abblendschalter in Abblendposition ohne Funktion, d. h, beide Kontaktfähnchen sind frei (sieht jedenfalls so aus, wenn die Schaltereinheit offen ist). Erst bei Fernlicht, oder Lichthupe wird ein Kontakt geschaltet (habe ich auch so rausgemessen).

Ist das so korrekt?

Ich frage a) weil schon ziemlich an der Elektrik rumgemacht worden ist und b) weil ich aus dem Schaltplan nicht richtig schlau geworden bin, bzw. dort nirgends steht, wo die nächsten Steckverbinder zu finden wären.

Kann mir da jemand weiterhelfen?
Greetz
Dirk

[GStreiber]

Alle Stecker sind unterm Tank. Die Maschine hat rechts kein Lichtschalter mehr?


[emoji400]Gruß Hajo aus Nbg
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[skoss]

Hallo Dirk,

Die Schaltung vom Fernlicht scheint so zu sein, wie Du das beschreibst.
Welchen Stromlaufplan hast Du? Kennst Du diese? Meiner Meinung nach die übersichtlichsten, die ich kenne.

[gerd_]

Hi
Die 2003er haben keine Lichtschalter. Da war Dauerlicht bereits Vorschrift.
Beim Starten wird alles was man dazu nicht braucht ausgeschaltet (ab 1993; bereits bei den ersten 4V).
Die RT hat meines Wissens getrennte Leuchtmittel für Fern- und Fahrlicht. In diesem Fall wird das "Fern" dem Fahrlicht zugeschaltet.
Bei z.B. H4 Leuchtmitteln (also Zweifaden) funktioniert das nicht weil diese zu heiss werden und zu schnell sterben.
gerd

[redskin]

Hallo zusammen,

danke für Eure Antworten. Der "Fehler" war letztlich sowas von banal, dass ich mich fast schon schäme, dass ich erst heute draufgekommen bin.
Es fehlte schlicht die Sicherung für den Stromkreis, welcher die bislang nicht funktionierenden Dinge versorgt. Die hat jemand gezogen und nicht wieder gesteckt. Warum, das wird wohl auf ewig dessen Geheimnis bleiben. (Der letzte Besitzer hat was von einem 100W Leuchtmittel erzählt. Möglich, dass ihm das die Sicherung gekillt hat und er grad nix bei der Hand hatte. Rausgezogen aus dem Scheinwerfer habe ich aber eine H3 55W Birne, die gehört da wohl auch so rein.)

Zu meiner Ehrenrettung sei gesagt, dass ich keine Originaunterlagen (Anleitung, Service & Technik) habe. Die im Netz gefundenen PDF-Dokumente beziehen sich aber sämtlich auf die Modelle vor 2003. Darin und auch in der Bucheli Reparaturanleitung steht, dass der Sockel Nr 9 unbenutzt und daher frei sein soll.

Dementsprechend war das sich mir bietende Bild mit der Lücke in der Reihe der Sicherungen plausibel. Aktuellere Daten hatte ich zunächst nicht.
Erst der Stromlaufplan von Mac-Pack brachte bei genauem Studium die Erleuchtung.

Ich kannte diese Grafik zwar bereits, die hatte ich bei meinen Streifzügen im Netz schon mal gesehen und sogar abgespeichert, war aber mit der Rep-Anleitung in der Garage und habe den darin befindlichen Plan benutzt. Somit glaubte ich an einen Kabeldefekt oder eine aufgegangene Steckverbindung in der Zuleitung iwo unter dem riesen Spritfass. Zumal in der Nähe des Zentralelektrikkastens eine unbenutzte Steckverbindung lose in der Gegend herumbaumelt. (Kennt zufällig jemand deren Daseinsberechtigung?)

Also habe ich mir eine Flachsicherung geschnappt und mein Glück einfach probiert.

Ok. Sicherung 7,5A (ist keine einzige drin, wo eine sein sollte) hatte ich keine zur Hand, zum Messen und Probieren langen aber auch 5A. Siehe da, die Leuchtdiode vom Warnblinker tut, das Frontscheibenservo (ohne Murren und Knurren), und auch der Fernlichtschalter (Blaue Kontrollampe leuchtet plötzlich auf, wenn man da dran rumdrückt). Ich bin happy, dass nicht mehr in Dutt ist und man mich offenbar auch nicht wirklich gelinkt hat. Und zwar sowas von!
Auch habe ich die Fehler selbst gefunden und keiner Werkstatt Geld bezahlen müssen. Geht doch, auch wenn man ursprünglich "nur" Maurer gelernt hat!

Bei der ganzen Gelegenheit kann ich nun auch noch einen etwas rustikalen Abgriff von der Standlichtleitung für die TFL-Led Blinker beseitigen bzw ordentlich machen, die Kabelstränge wieder ordentlich verlegen und das Cradle für den nicht mit gekauften Navigator V ausbauen (Ich habe letztes Jahr ein Tom Tom gekauft).
Das Motorrad hat sogar die Lautsprecher in der Verkleidung, obwohl nie ein Radio verbaut war. Also als ZAS die Radiovorbereitung (ist lt VIN-Decoder auch so evident). Warum man die ordert, das Radio aber weglässt, erschließt sich mir noch nicht so richtig.
Ich bin am Überlegen, diese Dinger gar nicht wieder einzubauen. Ich werde sicherlich kein Radio ans Motorrad dengeln und die Teile wiegen auch was.
Und die Antenne, die braucht auch keiner. Die fliegt raus und ein Chromstopfen wird das Loch verschließen.

Heute ist auch das GS-911 angekommen, welches mir verraten wird, ob den elektronischen Helferlein etwas nicht passt und das auch den Entlüftungstest vom I-ABS kann. Wenn jemand Literatur speziell zum Themenkreis I-ABS und dessen Hege kennt, bitte ich um Tipps.
Ich weiß bereits um die Reihenfolge der Arbeitsschritte und dass man an dieser Bremse nicht mit Unterdruck oder hastigen bzw. groben Hebelbewegungen arbeiten darf.

Und dann muss ich das Ganze Puzzle wieder zusammenbauen.
Das wird sicherlich noch mal spannend. Aber ich kann mir ja Zeit lassen. Momentan ist das Wetter eh nicht so.

Greetz
Dirk