Fahrverbote in Österreich

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der niederrheiner
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Fahrverbote in Österreich

Beitrag von der niederrheiner »

Wer demnächst nach Österreich will, sollte mal in seinen "Fahrzeugschein" schauen.

https://www.motorradonline.de/ratgeber/ ... 5-db-2020/


Stephan
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Schwenker66
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von Schwenker66 »

Dann ist meine K75S schon mal raus, d.h. darf nicht mehr rein. 97dB(A) in der Nahfeldmessung laut Zulassungsbescheinigung. Man hört gar nciht, dass die so laut ist :evil:
Dagegen tuckert die XS400 aus 1980 regelrecht mit 79 dB(A), obwohl die sich viel lauter anhört :?: Verstehe ich nicht
Schönen Cruise
Martin
redskin
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von redskin »

Lärm und Sound sind zweierlei,...

EDIT: Der gemessene Schalldruck kann unter Grenzwert sein, das Geräusch geht den Mitmenschen auf die Eier, die Karre kann messtechnisch laut sein, aber einen angenehmen Klang haben.

Ich finde, Österreich hat da einen Weg eingeschlagen, der vllt. den Krawallbrüdern mit Screamern, Slip-On Auspufftüten, den Katalysatorausbauern und Customiziern die Grenze weist.
Vllt. hört dann auch der Unsinn mit den dämlichen Klappenauspuffen auf. Wer mit einem Motorrad fahren muss, dass brüllt, wie ein Gorilla auf Speed, der soll sich ne Dauerkarte für eine Rennstrecke kaufen, oder nen Sponsor für eine Rennserie suchen.

DAs Gros der Maschinen in A ist übrigens unter dem Grenzwert, es betrifft aber dennoch ca 4000 dort zugelassene Fahrzeuge. Dumm nur, dass es durchaus auch Autos und andere Maschinen gibt, die auch auf diesen Straßen fahren und die über dem Grenzwert liegen.

greetz
dirk
Zuletzt geändert von redskin am Sa 30. Mai 2020, 09:46, insgesamt 2-mal geändert.
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Klausmong
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von Klausmong »

Vielleicht sollte man auch die Überschrift seriöser gestalten.

Die Fahrverbote betreffen nicht Österreich, es ist auch nicht in Tirol allgemein gültig, wie von manchen Zeitschriften hingestellt, sondern es betrifft ein paar wenige von Motorradfahrern beliebte und belebte Strecken, die nun auf das enorme Verkehrsaufkommen und den Lärm dort reagiert haben.
redskin
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von redskin »

und den Lärm
um genau den geht es, nicht nur in Tirol oder in A, sondern überall, wo's schön zum Fahren ist: wenn mein übernächster Nachbar, der gute 100m weit weg ist, seine Karre anwirft, grummelt es schon, ist aber noch nicht laut.
Ca 10m kann er sich beherrschen, dann ist er am Vorfahrtachtenschild vorbei und dann kann man das Sounddesign seiner Honda hören, bis er schon fast in der nächsten Ortschaft ist. Und die ist 4,5 km entfernt. Wozu der noch die Schalldämpferattrappe unter dem Hintern hat, bzw. wie er den TÜV-Aufkleber bekommt, ist mir schleierhaft. In der Konfiguration sicher nicht. Da ist Schraubarbeit nötig.
Dem Armleuchter möchte ich gern mal so richtig mit Sicherheitsschuhen in die Genitalien treten. Offenbar findet dort dessen Datenverarbeitung statt.

Und genau diese Sorte Menschen, die es einfach brauchen, Krawall zu machen, sich zu produzieren, die diese Show benötigen für das kümmerliche Männlein, die machen dem Rest der Bande das Leben schwer.
Diskutieren braucht man da auch nicht. Der fährt mit seiner Eierfeile bestimmt keine Stunde am Stück oder nach Tirol, da nimmt er seinen aufgebrezelten BMW 3er.

Greetz
Dirk
ikon
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von ikon »

Puhhh, was soll man dazu sagen; Gleichheitsgrundsatz (auch in der östr. Verfassung) gilt schon lange nicht mehr :cry: Wie gut das die Porsche , Corvette, Ferrari so leise sind :lol:. Unsere "alten Maschinen" erfüllen alle das Standgeräusch (R850R -R26-Kawasaki Erna, Honda CBR 600F und Hornet, Bol´d Or 750, sogar die Aprilia Tuono (93dm), apropos Standgeräusch, wird durch Tirol gestanden, oder gefahren? Da sieht man mal wieder das Wissen der Bürokraten. :+
Es darf rechtlich keine Kollektivstrafen geben, steht auch im Grundgesetz, wenn die ausführende Gewalt nicht in der Lage ist Lärmsünder auszufiltern, dann soll sie es lassen. Übrigens was im KFZ-Schein steht muß noch lange der Realität entsprechen, wird das dann alles vor Ort geprüft?
Aber eins kann ich schon heute prognostizieren für alle die das E-Bike hypen, in 10 Jahren wird das Gepfeiffe von E-Mobilen denn Anwohnern so auf den Sack gehen, dass die nächsten Fahrverbote kommen. Wir leben in einer Zeit wo die Menschen nur noch hysterisch auf alles und Jeden reagieren :roll:
Gruß Koni, gehe heute Mittag auf "leise Tour" ;)
redskin
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von redskin »

An den Brennpunkten macht es sicher die schiere Masse, welche Anwohner und mittelbar Politiker auf die Barrikaden bringt.
Müsste ich mir den ganzen Tag das gescreame dB-killerbefreiter Rennmaschinen anhören, wäre ich wahrscheinlich Amok gelaufen, obwohl ich selber zwei Motorräder besitze und auch bewege.
Ich kann den Frust der Aboriginees gut nachvollziehen und auch die Not der Offiziellen "endlich was zu unternehmen".
Und da ist es mit Gleichheit und Objektivität eben nicht weit her. Wenn von 100 Motorrädern zur Laufzeit eins zu laut ist, wird keiner sagen: ja diese laute Karre hat mich gestört, sondern es wird heißen: die verdammten Motorräder! Autos und Laster sind unter der Woche schon mehr als genug, da will ich wenigstens am Wochenende meinen Frieden! Und Porsche, Corvette & Co treten weniger oft in Rudeln auf und fahren dieselbe Kurve fünfmal nacheinander, bis der Kumpel die Aufnahme im Kasten hat.

Es sind schon unsere "Artgenossen" die da massiv schlechte Publicity gemacht haben!

Wir haben bei uns in der erweiterten Umgebung auch ein paar schöne Ecken mit Haarnadelkurven; bergig, etc. Dort stehen bereits die Sperrschilder nur für Motorräder, manchmal uneingeschränkt (Fränkisches Seenland bei Spalt), oder zeitl. begrenzt auf Wochenenden und ges. Feiertage. Viele davon sind noch recht neu, ...
Wahrscheinlich haben es die Straßenverkehrsbehörden drauf ankommen lassen, ob jemand die 2.500,-€ Prozesskostenvorschuss nebst Anwaltskosten aufbringt, oder ob er zähneknirschend wendet, oder es einfach drauf ankommen lässt. Nur damit das Gequengel der Leute aufhört, oder der Landrat Ruhe gibt, der seinerseits liefern muss, um politisch zu glänzen.

Die Ösis gehen nach der Papierform, alternativ müssten sie alle schuhriegeln. Und wenn irgendeine mit Zubehörtüten oder ausgeräumtem Auspuff rumlärmende Karre dort rumgondelt, werden die Schandinger schon Mittel und Wege finden, einen Anfangsverdacht zu überprüfen. Sicherlich nicht an Ort und Stelle, dafür ist das Messverfahren zu kompliziert (man google mal Nahfeldmessung).
Da kann es dann durchaus vorkommen, dass die Karre eingetütet und zum Messe gekarrt wird.
Auch gut möglich, dass zunächst mal an den beschriebenen Stellen verstärkt Umsätze generiert werden, bis die Leute kapiert haben, dass man es ernst meint .
redskin
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von redskin »

Wenn man dann noch bedenkt, was die Ministerpräsidenten der Deutschen Bundesländer ausgekäst haben: da geistern 70 dBA und generelle Fahrverbote für Motorräder rum. Pauschalklatsche, die hoffentlich in Berlin gleich wieder im Papierkorb landet.
Es haben bereits mehr als 100000 Menschen die onlinepetition unterschrieben, also sind wir Motorradler durchaus eine ernst zu nehmende Menge Wahlvolk.

Dass aber was passieren muss, dürfte auf der Hand liegen. Ich will nicht auf einer frisch gelegten Ölspur aus der Kurve fliegen!

Es gäbe ja auch die Möglichkeit über die Bauvorschriften zu regulieren. Z. B. als man an der Abgasnorm rumgemacht hat.
Mann kann auch leise Motorräder bauen. Da bin ich mir so sicher, wie nur was.
Würde das ein paar PS kosten?
Möglich, sogar wahrscheinlich. Aber ganz ehrlich: mir sind 95PS wacker genug, wären es nachher noch 90, würde ich es wahrscheinlich nicht merken.
Diejenigen, die meinen, dass da immer noch viel mehr gehen muss, gehören für mich in den Zoo oder die geschlossene Anstalt.
Würde das wesentlich teurer? Möglich, sogar wahrscheinlich!

Greetz
Dirk
der niederrheiner
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von der niederrheiner »

Schwenker66 hat geschrieben: Fr 29. Mai 2020, 21:49 Dann ist meine K75S schon mal raus, d.h. darf nicht mehr rein. 97dB(A) in der Nahfeldmessung laut Zulassungsbescheinigung. Man hört gar nciht, dass die so laut ist :evil:
Dagegen tuckert die XS400 aus 1980 regelrecht mit 79 dB(A), obwohl die sich viel lauter anhört :?: Verstehe ich nicht
Naja, gemessen wird das „Standgeräusch" auch nicht im Leerlauf. Entweder bei 5.000RPM, oder bei 3/4 von der Drehzahl. Je nach verfügbaren Drehzahlbereich, Mach dat mal. . .


Stephan
Larsi
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von Larsi »

ikon hat geschrieben: Sa 30. Mai 2020, 10:38... apropos Standgeräusch, wird durch Tirol gestanden, oder gefahren? Da sieht man mal wieder das Wissen der Bürokraten. :+ ...
Wie gut, dass wenigstens du Ahnung hast ...

Eine große Diskrepanz zwischen Fahr- und Standgeräusch deutet darauf hin, dass das Fahrzeug zwar der Fahrgeräuschmessung standhält, aber im realen Fahrbetrieb (zu) laut ist. Daher wird der Standgeräuschwert für das Fahrverbot herangezogen.
Im Gegensatz zum gesetzlich vorgeschriebenen Fahrgeräuschwert ist das Standgeräusch nicht limitiert und damit ein Indikator für die Nutzung des Schlupflochs.
redskin
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von redskin »

Daher wird der Standgeräuschwert für das Fahrverbot herangezogen.
Darüber wie wann was in Sachen Schallemission bei Motorrädern gemessen werden soll, diskutiert die Politik andauernd und die EU Vorschriften werden auch immer wieder angepasst. Dennoch ist es nicht gelungen, die Lärmfraktion in Schach zu halten, die erst dann einen Genuss beim Motorradfahren hat, wenn es Krawall macht, dass man an den Gehörschutz denkt, wenn die Maschine losgelassen wird.

Warum das Standgeräusch: weil man die Messung - sofern man den Aufwand betreiben will - auch in der Prärie durchführen könnte! Schaut Euch mal die Messverfahren an, mit denen diese Werte ermittelt werden.
Genau deswegen gibt es den Klappenauspuffscheiß, der im richtigen Leben nix anderes macht, als Krach. Die paar Nm mehr Bums, die man damit rauskitzeln kann, gehen in der Serienstreuung unter, bzw. können legal wohl kaum ausgereizt werden.

Wieso gibt es dann sowas? Weil sonst kein Schwein mehr eine neue Karre kaufen würde, wenn nicht noch mehr technische Gimmicks eingebaut werden, mit denen man Posen kann und zeigen: ey schaut's her, hier kommt einer mit Eiern in der Hose.

Natürlich hat der Einzelne die Freiheit, sein Ding durchzuziehen, solange er sich an die Bestimmung hielte. Zu den Bestimmungen gehört eben aber auch, dass der dB-eater im Auspuff ist und nicht nur mitgeführt wird, dass man nicht aus show das Gas aufreißt, dass es nur so kracht.

Würden sich alle dran halten, gäbe es die ganze Diskussion nicht. Bei uns im Kaff wohnen ziemlich konstant 100 Menschen. Wenige davon fahren Motorrad (ca 6). Von denen haben drei Motorräder, die man am Sound bereits lange erkennt, bevor sie die Ortschaft erreichen.
Da unternimmt im wahren Leben keine Sau was dagegen und die Wahrscheinlichkeit, dass diese Burschen (allsamt männlich!) wg. des Lärms blechen müssten, oder anderweitig juristische Schwierigkeiten bekommen, liegt unterhalb der Nachweisschwelle!

Insofern darf man sich wahrscheinlich auf noch viel mehr gefasst machen, als das bisschen trara um Streckenverbote in Österreich.
Dekadenz, Ignoranz und Verblödung sind die eigentlichen Probleme.

Greetz
Dirk

Greetz
ikon
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von ikon »

Hallo Lars, das hat mit Ahnung bei der Lärmemission nur soviel zu tun, dass es eigentlich Kappes ist was in den Papieren steht, oder Sollwerte für die Nachrüstanlage die vom Hersteller über Zulassung geschmuggelt wird, sondern nur der effektive Fahrlärm! Eins ist mal klar, die Motorräder sind trotz allen Gesetzen und Normen eher lauter geworden. Liegt auch vielleicht daran, dass das Leistungsniveau und somit auch die Drehzahl steigt und steigt! Wenn man mit dem Hammer fester auf einen Amboss haut, darf man sich nicht wundern das der Ton lauter wird. Ein Problem bei Fahrzeugen aller Art, auch auf dem Wasser bei Motorbooten, ist der "angesagte Sound-life-stile". Ich selbst war 20 Jahre in der Kommunalpolitik, Lärmprobleme gab es schon vor 40 Jahren. Was sich gewandelt hat; früher waren es eher die jungen, sogenannte Halbstarken, heute ist es oft der gutsituierte 50-60 jährige mit dicker Maschine oder PKW mit Klappenauspuff. Eigentlich fast pubertär, aber schaut mal selbst genau hin. :shock:
Gruß Koni
reinglas
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von reinglas »

Hallo,
ich stimme da "icon" zu.
Hinzu kommt, dass das Verkehrsaufkommen durch Motorräder auf diesen beliebten Strecken enorm gewachsen ist. Wieviel Motorräder waren vor 30 Jahren zugelassen ? Es sind nicht nur die Motorräder, deren Klang sehr weit vom Wohlklang entfernt sind. Es ist auch die Anzahl der Normalos.
In der Zulassung meines Motorrades steht "93 dB". Wenn ein Pulk von 5-10 Motorrädern "meines Kalibers" an einem Haus an einer solchen Straße vorbeifährt, dann erscheint es den Bewohnern als Lärm. Wenn alle 3 - 5 Minuten ein solcher Pulk vorbeifährt, dann ist das schon mehr als nur Belästigung. An diesen Strecken gibt es Bewohner, die für das nächste Wochenende die Daumen drücken, dass es regnet.
Dann hat man zwar ein beschi. . .Wochenende aber ein ruhiges. Daran ist erkennbar, wie groß die Verzweifelung bereits ist. In Frankreich erlebte ich selbst die kriminelle Selbsthilfe von Anwohnern. Da war die Kurve einer beliebten Straße etwas ölig. In Deutschland soll solche kriminelle Selbsthilfe auch schon bemerkt worden sein. Wenn ich an einem Cafe eine Stunde sitze und es kommen da Karawanen von Motorräder, dann sind das für mich Wohlklänge. Mir fehlt die Emphatie für die Bewohner an dieser Strecke. Für den Cafe- und Hotelbesitzer sind das auch Wohlklänge. Für die anderen Bewohner, ist es eine echte Belastung. Die möchten sich nach einer arbeitsreichen Woche entspannen. Die Politik muss nun die Interessen beider Seiten abwägen. Als Politiker und Biker würde mich auch für die 95 dB-Begrenzung stark machen. Diese Lösung gefällt mir besser, als die in Deutschland angestrebte Lösung.

Reinhard
redskin
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von redskin »

Ja die Politik,

oft genug reden da Leute gscheit daher, die z. B. in am Gmaarat sitzen, um das eigene Ding durchzuziehen und damit man die Geschicke im eigenen Interesse lenken kann, die von der Materie aber keinen besonderen Dunst haben. Ich darf das gelegentlich aus Sicht der Verwaltung erleben.
In der "großen Politik" wird es nicht besser, da kann jeder heute z. B. Verkehr und morgen Gesundheit und jeder weiß immer, was da gerade so läuft.

Natürlich, ich habe volles Verständnis für Anwohner von den "Motorradstrecken" die wenigstens am WE ihre Ruhe haben wollen.

Bei mir zuhause sind es die Krawallos, die mich aufregen, die man lange laut und deutlich hört, weniger Pulks und Dauerlärm. Ich wohne halt "nur so auf'm Kaff" und das mit voller Absicht.
Hier nervt aber mehrmals im Jahr die Agrarökonomie, die Gülle, Gärsubstrat, Häcksel, Dresch- Kampagnen fahren und dann Tag und Nacht mit den auch nicht eben wohlklingenden und mitnichten leisen Geräten durch die Gegend brettern, als ginge morgen endgültig das Licht aus.
Und die Brüder machen nicht nur Krach sondern brauchen zusätzlich auch noch die gesamte Landstraße. Bremsen Fehlanzeige, Lenk- und Ruhezeiten, interessieren nicht, keine Vorschrift und ab 16 kann man bis 30t durch die Gegend schubsen. Wahnsinn!
Sag mal dagegen was! Da kannst Du froh sein, heil aus dem Biergarten zu kommen.

Zum Aufregen findet sich also immer was, zugegeben, an den div. Brennpunkten mit Motorradlärm ist das wohl noch mal ne Ecke schlimmer.
Andererseits sind in diesen Gegenden auch welche, die scheuen sich nicht, das Geld der Kradfahrer einzusammeln für Benzin, Getränke, Essen und Übernachtungen.

Jetzt fängt man an, die Sache mit Verboten anzugehen, nachdem man sich jahrzehntelang von den Lobbyisten in die Feder diktieren hat lassen, was laut und was nicht laut ist (Bau-, Zulassungs- und Prüfvorschriften).
Eine einfache, nicht allzuteure Lösung und man kann dem Bürger vorweisen, etwas unternommen zu haben.
Ja, genau das ist Politik.
Larsi
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von Larsi »

ikon hat geschrieben: So 31. Mai 2020, 09:28 Hallo Lars, das hat mit Ahnung bei der Lärmemission nur soviel zu tun, dass es eigentlich Kappes ist was in den Papieren steht, oder Sollwerte für die Nachrüstanlage die vom Hersteller über Zulassung geschmuggelt wird, ...
Ja, sage ich doch auch.

Die Hersteller tricksen bei der Ermittlung des Fahrgeräusches mit der Klappensteuerung. Daher sind die Moppeds real zu laut, aber legal.
Diese zu lauten Moppeds haben aber tendenziell auch ein hohes Standgeräusch eingetragen, was nicht limitiert ist. Daher finde ich die Idee aus Tirol nicht unbedingt dumm, diese Moppeds draußen zu lassen.

Bin gespannt, was am Ende der Saison als Erkenntnis heraus kommt.
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Klausmong
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von Klausmong »

Larsi hat geschrieben: So 31. Mai 2020, 10:42
Die Hersteller tricksen bei der Ermittlung des Fahrgeräusches mit der Klappensteuerung. Daher sind die Moppeds real zu laut, aber legal.
Diese zu lauten Moppeds haben aber tendenziell auch ein hohes Standgeräusch eingetragen, was nicht limitiert ist. Daher finde ich die Idee aus Tirol nicht unbedingt dumm, diese Moppeds draußen zu lassen.

Bin gespannt, was am Ende der Saison als Erkenntnis heraus kommt.
Ich bin auch gespannt was rauskommt.

Entweder es hat was gebracht, dann wird es schwer werden dagegen zu argumentieren.

Oder es hat nichts gebracht, dann wird nachgelegt.

Oder es klagt wer, weil es nur Motorräder trifft und nicht Autos, das könnte auch spannend werden
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g-b
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von g-b »

Ich verstehe voll und ganz, dass das Standgeräusch als Referenz verwendet wird.

Das Fahrgeräusch wird doch durch tricksereien nach unten gedrückt.
Es geht ja nicht um die, die im letzten Gang von 50 beschleunigen.
Erstens sind die nicht laut und vorallem kreischen die nicht so. (Vor allem wenn die blöden Auspuffklappen dann wegen möglicher Messung zu bleiben)
Zweitens waren genug deppen vor Ort, die wegen 60 Begrenzung am Rand der Ortschaft ihre Kreischorgeln absichtlich im Stand hochgedreht haben.

Da beim Standgeräusch "noch" nicht getrickst wird und da auch eher die Drehzahl anliegt die auf der Strecke gefahren wird passt das für mich.
Ich würde dieses Standgeräusch sogar 500 U/min unter der Angabe der max. Leistung setzen. Denn da wird ja hingedreht wenn beschleunigt wird.

Allerdings der Wert an sich ist natürlich fragwürdig. Wurde der ausgewürfelt?
Viele Grüße
Gerhard
Eine Kurve ist erst dann eine Kurve, wenn ich nicht so schnell fahren kann wie ich darf!
Larsi
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von Larsi »

g-b hat geschrieben: So 31. Mai 2020, 14:04...
Allerdings der Wert an sich ist natürlich fragwürdig. Wurde der ausgewürfelt?
Entweder das oder es wurde vielleicht geschaut, wie viele Motorrader in Ö bei einzelnen dB-Grenzwerten betroffen wären und ü95 gewählt, weil die Anzahl der Betroffenen nennenswert aber nicht übertrieben hoch ist.
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von redskin »

Hab gelesen, in A sind 4.000 Kräder betroffen, 60.000 nicht.
reinglas
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von reinglas »

redskin hat geschrieben: So 31. Mai 2020, 15:31 Hab gelesen, in A sind 4.000 Kräder betroffen, 60.000 nicht.
. . . das wären dann 6,25 % der Motorräder.
Diese oder ähnliche Relation wird es auch in Deutschland geben. Das wäre aber kein Praxis-Wert.
Dieser theoretische Wert ergibt sich aus der Gesamtzahl der zugelassenen Motorräder und der ECE-Homologation des Kaftfahr Bundesamtes (KBA).
Diese "ermittelte" Zahl steht dann auch in der Zulassung. Es gibt da noch einen Dieselabgas-Skandal, in dem das KBA eine aktive Rolle gespielt hat.
Es gibt auch einen Motorradgeräusch-Skandal. Die Medien berichten darüber aber nicht.
Davon nicht erfasst in Österreich und Deutschland sind die vielen Änderungen (gewollt und ungewollt) der serienmäßigen Abgasanlage und die vielen Umbauten.. Da kommen nochmals 15% - 20 % hinzu (meine Schätzung).
Macht dann zwischen 21 % und 26 %.

Reinhard
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von der niederrheiner »

redskin hat geschrieben: So 31. Mai 2020, 08:20
Daher wird der Standgeräuschwert für das Fahrverbot herangezogen.
. . .

Wieso gibt es dann sowas? Weil sonst kein Schwein mehr eine neue Karre kaufen würde, wenn nicht noch mehr technische Gimmicks eingebaut werden, mit denen man Posen kann und zeigen: ey schaut's her, hier kommt einer mit Eiern in der Hose.

. . .


Greetz
Dirk

Greetz
Eier in der Hose? Wofür? Bei den ganzen Assistenten die in den modernen Karren aushelfen?!?

Da kann ich mich ja kaum halten vor Lachen. . .


Stephan
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von Larsi »

Eier ist ein weniger gebräuchliches Synonym für Geld.
Vermutlich ist das gemeint ...
redskin
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von redskin »

Die Leute, die auf die unscheinbaren Knöpfe oder die Handyapp drücken müssen, damit eine nagelneue Harley klingt wie ein Lanz Bulldog, die ein T-shirt tragen, auf dem steht, dass sie nicht nur Harley Fan sind, sondern auch eine besitzen, die Leute, deren Hondas und Yamahas unter 8000 Umin offenbar keine Leistung abgeben und aus dem Auspuff röhren wie ein Düsenjäger mit Nachbrenner, alle diese Menschen wollen dem Rest der Welt etwas mitteilen. Eine Show abziehen, anderen etwas vormachen, Aufmerksamkeit erregen, was weiß ich.
Vernunftgesteuert ist Hobby ja ohnehin selten, aber ich fürchte hier sind Triebtäter am Werk. Manchmal habe ich in dem Zusammenhang auch die Begriffe Midlife-Crisis und Potenzstörung gehört.

Daher die Einlassung mit den dicken Eiern. Diese steht synonym für Potenz. Ob das jetzt finanzielle, biologische oder sonst physische ist, spielt keine Rolle. Geistige kann es aber nicht sein.

Greetz

Dirk
reinglas
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von reinglas »

Hallo,
Ergänzung zum Begriff: "Eier in der Hose" - Synonym für "duchsetzungsstark, unbeugsam"
G.Galilei: "Die Erde dreht sich um die Sonne". Er widerrief diese Aussage und verzichtet sehr pragmatisch somit auf den Scheiterhaufen.
Er hatte keine Eier in der Hose, meinen manche.
M.Luther in Worms: " Hier stehe ich. Ich kann nicht anders - Amen." Der muss wohl Eier in der Hose gehabt haben.
Auch Frauen können Eier in der Hose haben.
Carola Rackete, Kapitänin auf einem Rettungsschiff, landetete ihr Boot widerrechtlich in Lapedusa nach vielen Tagen Irrfahrt im Mittelmeer.
Sie zeigte vielen Politikern in Westeuropa den Stinkefinger und ging dafür vom Schiff erstmal in den Kahn.
Die hatte Eier in der Hose und meine Anerkennung.

Reinhard
Björn
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Re: Fahrverbote in Österreich

Beitrag von Björn »

Hallo zusammen,
wir hatten das Thema dieses We auf unserer Tour auch.
Sicherlich wird hier ala Diesel Skandal wieder unterschiedliche Messverfahren zu Grunde liegen und so einfach gestrickt wie die Bestimmer halt sind, hat sich hier Niemand gedanken gemacht, oder mal einen Berater zur Seite geholt.

Wir hatten unsere Boxer nach Zulassung und Wahrnehmung verglichen. Subjektiv von laut nach leise.
Alle sind serienmäßig.

R Nine T = 103 DB
R 1200 GS LC = 93 DB
R 1250 GS LC = 88 DB
R 1100 GS = 94 DB

Sobald die leiseren LC laufen, hört man die Ur-Oma erst wieder, wenn die LC abgestellt wurden. Aber die Zulassung ist 1 bzw 6 DB lauter.
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