Nehmerzylinder oder Kupplung defek?

[chrischi1150rs]

Moin Forum
Ich brauch mal eure Hilfe.
Moped R1150RS, Bj 2003, seit 4 Jahren im Besitz, 62000km, wird fast täglich für den Weg zur Arbeit genutzt-auch im Winter

Kurze Beschreibung:
Es quietschte und kreischte mal mehr mal weniger, in eingekuppelten Zustand, aus Richtung Kupplung. Erster Gedanke...Ausrücklager-also Nehmerzylider defekt.
Ein bisschen weiter gefahren, weil alles war wie sonst und man sich ja das Geld noch etwas sparen will. Dann nach ein paar Tagen war eingekuppelt Ruhe, dafür jetzt ausgekuppelt(also Hebel auf Druck) ein leichtes Quietschen aber sonst immer noch alles i.O. Ok, also Termin in der Werkstatt machen.
Dann plötzlich Ruhe aber vom Kuppeln her weiterhin alles normal...erster Gedanke: Was erst Lärm macht und dann ruhig ist, ist richtig kaputt. Am nächsten Tag, den Termin wegen des Nehmerzylinders wollte ich an diesem Tag machen, liegt der Druckpunkt der Kupplung beim Fahren plötzlich quasi am Griff.
Also das Moped fix in die Werkstatt gefahren und eine Fehlerbeschreibung abgegeben.
Zwei Tage später Übergabegespräch beim Abholtermin: Kein Flüssigkeitsverlust feststellbar, keine Luft in der Kupplungsflüssigkeit. Vermutung vom Meister: Federn in der Kupplung gebrochen.
Frage ans Forum:
Kann das so stimmen, bei der Vorgeschichte?

Gruß
Chrischi

[gerd_]

Hi
Feder gebrochen wäre zwar eine Möglichkeit bei dieser Beschreibung aber ich halte sie für sehr unwahrscheinlich. Das ist eine Tellerfeder mit fingerartigen Elementen. Die müsste derart kompliziert gebrochen sein damit sie nicht mehr funktioniert.
Ich würde mal den Nehmerzylinder ausbauen und erneuern. Falls es sinnlos war und die Kupplung doch raus muss ist das ein scheinbarer Verlust von 110 EUR. Wobei ich den Zylinder ohnehin erneuern würde wenn die Kupplung getauscht wird. Es ist ein verhältnismässig kleiner Zusatzaufwand wenn man eh' schon dabei ist.
gerd

[chrischi1150rs]

Moin Gerd

Das war auch mein Gedanke.

Gruß
Chrischi

[Honigpeter]

Hi Chrischi,

bei mir machte sich der defekte Nehmerzylinder dadurch bemerkbar,
dass die Kupplung immer später trennte.
Aber ohne irgendwelche Geräusche.
Ging noch eine ganze Zeit lang zu Fahren, aber gegen Ende gings dann relativ schnell.
Die Hydraulikflüssigkeit sah aus wie Metalliclack, also voller glitzernder Metallflitter,
war aber noch genügend drin.
Das Risiko dabei ist halt, dass man immer mehr Flüssigkeit auf der Kupplungscheibe verteilt,
die dann evtl. irgendwann zu rutschen beginnt.

Bei mir kam der defekte Nehmerzylinder sicher davon, dass ich immer mit gezogener Kupplung gestanden bin,
auch wenns mal länger dauert...
Das Lager im Nehmerzylinder ist relativ winzig und hat es gern wenn es entlastet wird,
darum häufiger den Leerlauf benutzen.

Wie so etwas aussieht bzw. was auf Dich zukommt, wenn Du's selbst machst, siehst Du hier:
viewtopic.php?f=3&t=1736

[chrischi1150rs]

Moin

Kurzes Update:

Kupplung komplett, den Nehmerzylinder und den leicht feuchten Wellendichtring von der Motorwelle erneuern lassen = 985€ bei einer freien Werkstatt. (frage mich wie er den Auspuff abbekommen hat, ohne die verrostete Schelle anzufasssen oder ob der überhaupt komplett ab muß...na egal)
Der Meister meinte, dass die Tellerfeder so mau war, das die Kupplung keinen richtigen Druck mehr aufbauen konnte und auch schlecht trennte.

Kupplung trennt wieder, Schalten ist auch ohne Krachen möglich , der Helbel ist leichtgängig und das seit Jahren vorhandene kurzzeitige morgentliche Quietschen, von dem der Freundliche meinte das kann ich ignorieren, das sei der Polyriemen, ist bis jetzt auch weg....war wohl doch schon ein Anzeichen für den ganz langsamen Tot der Kupplung bzw des Lagers vom Nehmerzylinder.

Das Einzige was mich etwas stört, ist der jetzt relativ weit "unten" am Griff liegende Druckpunkt der Kupplung. Ich habs lieber, wenn der relativ gesehen etwas weiter "oben" ist.
Kann man das bei der Hydraulik überhaupt so genau einstellen?

Gruß
Chrischi

[gerd_]

Hi

Kann man das bei der Hydraulik überhaupt so genau einstellen?

Man kann gar nix einstellen und der Druckpunkt wird -wetterabhängig- wandern
gerd

[chrischi1150rs]

Moin

Danke Gerd, das hatte ich mir auch schon so gedacht, weil ich nichts darüber in der Reparatur-CD gefunden habe aber das heißt ja nix.
Bei der alten Kupplung/Nehmerzylinder Kombination lag der Punkt etwas höher, das ist jetzt halt etwas ungewohnt vom "Handgefühl". Dafür war der erforderliche Kraftaufwand beim Kuppeln größer, jetzt geht das butterweich.

Zur Kupplungshydraulik hab ich noch eine Frage:
In allen Unterlagen und Bildern, ist der Anschluß vom Hydraulikschlauch am Hebel gewinkelt und der Schlauch ist im Außendurchmesser genauso dick wie die Bremsleitungen. Mein Anschluß ist gerade und der Schlauch so dünn wie ein Bowdenzug.
Ist das bei meinem Model so oder wurde das vom Vorbesitzer, aus welchem Grund auch immer, nachgerüstet?

[Larsi]

... der Schlauch so dünn wie ein Bowdenzug.
...

Kenne ich bei der 1150 nicht anders.
Hatten/haben meine 1150er serienmäßig so.

[chrischi1150rs]

Das ging ja rasend schnell
Danke für die Auskunft.

[gerd_]

Hi
Dünne Schläuche kenne ich nur bei der GSA (Stahlflex). Aber vielleicht wurde das auch irgendwann geändert. Druck ist ja kaum einer drauf.
gerd

[Fahri01]

Moin,
bei meiner 1150Rs war der Schlauch genauso dick wie die die anderen.
Auch nach der Umrüstung auf Stahlflex waren alle gleich.

Gruß
Karsten

[Flory23]

Bei meiner R1150RS ist der Schlauch an der Kupplung auch dünn wie ein Bowdenzug.

Gruß, Markus