Bremsöltester

Alles zur Technik der 1200er Boxermodelle.
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gnegraes
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Bremsöltester

Beitrag von gnegraes »

Hallo an Alle,

Hat jemand Erfahrung oder technische Daten über Bremsöltester? Das Prinzip ist klar: überprüfen den Feuchtigkeitsgehalt des Öls, der die Siedetemperatur des Öls senkt, wodurch Wasserdampf erzeugt und die Bremswirkung verringert wird.

Diese im Handel erhältlichen Messstifte scheinen mir zu billig zu sein z.B.:

https://www.amazon.de/Lomsarsh-Bremsflü ... 510&sr=8-1

um irgendeine Zuverlässigkeit und Messgenauigkeit zu haben.

Irgendwelche Kommentare für oder gegen diese Art von Gerät, um irgendeine Zuverlässigkeit und Messgenauigkeit zu haben.
Irgendwelche Kommentare für oder gegen diese Art von Gerät?
Servus, Guilherme

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gerd_
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Re: Bremsöltester

Beitrag von gerd_ »

Hi
Für 4 Eur hatte ich noch nie eines gesehen. Aber das für 20 EUR sieht ganz ähnlich aus.
Für die Genauigkeit: Man kann ja selbst testen; wenn z.B. nagelneue Flüssigkeit dem Idealanzeige entspricht wird's wohl halbwegs passen.
Und ob der Wassergehalt 2,9 oder 3,1% beträgt ist wird egal sein weil ich im Zweifel ohnehin wechsle.
https://www.amazon.de/Bremsfl%C3%BCssig ... B07Q8XGYJC
https://www.amazon.de/Bremsfl%C3%BCssig ... B07JQ8N52D
Der Unterschied liegt wahrscheinlich im Preis der Anzeige, weniger bei der Genauigkeit. Eine hochgenaue (teuere) Skala sagt nichts darüber aus wie gut der Sensor und die Aufbereitung sind.
https://www.amazon.de/HHTEC-Bremsfl%C3% ... B073WVHZ95
Interessant ist allerdings wie das Ding bei Vitamol reagiert.
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
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gnegraes
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Re: Bremsöltester

Beitrag von gnegraes »

Hallo Gerd,

Hier hast Du für 4,99 Euro

https://www.amazon.de/Bremsflüssigkeits ... KT14H15YWV

vielleicht eine gefälschte Kopie des ersten ... :lol:
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teileklaus
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Re: Bremsöltester

Beitrag von teileklaus »

Ich habe eins von Berner und das zeigt genau genug an. Grün gelb rot..
für 5 € machst du nichts falsch und läuft unter Jugend forscht.
mach den Test selbst fülle 3 % Wasser in die für dich handhabbare Bremsflüssigkeit, nicht Bremsöl ( Vitamol)
Also 1,5 ccm Wasser in 500 ml dann sollte das nach ausreichender Vermischung und Wasseraufnahme genau die 3 % anzeigen. :thumb:
Verwertbar für einen Test ist für mich aber nur die Flüssigkeit in den Sätteln.
viel Grüße, Klaus
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Re: Bremsöltester

Beitrag von der niederrheiner »

Hast du denn schon Erfahrung damit gemacht, das du dir den eventuell jährlichen, oder waren's alle 2 Jahre, Bremsflüssigkeitstausch, sparen konntest?


Stephan
teileklaus
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Re: Bremsöltester

Beitrag von teileklaus »

Ich mache den Wechsel alle 2 Jahre ob es notwendig ist oder nicht, alle abgelassene BRemsflüssigkeit hatte im Kanister damit 1% Wasser also leicht erhöht.
Ziel ist nicht die Flüssigkeit zu wechseln sondern das ABS am regeln und arbeiten zu halten, und das wird auch durch solche Wechsel mit anschleißenden Selbst- und Fremd Tests begünstigt.
Wenn du die Flüssigkeit ZB nur alle 4 Jahre machen willst, dann würde ich so ein Gerät benutzen und etwas Flüssigkeit aus den Entlügternippeln abgelassen testen.
BMW Schreibt bei Gummileitungen / R11xx Jährlich und bei Stahlflex 2 Jährliche Wechsel von soweitich weiß.
viel Grüße, Klaus
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gerd_
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Re: Bremsöltester

Beitrag von gerd_ »

Hi
teileklaus hat geschrieben: Fr 1. Nov 2019, 21:06 Wenn du die Flüssigkeit ZB nur alle 4 Jahre machen willst, dann würde ich so ein Gerät benutzen und etwas Flüssigkeit aus den Entlügternippeln abgelassen testen.
BMW Schreibt bei Gummileitungen / R11xx Jährlich und bei Stahlflex 2 Jährliche Wechsel von soweitich weiß.
Zumindest empfiehlt BMW bei Stahlflex den Wechsel seltener.
Beim I-ABS war es zuerst jährlich für die Radkreise und 2-jährlich für die Steuerkreise. Dann hat man das geändert auf 2-jährig für die Radkreise und 3-jährig für die Steuerkreise.
Dabei meine ich, dass man die Steuerkreise genausogut auch nur alle 4-Jahre wechseln müsste. Die Flüssigkeit darin wird niemals heiss, kann somit nicht ausgasen und die Bremsen ausfallen lassen. Mit etwas Übertreibung könnte man im Grunde auch Wasser reinfüllen wenn es im Winter nicht gefrieren würde.
Generell glaube ich, dass es in Bezug auf die Wechselhäufigkeit(!) vollkommen egal ist ob es Gummi oder Stahlflexleitungen sind. Durch eine Stahlflexleitung diffundiert gar nix. Die Dinger bestehen aus einem Teflonrohr(!) das zu seinem Schutz mit dem Stahlgefecht ummantelt ist. Bevor etwas wie Bremsflüssigkeit oder Wasser nennenswert durch Teflon diffundiert gefriert die Hölle. Und bei Gummi ist es nicht wesentlich anders.
gerd
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g-b
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Re: Bremsöltester

Beitrag von g-b »

Hallo Gerd,
Du hast die tolle Eigenschaft von Wasser vergessen, die immer die Korrosion brschleunigt.
Also doch besser im Zyklus für den Steuerkreis wechseln.
Auch wenn da keine Dampfblasen entstehen. Funktionieren sollte das System dann doch auf lange Zeit.
Viele Grüße
Gerhard
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der niederrheiner
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Re: Bremsöltester

Beitrag von der niederrheiner »

Isch 'abe gar kein ABS. Aber rein interessehalber werd' ich mir mal so ein Teil anschaffen. An allen Mopeds sind Stahlflexleitungen dran. Aber vielleicht saugt sich ja Wasser durch irgendwelche Dichtungen im Laufe der Zeit rein.


Stephan
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gerd_
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Re: Bremsöltester

Beitrag von gerd_ »

Hi
g-b hat geschrieben: Sa 2. Nov 2019, 11:34 Du hast die tolle Eigenschaft von Wasser vergessen, die immer die Korrosion brschleunigt.
Also doch besser im Zyklus für den Steuerkreis wechseln.
Auch wenn da keine Dampfblasen entstehen. Funktionieren sollte das System dann doch auf lange Zeit.
Ja, ich habe das etwas vereinfacht dargestellt. Allerdings wird das Zeugs nicht gewechselt damit "nichts" rostet.
Ausserdem ist die Dampfblasengefahr bereits bei 3 Volumprozent deutlich erhöht. Rosten tut also alles Andere ausserhalb des Bremssystems wesentlich schneller.Ich schreibe lieber nicht wann ich -bei 2%- das erste Mal gewechselt (aber vorher immer getestet) habe.
der niederrheiner hat geschrieben: Sa 2. Nov 2019, 20:53 Aber vielleicht saugt sich ja Wasser durch irgendwelche Dichtungen im Laufe der Zeit rein.
Davon bin ich überzeugt. Und zwar durch die Dichtungen der Nehmerkolben im Sattel. Bei jedem Regen ist Wasser in unmittelbarer Nachbarschaft. Die Kante der Dichtlippe des WeDi muss ja "nass" (von der Bremsflüssigkeit) sein damit sie sich nicht abrubbelt. Direkt daneben ist bei Regen Wasser. Die Staubkappen wurden eingespart.
Folglich schiebt die Dichtkante bei Regen das Wasser vor sich her wenn der Kolben den Bremsbelag vorschiebt.
Deshalb u.A. sagen Klaus und ich, dass man den Wassergehaltstest mit Flüssigkeit aus dem Sattel machen muss.
gerd
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slugbuster
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Re: Bremsöltester

Beitrag von slugbuster »

gerd_ hat geschrieben:Hi
teileklaus hat geschrieben: Fr 1. Nov 2019, 21:06 Wenn du die Flüssigkeit ZB nur alle 4 Jahre machen willst, dann würde ich so ein Gerät benutzen und etwas Flüssigkeit aus den Entlügternippeln abgelassen testen.
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Beim I-ABS war es zuerst jährlich für die Radkreise und 2-jährlich für die Steuerkreise. Dann hat man das geändert auf 2-jährig für die Radkreise und 3-jährig für die Steuerkreise
Von dieser Änderung auf 2/3 Jahre wusste ich nichts, wo steht diese Info ? In den Behältern der Steuerkreise zeigte das Messgerät nach 1 Jahr gelb an. Da die Radkreise schlechter zugänglich sind, habe ich dann wieder komplett wechseln lassen. Das ist zwar beim i-ABS sehr teuer, aber wenn die einmal dran sind, Tank abgebaut haben etc. ist der Unterschied nicht so gravierend und die Radkreise haben ja eh den kürzeren Wechselintervall.



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gnegraes
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Re: Bremsöltester

Beitrag von gnegraes »

Ich glaube, dass die Statistiken während der Feuchtigkeitsgehaltsmessungen den Herstellern zeigen, dass das durchschnittlich akzeptable Intervall für den Wechsel des Bremsöls dieses sein sollte.
Es kann nicht vergessen werden, dass dies ein Sicherheitsgegenstand ist. Und es scheint mir nicht so teuer zu sein, im Gegenteil, der Preis ist sehr günstig.

Das Phänomen ist einfach und klar. Der Abfall der Siedetemperatur des Öls in Abhängigkeit von der Feuchtigkeit ist sehr gross. Im Fall von DOT4-Öl beträgt die Siedetemperatur bei 0% Feuchtigkeit 270°C, bei 3% 170°C. Bei starkem Bremsen wird die zwischen den Bremsbelägen und der Scheibe abgegebene Wärme auf das Öl übertragen und die Temperatur ist daher sehr hoch. Die Bildung von Wasserdampfblasen tritt auf und dies führt zu einer ineffizienten Bremsung als Teil des Drucks im Hydrauliksystem, anstatt als aufzubringende Kraft vollständig auf die Beläge übertragen zu werden (theoretisch wird das Öl als inkompressible Flüssigkeit betrachtet) und ein Teil dieses Drucks geht bei der Verdichtung von Wasserdampfblasen verloren.
Wir spüren, dass beim Drücken der Bremse das Gefühl besteht, Druck auf eine Feder auszuüben, ohne die richtige und normale Gegenkraft, die wir in unseren Händen oder Füßen spüren.
Servus, Guilherme

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Re: Bremsöltester

Beitrag von teileklaus »

Das muss der Hersteller eng halten um keinen Regress zu fürchten.
Gerade gestern hatte ich die Diskussion mit einem KFZ Mech.Freund der eigentlich alles selbst macht.
Bei seinen eigenen Fahrzeugen wechselt er alle 4.. 5 Jahre und hatte nie ein Problem.
problem bei den Motorrädern ist soweit ich das beobachten konnte hinten, weil da die Hitze sehr schlecht abfegührt wird.
Honda hatte deswegen in der ST 1100 hinten eine innenbelüftete Scheibe!
Ansonsten sind die Vorgänge der Dampfblasenbildung wohlbekannt.
Nur schreib nicht von Öl wenn du Bremsflüssigkeit meinst, nur das DOT 5 ist Silikon Öl die anderen DOT 3.. 4 5.1 sind Glykol oder Abkömmlinge
viel Grüße, Klaus
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Re: Bremsöltester

Beitrag von gnegraes »

Hallo Klaus,

Du hast recht.
In der portugiesischen Sprache wird der Begriff "Bremsöl" anstelle des korrekten Fachbegriffs "Bremsflüssigkeit" verwendet.
Entschuldigung für die Sprachsucht und Fehler. :)
Servus, Guilherme

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