Tank Schwarz/Silber mit/ohne Linierung R1100R

[Bswoolf]

Moin,

mir ist aufgefallen, daß es den Schwarz/Silber Tank mit und ohne goldene Linierung gibt.

Weiß jemand, wovon das abhängt?

Gruß

Wolfgang

[reinglas]

Hallo,
das hängt:
- vom Kunden. Der muss den Wunsch äußern.
- vom Händler. Der muss den Wunsch erfüllen.
- vom Lackierer. Der muss es machen.
________________________________________
Als BMW die Handlinierung wieder erfand, suchte man mühselig Lackierer, die das noch können. In Berlin war der Markt fast leergfegt.

Reinhard

[Bswoolf]

Danke, aber ich rede von Serienlackierung. Dachte ich jedenfalls.

[reinglas]

Danke, aber ich rede von Serienlackierung. Dachte ich jedenfalls.

Hallo,
diese erwähnten, raren Handlinierer suchte das BMW-Werk in Berlin-Spandau.
Diese dort fest angestellten Lackierer mit dem "Spezial-Können" lackierten in Serie.
Berlin-Spandau ist der einzigste Fertigungs-Ort von BMW-Motorrädern in Deutschland. Ich sah mir mal das Werk an (auch von innen).

Reinhard

[Bswoolf]

Also war die Linierung eine Sonderausstattung? Bei der 1100er?

[reinglas]

Also war die Linierung eine Sonderausstattung? Bei der 1100er?

. . . das kann ich dir nicht sagen.
Ob Sonderausstattung oder Edition oder Variante oder Marketing-Trick - keine Ahnung.
Ich fuhr lange Zeit eine R850R "classic" (Typ 259; Bj.2003). Die war schwarz und hatte am Tank und an den Seitenteilen eine weiße Handlinierung
(vom Werk). Werkseitig hatte sie auch Speichenräder, verchromten Scheinwerfer, große Tourerscheibe, Kofferhalter incl. Seitenkoffer, Gepäckbrücke.

Reinhard

[Larsi]

Wenn ich recht erinnere, war die Linierung keine SA, sondern vom Baujahr abhängig.
Genauer kann ich es allerdings nicht sagen.
Ob es eine Einsparung war oder ggf das 25 Jahre Modell mit Streifen gab ...?

Zumindest kenne ich auch beide Versionen ab Werk.

[gerd_]

Hi
Dass Spandau das einzige BMW-Motorradwerk ist, ist klar. Das bedeutet aber nicht, dass jedes Bauteil dort hergestellt wird. In erster Linie werden komplette Motorräder aus einzelnen Teilen zusammengesetzt. Die wenigsten werden in Spandau produziert.
Es schliesst natürlich nicht aus, dass der Streifenmaler in Spandau sitzt, der Tank aber Gott-weiss-wo lackiert wurde.
gerd

[reinglas]

Hi
Dass Spandau das einzige BMW-Motorradwerk ist, ist klar. Das bedeutet aber nicht, dass jedes Bauteil dort hergestellt wird. In erster Linie werden komplette Motorräder aus einzelnen Teilen zusammengesetzt. Die wenigsten werden in Spandau produziert.
Es schliesst natürlich nicht aus, dass der Streifenmaler in Spandau sitzt, der Tank aber Gott-weiss-wo lackiert wurde.
gerd

Hallo,
nein, das bedeutet das nicht. Natürlich kommen viele Komponenten von vielen Zuliefern.
Die Lichtmaschine, der Anlasser, die Elektrik, die Kolben, das Motorgehäuse, die Bremsen, die Griffe,
die Anzeige-Instrumente, Spiegel u.s.w. sind Anbauteile.
Ich sah, wie ein Kontrolleur die Pleuel-Rohguss-Teile aus einer Drahtgitterbox nahm. Innerhalb von 2 bis 3 Sekunden hatte er optisch entschieden, was für die Weiterbearbeitung gut war und welche Pleuel wieder eingeschmolzen werden. Das Sortierverhälntnis zu diesem Zeitpunkt war ca. 3:1.
Das Herkunftsland der Drahtgitter-Box erwähne ich bewusst nicht.
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Die in Berlin-Spandau gefertigten Motorräder werden auch dort lackiert.
Ansonsten würde es bedeuten, dass ein lackierter Tank zeitgleich mit den lackierten Seitenteilen vom Plastikteile-Hersteller an der Taktstraße bereitgestellt werden müssten. Der Tankhersteller und der Plastikteil-Hersteller müssten sich beide eine Lackierei leisten.
Alles ist möglich. Nicht alles ist vorstellbar.

Reinhard

[gerd_]

............

Die in Berlin-Spandau gefertigten Motorräder werden auch dort lackiert.
Ansonsten würde es bedeuten, dass ein lackierter Tank zeitgleich mit den lackierten Seitenteilen vom Plastikteile-Hersteller an der Taktstraße bereitgestellt werden müssten. Der Tankhersteller und der Plastikteil-Hersteller müssten sich beide eine Lackierei leisten.
Alles ist möglich. Nicht alles ist vorstellbar.

..........

Das ist leider nicht unbedingt wahr. Verkleidungsteile der RT und der K wurden z.B. in Schwaig (Neustadt/Donau) bei Peguform hergestellt und lackiert. Da war ich dabei weil ich dort für den Hersteller gearbeitet habe!
Die Farbe wird vom Farbhersteller an alle beteiligten Lackierer geliefert. Wenn eine neue Charge verwendet wird, werden alle Zulieferer mit Farbe aus der neuen Charge versorgt! Deshalb werden dort nicht nur "blaue Verkleidungen" gefertigt, sondern "die blaue Verkleidung für das Motorrad mit FgstNr XY". Die Dinger werden taktgenau angeliefert und von Mitarbeitern des Herstellers dem "Anschrauber" im Werk zugereicht. Streng genommen braucht dieser sich keine Gedanken machen wenn er ein rotes Teil zu einer sonst blauen Maschine bekommt. Es haftet der Hersteller! (Praktisch wären beide Beteiligten so schlau um zu bemerken "oops, das geht schief")
Ein Beispiel zur Logistik: Man kann jeden AUDI in einer "Krawattenfarbe" bestellen (Kunde legt Farbmuster vor; den Aufpreis wollt Ihr nicht wissen). Der TT wird in Györ (Ungarn) gefertigt. Die Rohkarosse wird nach dem Grundierungsbad aus der Fertigungsstrasse genommen und nach Ingolstadt geschickt. Aus Schwaig gehen die Stossfängerschürzen nach Ingolstadt, die Kotflügel, Kofferraum und Motordeckel von weiteren Zulieferern ebenfalls. In IN werden alle Lackteile in der Sonderfarbe lackiert und dann wieder an die Absender(!) verteilt um von denen, ganz normal, nach Györ zum Zusammenbau geliefert werden zu können.
Deine 1:3 Pleuelauswahl kann ich mir nur schwer als "Normalfall" vorstellen. Da hätte der Rohteilehersteller überhaupt keine Qualitätskontrolle und wäre ruck-zuck raus.
gerd

[reinglas]

Das ist leider nicht unbedingt wahr. Verkleidungsteile der RT und der K wurden z.B. in Schwaig (Neustadt/Donau) bei Peguform hergestellt und lackiert. Da war ich dabei weil ich dort für den Hersteller gearbeitet habe!
Die Farbe wird vom Farbhersteller an alle beteiligten Lackierer geliefert. Wenn eine neue Charge verwendet wird, werden alle Zulieferer mit Farbe aus der neuen Charge versorgt! Deshalb werden dort nicht nur "blaue Verkleidungen" gefertigt, sondern "die blaue Verkleidung für das Motorrad mit FgstNr XY". Die Dinger werden taktgenau angeliefert und von Mitarbeitern des Herstellers dem "Anschrauber" im Werk zugereicht. Streng genommen braucht dieser sich keine Gedanken machen wenn er ein rotes Teil zu einer sonst blauen Maschine bekommt. Es haftet der Hersteller! (Praktisch wären beide Beteiligten so schlau um zu bemerken "oops, das geht schief")
Ein Beispiel zur Logistik: Man kann jeden AUDI in einer "Krawattenfarbe" bestellen (Kunde legt Farbmuster vor; den Aufpreis wollt Ihr nicht wissen). Der TT wird in Györ (Ungarn) gefertigt. Die Rohkarosse wird nach dem Grundierungsbad aus der Fertigungsstrasse genommen und nach Ingolstadt geschickt. Aus Schwaig gehen die Stossfängerschürzen nach Ingolstadt, die Kotflügel, Kofferraum und Motordeckel von weiteren Zulieferern ebenfalls. In IN werden alle Lackteile in der Sonderfarbe lackiert und dann wieder an die Absender(!) verteilt um von denen, ganz normal, nach Györ zum Zusammenbau geliefert werden zu können.
Deine 1:3 Pleuelauswahl kann ich mir nur schwer als "Normalfall" vorstellen. Da hätte der Rohteilehersteller überhaupt keine Qualitätskontrolle und wäre ruck-zuck raus.
gerd

Hallo Gerd,
siehst du. Es ist immer gut, wenn einer es besser weiß. Ich war auf Vermutung angewiesen.
Ich schrieb: "Alles ist möglich. Nicht alles ist vorstellbar......"
Die Outsourcing-Parole für Jedermann lautet: "Lass uns heute 1 € sparen, auch wenn uns das morgen 2 € kostet."
Deshalb standen in Wofsburg die Taktstraßen still, weil es keine Kabelbäume aus der Ukraine gab.
Wer heute scheinbar wirtschaftlich agieren möchte, flacht die Produktionstiefe ab.
Ach was, hier geht es um Motorräder und nicht um die Gedanken eines Vorstandes.
________________________________
Die Qualitäts-Kontrolle der Pleuel sah ich persönlich. Ich sprach mit dem Kontrolleur.

Reinhard

[Klausmong]

Die Outsourcing-Parole für Jedermann lautet: "Lass uns heute 1 € sparen, auch wenn uns das morgen 2 € kostet."
Deshalb standen in Wofsburg die Taktstraßen still, weil es keine Kabelbäume aus der Ukraine gab.
Wer heute scheinbar wirtschaftlich agieren möchte, flacht die Produktionstiefe ab.
Ach was, hier geht es um Motorräder und nicht um die Gedanken eines Vorstandes.

Das mit den Kabelbäumen aus der Ukraine ist als Beispiel insofern schlecht, weil es ja funktioniert hat.

Und das die wegen Kriegshandlungen ausfallen, das konnte man so nicht ahnen.

Und das geh auch weiter, es steht auch viel wegen Chipmangel aus Asien, das man so nicht erwartet hatte.
Corona und die entstandenen Probleme bei den Lieferketten rühren da gerade mächtig um.

Da müßte man wieder alles in Europa produzieren lassen, aber auch bereit sein den Mehrpreis dafür zu zahlen

[reinglas]

Das mit den Kabelbäumen aus der Ukraine ist als Beispiel insofern schlecht, weil es ja funktioniert hat.
Und das die wegen Kriegshandlungen ausfallen, das konnte man so nicht ahnen.

Hallo,
natürlich kann man nicht ahnen, dass in einer Chip-Fabrik in Taiwan der Blitz einschlägt, dass Schanghai als Hafen wegen Corona komplett gesperrt wird. Man kann auch nicht ahnen, dass in Bangladesch eine Fabrik überschwemmt wird.
Man kann auch nicht ahnen, dass es einen Container-Mangel gibt, weil die Container in den Häfen nicht wegkommen und damit die vielen Schiffe auf Reede blockiert werden und ihre Container nicht loswerden.
Ein Ahnungsloser kann natürlich nichts ahnen. Das Unglück an der Ahr war auch nicht zu ahnen ?
Die fehlenden Kabelbäume sollen ein schlechtes Beispiel sein ? Warum ? Was hat da funktioniert ? Wie hoch ist der Schaden ?

Reinhard

[Larsi]

Gibt's noch Neues zur Linierung?

[reinglas]

Gibt's noch Neues zur Linierung?

. . . . Nö

[Klausmong]

Das mit den Kabelbäumen aus der Ukraine ist als Beispiel insofern schlecht, weil es ja funktioniert hat.
Und das die wegen Kriegshandlungen ausfallen, das konnte man so nicht ahnen.

Hallo,
natürlich kann man nicht ahnen, dass in einer Chip-Fabrik in Taiwan der Blitz einschlägt, dass Schanghai als Hafen wegen Corona komplett gesperrt wird. Man kann auch nicht ahnen, dass in Bangladesch eine Fabrik überschwemmt wird.
Man kann auch nicht ahnen, dass es einen Container-Mangel gibt, weil die Container in den Häfen nicht wegkommen und damit die vielen Schiffe auf Reede blockiert werden und ihre Container nicht loswerden.
Ein Ahnungsloser kann natürlich nichts ahnen. Das Unglück an der Ahr war auch nicht zu ahnen ?
Die fehlenden Kabelbäume sollen ein schlechtes Beispiel sein ? Warum ? Was hat da funktioniert ? Wie hoch ist der Schaden ?

Reinhard

[Bswoolf]

Kleines Insiderwissen. Bei VW kommen immer noch Unmengen von Kabelbäumen aus der Ukraine an. Zumindest schon mal wieder mehr als bei Beginn des Krieges. Allerdings hängen gern mal Lieferungen wegen Getreidepriorität fest.

[Klausmong]

Lieferketten sind aktuell weltweit ein Thema.

Aus vielen Gründen.
Ein weiterer Grund:
Waren früher Container aus China um unter 5.000 Dollar zu haben, hat sich das schnell erhöht
Ende 2021 um 18.000 Dollar, 2 Wochen später schon 25.000 Dollar.
ich weiß nicht wo die aktuell liegen.
Aber auch so kann man Lieferketten stören.
Weil teilweise die Container nicht verfügbar sind

[Bswoolf]

Jo, und Richtung China bekommt man die fast für lau.

[reinglas]

Hallo @Larsi

hier ein neuer Zwischenstand:
Es gibt immer noch nichts Neues zur Linierung.

Reinhard