Solarmodul + Batterie

Alles zur Technik der 1100er & 850er Boxermodelle.
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Franz
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Solarmodul + Batterie

Beitrag von Franz »

Servus miteinand,
ich habe leider keinen Strom in meiner Garage, deshalb stopsle ich seit 8 Jahren nach jeder Fahrt ein kleines Solarmodul(von Conrad, Größe ca. 20 x 30cm) zum Laden an die GS.

Die Batterie(Banner) ist ca. 10 Jahre alt und bis dato hatte ich auch nach längerer Standzeit, auch im Winter
nach 3 Monaten, kein Problem die GS zu starten. Der minimale Ladestrom vom Solarmodul hat also ausgereicht die Batterie am Leben zu halten.

Vom Solarmodul habe ich ohne Last bei Tageslicht ohne direkte Sonneneinstrahlung so um die 17 Volt gemessen, nach dem Anstopseln hat es die Volt angezeigt die die Batterie gerade hatte, je nach Ladezustand, so zwischen 12,1 und 12,4.

Nachdem ich davon ausgehe daß ich über kurz oder lang eine neue Batterrie brauche und mit einer Lithium Ionen liebäugele,
bitte ich die Stromexperten hier um ihre Meinung, ob es denn möglich wäre, einfach wieder das Solarmodul anzustopseln, vor Allem im Hinblick darauf daß die LI-Ionen scheinbar wesentlich mimosiger bezüglich des Ladevorgangs(Überladung etc.) sind.

Wenns so nicht möglich ist, vielleicht hat jemand eine Idee wie dies mit einem Solarmodul zu realisieren ist, bevorzugt natürlich ohne Batterieausbau ;-)


Sollte sich ein Fachmann durch meine Frage beleidigt fühlen, bitte ich um Nachsicht da ich strommäßig ein absoluter Nullleiter bin.

Danke und Grüße,
Franz
der niederrheiner
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Re: Solarmodul + Batterie

Beitrag von der niederrheiner »

Ich hab in der Ulysses so'n Teil drin. Die Batterie klemm' ich im Spätherbst ab und lass' die in Ruhe.


Stephan
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gerd_
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Re: Solarmodul + Batterie

Beitrag von gerd_ »

Hi
Du klemmst eine kleine Elektronikmimik dahinter der Spannungen über 14 V verhindert.
http://powerboxer.de/elektrik/355-batte ... ptop-laden
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
Antoine de Saint=Exupéry
Franz
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Re: Solarmodul + Batterie

Beitrag von Franz »

@ der niederrheiner
Danke, das wäre die einfachste Lösung :-)

@Gerd
dto. Danke, hätt ich mir doch denken können daß die Lösung im "Powerboxer" schlummert.
Aber nee, als absolut unbedarft in dieser Richtung hätt ich garantiert vorbeigelesen. ;-)

Falls ich eine Lithium Ionen kaufe, probier ich das aus, tolle Lösung Gerd.

Eins treibt mich noch um. Wenn die Batterie dann zu 100% geladen ist dann ist das, laut bisher Gelesenen,
als Dauerzustand eher nicht so optimal, sprich dauernd 100% Ladezustand mögen die scheinbar genauso wenig wie eine Tiefentladung.
Zwischendurch mal ein paar Tage abstopseln damit z.B. die Uhr etwas Strom zieht wäre vielleicht nicht das
Schlechteste oder ?

Franz
Aynchel
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Re: Solarmodul + Batterie

Beitrag von Aynchel »

LiFePos haben eine Ladeschlussspannung von 14,3V
man soll sie aber beim Lagern nicht immer voll halten, sonder mit Teilladung von ca 13,2V ruhen lassen
gute Laderegler machen das von alleine
die gibt es in alle möglichen Sortierungen

https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R4 ... v&_sacat=0

ich hab mir so einen vor einiger Zeit auf ein altes 4A Ladegerät gesetzt, dass mir immer die Säure Accus zusammen gekocht hat
und deshalb nimmer zum Einsatz kam
gleich noch ne Anzeige dazu
hält die 14,3V Ladeschluss Spannung ein um dann auf 13,2V Erhaltngsladung runterzuregeln
bin zufrieden damit

Bild
http://oi65.tinypic.com/2llembt.jpg

Bild
http://oi67.tinypic.com/9qg2vs.jpg
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gerd_
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Re: Solarmodul + Batterie

Beitrag von gerd_ »

Hi
13,7 V ist die Spannung nmit der die Telekommunikationsunternehmen ihre Blei-Stützbatterien (HAWKER :-)!)für die Knoten puffern. Jahrelang weil der Strom ja nicht wirklich häufig ausfällt!

Die Batterien sind dann optimal geladen.
100% ist ein relativer Begriff weil man Bleiakkus auch auf 107% laden kann. Klingt zwar doof, entlädt sich auch sehr schnell auf 1005; ist aber so weil die Definition "100%" sich auch "technisch sinnvoll" bezieht. Passt - eher zufällig- auch für LiFePo.
gerd
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Franz
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Re: Solarmodul + Batterie

Beitrag von Franz »

@Aynchel
Danke, eine neue Variante, auch nicht schlecht.

@ Gerd
Ja die berühmten 100%, hab eben gelesen daß um die 50 % Ladezustand das Optimum für die LifePos seien, gelegentlich mal volladen sei natürlich erlaubt, das wird wahrscheinlich ja auch bei längeren Fahrten passieren !?

Die Begrenzung der Ladeschlussspannung auf 13,7 V wäre mir auf jeden Fall sympathischer als die 14,3. Habe hoffentlich nichts falsches geschlußfolgert, es ist aber auch ein Gschiß mit dem Strom. ;-)

Wenns eine LifePo wird, dann werde ich die Batterie auf jeden Fall nicht immer anstopseln so wie bisher.
Die Zeit der Unbekümmertheit, was die Batterie angeht, wäre mit einer LifePo vorbei, vielleicht wirds doch wieder eine Banner.................

Auf jeden Fall Dank nochmal an Alle für die erhellenden Beiträge.
Gruß, Franz
der niederrheiner
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Re: Solarmodul + Batterie

Beitrag von der niederrheiner »

Du hast doch an der GS auch so Spritkupplungen dran?!? Leg dir 'ne Spitzzange parat, wenn du die öffnest um den Tank anzuheben beim Batterieausbau. Wenn da eine Kupplung verreckt, muss es schnell gehen. . .


Stephan
Franz
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Re: Solarmodul + Batterie

Beitrag von Franz »

...Danke für den Tipp.
Mir ist tatsächlich schon mal eine kaputtgegangen, ein Verschluß hat geklemmt. Trotzdem Gold wert die Dinger, ohne war es jedes mal extrem nervig wenn man z.B. beim Entlüften des ABS Moduls den Tank abnehmen muß, deshalb nie wieder ohne ;-)
Gruß, Franz
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gerd_
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Re: Solarmodul + Batterie

Beitrag von gerd_ »

Hi
Generell zu "Optimum".
Alle optimalen Werte werden von den Herstellern (fast) immer wild aus den Möglichkeiten und diversen Normen zusammengetragen.
Die optimalen Werte zu den Ladevorgänge stammen fast ausnahmslos aus dem lFoatbetrieb. der ist aber bei Fahrzegen PRAKTISCH NIE gegeben.
"Float" heisst, dass die Batterie eigentlich "nur so" für den Fall der Fälle "da" ist und nie wesentliche Ströme entnommen oder zugeführt werden.
Fahrzeugbetrieb heisst "zyklischer Betrieb". Es werden grössere Anteile der Kapazität mit teilweise mächtigen Strömen entnommen. Anschliessend wird die entnommene Energie möglichst schnell wieder zugeführt.
Ein Akku sollte theoretisch und optimal mit max. ca. 0,1 Ca geladen werden. Heisst auf deutsch: Einen 19Ah Akku lädt man mit nicht mehr als 1,9A. Theoretisch im Floatbetrieb . . . Natürlich entlädt man ihn am besten auch nur mit ähnlichen Strömen.
Warum?
Elektronen müssen aus einer porösen Platte (möglichst grosse Oberfläche; sie kann "17" mal gewendelt sein!) heraus, durch den Elektrolyten und in die andere Platte "hinein". Wollen zu viele Elektronen auf einmal "unterwegs" sein (=hoher Strom >> grosse Energie) wird es ungestüm und es gibt wegen des Gedrängels kleine Beschädigungen an den Platten; sie bröseln. Ob die Elektronen beim Laden von links nach rechts oder beim Entladen von rechts nach links wollen ist egal.
So, also 1,9A sind die theoretisch gewünschte Obergrenze.
Und jetzt kommt der, Anlasser, hat keine Ahnung woher sein Dtrom kommt und zieht "mal eben" 110 A wenn er gesund ist. Hat er eine Macke können es auch 170 A und mehr sein.
Etwas entfernt vom Ideal??
Danach will sich die Batterie möglichst schnell wieder auffüllen (sie wird nicht gefüllt sondern sie füllt sich!!) und reisst alles an sie was sie bekommen kann. Bei einer LiMa die 50 oder 60 A schafft, ist das wieder "geringfügig" vom Ideal abweichend. Beide Zustände dauern nicht allzu lange. Ein Motor ohne Macken springt nach spätestens 10s an und während 10 s Ladezeit bei vielleicht 40A (andere Verbraucher ziehen auch was!!) ist "Einiges" schnell wieder drin und der Strom sinkt immens!
Doch es ist wie bei einem Draht. Knickt man ihn immer wieder an der gleichen Stelle, dann bricht er!
Nachdem die 1200er 13 Ah Akkus haben ist es dort noch "lustiger".

Daher ist es fast ein Witz sich über "Optima" zu unterhalten wenn wir die Batterien ein paar Mal pro Jahr extern laden aber zig mal damit starten!

Eine Batterie zieht so lange Strom bis das Spannungsgefälle gegenüber der LiMa "Null" ist. Das ist beim Fahren IMMER der Fall (ein Blei-Akku hat physikalisch/chemisch nur ~12,5V) und somit wird eine eigentlich "volle" Batterie beim Fahren IMMER überladen. Ob das Ding "LiFePo" oder "Blei" heisst, ist egal
Auch wenn ich's schon wenigstens 20 mal erwähnte: Der Regler ist kein Laderegler sondern er regelt die Bordspannung! Und die ist im Fahrbetrieb immer höher als das Lade-Optimum und auch höher wie es Batterien eigentlich mögen.
Die Frage ist nur: Will man ab und an mit leerer Batterie liegen bleiben oder kauft man ab und an eine neue Batterie?
gerd
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Franz
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Re: Solarmodul + Batterie

Beitrag von Franz »

@ Gerd
....sehr erhellend aber irgendwie auch ernüchternd. Um näher an ein "Ladeoptimum" zu kommen müßte man dann noch den Ladestrom von der LIMA zur Batterie regeln, wenn das überhaupt ginge, als Laie denke ich daß spätestens da der Aufwand den möglichen Nutzen eliminieren wird. !?

Wie auch immer, die kleine Stromzufuhr des Solarmoduls hat meiner Batterie nicht geschadet, 10 Jahre Lebensdauer sind völlig in Ordnung,
habe gestern nochmal gemessen, derzeit 12,3 Volt.
Werde auch bei einer neuen Batterie wieder das Modul anstopseln :-)

Danke nochmal,
Franz
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gerd_
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Re: Solarmodul + Batterie

Beitrag von gerd_ »

Hi
Wenn Du in einem Fahrzeug die Batterie mit dem "Optimum" lädst solltest Du Fahrten unter 100 km unterlassen. Bei 1,5A Ladestrom wird das Ding nach dem Starten "nie" voll. Deshalb beträgt die Bordspannung ja auch 14,4V. Sie wäre noch höher wenn es die Batterien vertragen würden. Interessant wären 42 V (Militär und Flugzeuge), doch die ganze KFZ-Welt funktioniert bei Nennspannung 12V.
Einen Tod müssen wir bzw. die Batterie eben sterben . .
Soll ja nur heissen, dass ich das ganze Gefasel um Optimum bei Ladevorgang mit einem Ladegerät für sinnlos halte. Dazu noch zig wertlose Funktionen.
Aber irgendwie müssen die Ladegerätehersteller auch leben. Würde so ein Ding "ewig halten würden sie ja nie mehr eines verkaufen.
Und deshalb macht man Batterien immer kleiner weil dann die Karre leichter ist, die Batterie schneller verröchelt, "unheimlich" Sprit gespart und so der Umsatz angekurbelt wird.
Dann braucht man ein neues Superladegerät weil es ja kein Wunder ist wenn die Batterie den Geist aufgibt "wenn Sie eine Batterie mit einem solch veralteten Gerät laden". Kosten darf sie auch nichts mehr, den Umweltschutz/Treibhauseffekt etc. betreiben wir in DE und den Dreck machen wir dort wo wir nicht dafür zuständig sind.
gerd
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Re: Solarmodul + Batterie

Beitrag von Franz »

@ Gerd
Danke, ein deutliches Statement.
Daß Du mit mit einem "Superladegerätehersteller" unter einer Decke steckst wird Dir nach dieser Argumentation bestimmt keiner unterstellen wollen ;)

Die von Dir vorgeschlagene kostensparende "Elektronikmimik" werde ich, falls es eine LifePO wird, dazwischen klemmen und über die Erfahrungen hier berichten, kann noch dauern, die Banner ist zäh :-)

Gruß, Franz
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Re: Solarmodul + Batterie

Beitrag von der niederrheiner »

Der Ladegerätemarkt ist fast so groß wie der der "Krachtröten". Am Samstag hat mein Ladegerät Sang&Klanglos aufgegeben. Keine Reaktion. NiGS mehr.

Dann mal nach einem Neuen geschaut. AchDuSchxxx! Hab jetzt eins von CTEK. Mittlere Preisklasse. . .



Stephan
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