Synchronisiert man eine R850 genauso, wie R11x0?

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1100erR
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Re: Synchronisiert man eine R850 genauso, wie R11x0?

Beitrag von 1100erR »

Hallo Gerd
Du hast natürlich recht, man kann während der Fahrt nur Prüfen, aber wenn man ein 10er Gabelschlüssel bei hat, hält man kurz an um den Rechten Zug Einzujustieren und das macht man eben so lange bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist, eine vorarbeit mit der Schlauchwaage bei der Standgassynchro ist natürlich vorraussetzung. So hab ich das diese Woche auch gemacht, was jetzt noch gemacht werden sollte ist die DK-Sensoreinstellung, sollte laut deiner Anleitung zwischen 297-380mV liegen, hab auf ca 320mV eingestellt bin aber nicht allzufrieden damit, muss wohl auch Individuell angepasst werden, werd auch mal den Multimeter mit auf die Reise nehmen um unterwegs zu Prüfen und den besten Wert austesten, oder wie hast du das gemacht?

Schöner Gruß: Jürgen
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gerd_
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Re: Synchronisiert man eine R850 genauso, wie R11x0?

Beitrag von gerd_ »

Hi
Ich hab' die Finger davon gelassen weil ich nichts verschlimmbessern wollte.
Einstellen tu ich nur wenn jemand am Poti bastelte und nicht mehr weiter weiss (oder ein neues rein muss). Steht aber alles in den betreffenden Beiträgen.
1100erR hat geschrieben: Fr 1. Mai 2015, 10:32 DK-Sensoreinstellung, sollte laut deiner Anleitung zwischen 297-380mV liegen, hab auf ca 320mV eingestellt bin aber nicht allzufrieden damit, muss wohl auch Individuell angepasst werden,
Da steht nix von "soll" sondern "Daraus leite ich ab, dass die „Wahrheit“ für die R1100xx zwischen 300 und 380mV liegen muss.". Vorher steht weshalb ich zu diesem Schluss komme. Vielleicht mag der Eine oder Andere das missverstehen und deutet die Aussage als "Stell' irgendwas zwischen 300 und 380 ein".
Der aber hat die Herleitung nicht verstanden.
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
Antoine de Saint=Exupéry
1100erR
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Re: Synchronisiert man eine R850 genauso, wie R11x0?

Beitrag von 1100erR »

Danke dir Gerd :thumb:
Gruß: Jürgen
Zecke
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Re: Synchronisiert man eine R850 genauso, wie R11x0?

Beitrag von Zecke »

Hallo @ll,nach einer kurzen Ausfahrt (R1100Rs) hab ich in der Garage meine Synchronuhren- daneben die Schlauchwaage gesehen, angeschlossen und mal geprüft was die Geräte so anzeigen (ohne Ventileinstellen). Mit den Uhren vorab und mit der Schlauchwaage hinterher. Jetzt bin ich aber ins grübeln gekommen :? , da beschrieben wird, daß die Vergaser beim Gasgeben (bis 3200UpM) synchron sein sollen. Wenn ich das so einstelle dann bekomme ich keine Synchronität bei konstanten 3-3200 UpM hin. Andersrum, wenn ich die Synchronität bei 3-3200 UpM einstelle (was mir lieber ist) dann sind die Vergaser beim Beschleunigen nicht synchron. Beides sollte aber doch im Teillastbereich einstellbar sein! :?:
suku
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Re: Synchronisiert man eine R850 genauso, wie R11x0?

Beitrag von suku »

Hi,
eingestellte Ventile sind erst einmal Voraussetzung für eine anständige Synchro.

Dann vermute ich mal sehr, dass Deine RS, ohne die wirklich zu kennen, wohl eher über Einspritzung als mit Vergaser funktioniert.

Der Anleitung von Powerboxer ist bei genauem Studium zu entnehmen, dass die Synchro bei asymetrischen Krümmern und bei fehlendem Seilzugverteiler supergenau eher nicht zu erstellen ist. Ich nehme an, dass auf den ersten Blick zumindest der Krümmer genau dieser Asymetrie entsprechen?

Desweiteren beschreibst du den Konflikt, dich entscheiden zu müssen, ob die Synchro für einen festen Drehzahlbereich (3k-3200 U/min) oder bei Beschleunigung über den gesamten Drehzahlbereich stimmt. Nachdem das Problem des KFR bei Beschleunigung nicht auftritt, erübrigt sich m.E. das weitere Nachdenken über die richtige Entscheidung. :flower:
Grüße von Suku
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gerd_
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Re: Synchronisiert man eine R850 genauso, wie R11x0?

Beitrag von gerd_ »

Hi
Der Krümmer der RS ist symmetrisch
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
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kboe
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Re: Synchronisiert man eine R850 genauso, wie R11x0?

Beitrag von kboe »

Jetzt muss ich mal meine Sichtweise der Geschichte darlegen:

Ich hab eine 93er RS OHNE Seilzugverteiler.
Wenn die immer synchron sein soll, muss das Seilzugspiel zwischen linker und rechter Drosselklappe genau Null sein.
Dies ist ein Ding der Unmöglichkeit. Dafür ist das Seil zu steif und läuft über zu enge Biegeradien. Eine feine Kette oder ein Bindfaden würde das Problem lösen können. ( oder wenigstens ein eigener Zug von links nach rechts und nicht einfach eine Verlängerung des Hauptgaszuges )

Drücke ich beide Klappen mit dem Daumen auf Anschlag ( ist eigentlich nur bei der rechten nötig ) und synchronisiere das Standgas, ist das Standgas natürlich schön synchron.

Wenn das Standgas schön synchron ist, geb ich ganz ganz vorsichtig(!) Gas. Da sieht man dann sofort, bei welchem Zylinder der Unterdruck zuerst zusammenbricht.
ES IST DER LINKE! :flower:
Ganz einfach, weil ein kleines Spiel im Gaszug von rechts nach links herrscht. Nun verkürzt man das Seil am rechten Drosselklappenkörper bis beim vorsichtigen Gasgeben an beiden Zylindern der Unterdruck gleichzeitig zusammenbricht. -> Juhuuu jetzt sind sie synchron :thumb:

AAABER: Natürlich ist jetzt im Standgas nix mehr synchron, weil die rechte Klappe am Seilzug hängt und mit sanfter Gewalt den letzten 10tel mm geschlossen werden will :mrgreen: :mrgreen:

Dieses Spiel kann man einige Male wiederholen, um das Ganze auszubalanzieren. 100%ig wird das nie werden.

Meine Überlegungen:

1. Standgas wird überbewertet. Damit fährt man nie. :geek:
2. Bei irgendwelchen Drehzahlen zu synchronisieren halte ich für nicht aussagekräftig. Wichtig ist allein der Öffnungswinkel der Drosselklappen und die dazugehörige Drehzahl hängt immer von der Last ab, die der Motor bewegen muss. ( 3200/min im 5. sind ganz was anderes als 3200/min im Leerlauf )
3. Je weniger weit die Drosselklappen offen sind, desto mehr macht sich eine Winkelabweichung bemerkbar: Wenn insgesamt nur 2 mm geöffnet ist, macht sich ein 10tel Fehler mehr bemerkbar, als wenn 2 cm offen sind.
4. Daher lege ICH größten Wert auf den Moment, in dem sich beide Drosselklappen von Standgas wegbewegen. Hier ist der Öffnungsspalt am kleinsten, hier machen sich Fehler am meisten bemerkbar. Je weiter man dann Gas aufzieht, desto unwichtiger wird das Ganze.
5. Auch diese Suppe wird bei weitem nicht so heiß gegessen, wie sie gekocht wurde. 5cm Ölsäule Differenz zwischen beiden Zylindern merkt garantiert keiner, ich konnte auch bei 10 cm nicht wirklich was feststellen im normalen Betrieb.


6. Ich möchte hiermit niemanden kritisieren! Mein Rezept ist sicher nicht besser, als das von gerd_. Ich kann damit halt gut leben und fahre zufrieden durch die Gegend.
7. Ich weiß nicht, ob ich bloß Glück habe, oder die 1. Generation 1100er noch am besten verarbeitet war, oder ob ich einfach sehr unsensibel bin. Ärger mit KFR kenne ich jedenfalls so gut wie gar nicht.


So weit mein Senf :mrgreen:

Gruß
Bernhard
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gerd_
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Re: Synchronisiert man eine R850 genauso, wie R11x0?

Beitrag von gerd_ »

Hi
Ganz knapp und einfach: Ein Boxer ohne Seilzugverteiler lässt sich nicht sauber synchronisieren.
Das logische Argument:
Weshalb sollte BMW den Mehraufwand betreiben und einen zusätzliches Bauelement einfügen wenn es auch billiger ginge?
Das technische Argument:
Wenn ich zuerst die eine Klappe bewege und diese anschliessend die Bewegung der anderen Klappe auslöst, dann müsste die Verbindung von Klappe 1 zu Klappe 2 absolut spielfrei sein und keinerlei Längung durch Temperatureinflüsse, etc. unterliegen damit beide Klappen absolut synchron öffnen. Das kann man theoretisch realisieren aber nicht praktisch und schon gar nicht halbwegs dauerhaft.
gerd
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Antoine de Saint=Exupéry
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kboe
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Re: Synchronisiert man eine R850 genauso, wie R11x0?

Beitrag von kboe »

Ganz genau meine Erfahrung! :thumb:
Fahren kann man aber trotzdem. Und gar nicht mal schlecht.

Gruß
kboe
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